Gemeinderat
Das Bauprojekt Schule steht

Architekt Markus Weber stellte das Lamer Vorhaben vor. Er erwartet 85 Prozent Förderung auf die Gesamtkosten.

16.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:40 Uhr
Maria Frisch
Die neue Schule in Lam im Modell mit den farbig dargestellten Bauabschnitten bis zur Fertigstellung 2026 −Foto: Architekturbüro S + P

„Die Entwurfsplanung ist ein Meilenstein“, betonte Architekt Markus Weber vom Büro Schnabel und Partner am Dienstag in der Marktratssitzung, bei der auch die Fachplaner ihren Teilbereich zum Schulprojekt vorstellten. „Wir sind auf einem Stand, dass man sagen kann: Das Projekt kann auf die Reise gehen“, so Weber.

Die Entwurfsplanung war mit dem Brandschutzbüro Altmann, den Statikern, dem Landratsamt und der Regierung abgestimmt worden. Durch den Rückbau der Verwaltung ergebe sich eine einladende Eingangssituation. Die Pausenhalle bleibe zentraler Treffpunkt der Schule für Veranstaltungen, auch mit mehr als 200 Personen.

Parterre gebe es eine zentrale WC-Anlage und die Ganztagsschule. Im Erdgeschoss sind auch Verwaltung mit Lehrerzimmer und eine zentrale Sekretariatszone untergebracht. Im Untergeschoss bleiben diverse Fachräume. Die Umkleiden werden auf aktuellen Stand gebracht. „Die Barrierefreiheit der Sporthalle ist von außen gewährleistet“, so Weber. Die Halle sei in einem guten Zustand und werde nur aufgefrischt.

Stefan Raith und Rainer Lukas vom Planungsbüro ZREU in Regensburg stellten ihr Konzept vor. Der Anschluss der Schule an die Fernwärme müsse ausgeschrieben werden. Die Zentrale der Wärmeübergabe komme in den Technikraum des Untergeschosses. In der Aula gehe man mit Deckenstrahlplatten zu Werke. In der Sporthalle hänge man die Flächenheizkörper an die Außenwände.

Rainer Lukas erläuterte, dass es kein Warmwasser im Schulgebäude gebe, außer in Duschen und Putzraum. „Insgesamt erhalten 13 Räume Lüftungsgeräte, die in die Fassade integriert werden.“ In der Turnhalle geht man zurück auf die Fensterlüftung, die auch für die Aula die praktikabelste Lösung sei. „Wir bauen die Teile provisorisch in den Oster- und Pfingstferien ein“, so Weber.

Weg mit der Elektroheizung

Die Elektroheizung werde komplett ausgebaut, erläuterte Florian Frisch vom Planungsteam Schmid in Blaibach. Die bestehende Bürgersolaranlage werde man pro Bauabschnitt demontieren und wieder separat montieren, um Verluste zu vermeiden. Das Gebäude vergrößere sich durch den Anbau. Somit bestehe die Möglichkeit, die KW-Leistung der neuen PV-Anlage zu erhöhen. Durch die EDV-Verkabelung müsse 2023 die Schule nur mehr von außen mit Glasfaser erschlossen werden. Im gesamten Gebäude werde die Beleuchtung auf LED umgestellt. In jedem Raum befindet sich ein Controller, der Beleuchtung, Jalousien und Heizung steuert. Auf dem Dach werde eine Wetterstation verbaut, die den Wärmeschutz automatisiert.

Die Schadstoffbelastung sei äußerst gering und nur in Ausbaugegenständen vorhanden, sagte Weber. Die mineralischen Bauteile wie Beton und Estrich seien nicht belastet. Etwas knifflig gestalte sich der Aufzug durch alle Stockwerke. Außen wird mit einem Wärmedämmverbundsystem im unteren und mit einer Holzfassade im oberen Bereich gedämmt.

Den Vorzug erhalten Holz-Alu-Fenster, mit einem Außen-Sonnenschutz mit einer Stoffbahn. „Wenn nicht in Lam, wo ist dann eine Holzfassade regionaltypisch?“, fragte der Architekt. Das Gebäude habe markante Giebelseiten. Eine Kreuzlattung, hinterlegt mit einer Konterlattung, würde eine markante Fassade ergeben. „Natürlich ist das nichts Alltägliches, aber gestalterisch und funktional sehr gut“. Für die Turnhalle wäre an den Stirnseiten eine Blechfassade denkbar.

Wie geht es zeitlich weiter? Durch den einstimmigen Beschluss des Marktrats kümmere sich Schnabel + Partner 2022 um eine schulaufsichtliche Genehmigung. „Parallel können wir die Genehmigungsplanung erstellen und gleich Förderanträge stellen“, so Weber. Zum Jahreswechsel 2021/22 werde der erste Bauabschnitt vorbereitet. Man hoffe, im Sommer 2022 beginnen zu können. Der BA 1 ziehe sich über das Jahr 2023 bis ins Frühjahr 2024. Der 2. Bauabschnitt wird indes schon vorbereitet, für ihn reservierten die Fachleute ein Jahr bis Frühjahr 2025. Dann greife man den letzten Bauabschnitt mit Fertigstellung 2026 an.

Die Gesamtkosten werden wegen der fördertechnischen Abwicklung aufgeteilt. Dies sei mit der Regierung so abgestimmt. An Kosten summieren sich 12,5 Millionen Euro. Sie haben sich gegenüber der Vorplanung mit 15,7 Millionen Euro nach unten orientiert.

Die Corona-Lüftung

Die Corona-Lüftung wurde mit 280 000 Euro beantragt. Es gibt 80 Prozent Förderung. Über die klassische Schulfinanzierung seien 52 Prozent (gut 5 Millionen Euro) an Zuschüssen zu erwarten. Für die Ganztagsschule werden 15 Prozent draufgesattelt, so dass die 67 Prozent mit knapp 900 000 Euro Zuschüssen zu Buche schlagen. Darüber hinaus stehen FAG-Mittel für die Sporthalle mit 52 Prozent (666 000 Euro) zur Auszahlung. Aufgrund der Energieeffizienz seien nochmals 3,8 Millionen in Aussicht gestellt.

Lam wäre eine der ersten Maßnahmen der Oberpfalz, die diese Doppelförderung abgreift. Insgesamt summieren sich 10,6 Millionen Euro Zuschüsse (85 Prozent). Der Eigenanteil beliefe sich im günstigsten Fall auf 1,9 Millionen Euro. „Wir hätten dann unter Beteiligung aller das Maximalste herausgeholt“, so Weber. In Anbetracht der steigenden Baupreise wäre es ratsam, vorsichtiger zu kalkulieren und auf die 12,5 Millionen Euro einen Baupreisindex aufzuschlagen. Somit könnte sich die Bausumme gegebenenfalls auf 13,8 Millionen Euro erhöhen.