Heimat
Die neue Chefin auf der Skipiste

Steffi Koller (26) hat bald gemerkt, dass die Großstadt nicht ihre Welt ist. Jetzt leitet sie die Skischule „Lamer Winkel“.

16.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:48 Uhr

Von München zurück auf den Koppenhof in Lam – Steffi Koller hat ihren Traum verwirklicht und die elterliche Skischule „Lamer Winkel“ übernommen. Foto: Maria Frisch

Sie ist wieder daheim: „Ich bin ein Bayerwaldmädel, sagt Steffi Koller. Und wer dabei ihr strahlendes Lächeln im braun gebrannten Gesicht sieht, glaubt es ihr auch. In jungen Jahren meinte sie – wie viele ihre Altersgenossen – sie müsste hinaus in die Welt oder in eine Weltstadt wie München. Dort war sie dann auch zu Studienzwecken, aber die 26-Jährige ist zurückgekehrt auf den Koppenhof und hat seit 1. Januar auch die Skischule ihrer Eltern übernommen. Ein Schritt, der sie gleich vom Start weg glücklich macht und den sie bestimmt nicht bereut hat.

Die „Koppenbauer“ Steffi, wie sie besser bekannt ist, hat in der Landeshauptstadt den dualen Studiengang Gesundheitsmanagement und danach eine Physiotherapieausbildung absolviert. Nebenbei nutzte sie die Zeit, sich im betrieblichen Gesundheitsmanagement einzuarbeiten, indem sie für Unternehmen unter anderem Arbeitsplatzanalysen angefertigt hat. Abends ging es dann noch zur Rückenschule und Ergonomie am Arbeitsplatz.

München war keine Option

„München wäre für mich keine Option gewesen“, sagt sie über die Entscheidung, in den Bayerischen Wald zurückzukehren. „Ich habe relativ schnell festgestellt, dass es zu Hause, und vor allem auf dem Koppenhof, am schönsten ist“, sagt die Physiotherapeutin mit einem bezaubernden Lächeln. „Und diese Entscheidung habe ich ganz unabhängig vom elterlichen Einfluss getroffen“, legt Steffi Koller Wert auf diese Feststellung.

Waren die Weichen in der Familie schon immer so gestellt, dass sie die Nachfolge in der Skischule antritt? „So definitiv fest gestanden ist es nicht. Aber ich bin halt lange Rennen gefahren“, erzählt die 26-Jährige. Deshalb war sie von den drei Geschwistern diejenige, die die meisten Ambitionen auf die Skischule hatte. Ihre Schwester Maria ist eher der Leichtathletik und em Ausdauersport, ihr Bruder Wolfgang dem Fußball zugetan.

Skilehrerin und Geschäftsfrau

Allerdings spielen sich nur rund 60 Prozent von Steffi Kollers Tätigkeit tatsächlich auf der Piste ab, denn die restlichen 40 Prozent bringt die junge Unternehmerin im Laden zu. „Der Skiverleih ist ein wichtiger Bestandteil der Skischule“, unterstreicht Steffi Koller den Stellenwert von richtigem Material bei Anfängern wie auch bei Fortgeschrittenen – und hierfür ist eine gute Beratung das A und O damit bei der alpinen Ausrüstung der Schuh nicht drückt und die Ski nicht zu kurz oder zu lang sind.

„Ich habe relativ schnell festgestellt, dass es zuhause, und vor allem auf dem Koppenhof, am schönsten ist“Steffi Koller

Vorteile eines Gruppenkurses im Gegensatz zu Privatunterricht sind nach Ansicht der Fachfrau, dass der Lernprozess mit Gleichaltrigen anspornt. Gerade für die jüngsten Pistenflitzer sorgen das Gemeinschaftsgefühl und das bei Anfängerkursen genützte Übungsgelände für ein ideales Lernumfeld. Wenn man nur einmal im Jahr im Skiurlaub ist oder gerade am Beginn der Saison steht, ist es durchaus sinnvoll, wenn die Fortgeschrittenen zur Auffrischung an einem Skikurs teilnehmen. Steffi Koller und Kollegen betreuen auch viele solche „Wiederholungstäter“, die dabei weiter an ihrer Technik feilen, was das Wohlgefühl auf der Piste stärkt.

Mittlerweile legen viele Leute Wert auf einen qualifizierten Unterricht als Grundstein zum Skifahren. Alles weitere ist dann reine Übungssache.

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