Kommune
Glücksfall für den Markt Lam

Bischöflicher Stuhl verkauft Wasserversorgung: Wasserbeschaffungsverband zahlt den symbolischen Preis von einem Euro.

09.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:01 Uhr
Maria Frisch
Die unentgeltliche Übernahme der Lambacher Wasserversorgung ist ein Glücksfall für den WBV und den Markt Lam. −Foto: Maria Frisch

Der stellvertretende Bürgermeister und Vorsitzende des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV), Alois Vogl, hatte bei der Sitzung am Montag zwei Erfolgsmeldungen zu verkünden. In seinen Augen sei es ein wahrer Glücksfall für die Marktgemeinde Lam, dass der Bischöfliche Stuhl von Regensburg die Wasserversorgungsanlage in Lambach mit der gesamten Infrastruktur an den Wasserbeschaffungsverband zum symbolischen Preis von einem Euro verkauft.

Durch die sehr ergiebige Quelle Lambach könne man vor allem die Altgemeinde Engelshütt ausreichend mit Wasser versorgen sowie eine Eigenversorgung des Ortsteiles Oberschmelz ohne Druckerhöhungsanlage herstellen. Der WBV-Vorsitzende bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei den Verantwortlichen der bischöflichen Administration. Alois Vogl berichtete ebenso über die Begehung der Zentralen Wasserversorgungsanlagen durch die Beauftragten des Gesundheitsamtes am 1. Juni, die routinemäßig, aber auch mit dem Hintergrund erfolgte, dass das Gesundheitsamt ein Gutachten zu den allgemeinen hygienischen Verhältnissen des Marktes Lam zu erstellen hat. „Dieses Gutachten wird benötigt, um die Verlängerung des Prädikats Luftkurort beim Bayerischen Innenministerium zu beantragen“, informierte der Redner.

Zukunftsorientierte Versorgung

Besichtigt wurden die meisten Sammler und alle Hochbehälter – auch jene zwei, die der WBV von der Gemeinde übernommen hat. Es zeigten sich sehr gute technische Verhältnisse. Die Wartungs- und Reinigungsarbeiten wurden zeitgerecht und zuverlässig erledigt. „Die UV-Anlagen laufen gut“, schilderte Vogl. Die Fernüberwachung erhöhe die Versorgungssicherheit. Laufende Investitionen und langfristige Planungen des WBV Lam und des Marktes Lam bewiesen, dass die öffentliche Wasserversorgung in Lam zukunftsorientiert und generationsgerecht geführt werde. Das Gesundheitsamt habe sich für diese Leistung sowie die immer vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit bedankt.

Einigkeit herrschte über das weitere Vorgehen bezüglich der Dorferneuerung/Städtebauförderung. Der Bürgermeister informierte, dass eine Novelle des Baugesetzbuches eingetreten sei, wonach die Sanierungssatzungen, die seinerzeit als unbefristet verabschiedet wurden, nur mehr maximal um 15 Jahre verlängert werden dürfen. Es gebe nun zwei Möglichkeiten des weiteren Vorgehens. Wenn alle städtebaulichen Missstände im Sanierungsgebiet erledigt wären, könnte man die Sanierungssatzung guten Gewissens aufheben. Da noch bauliche Investitionen, vor allem im Marktplatzbereich, bevorstünden, sei es von Vorteil, wenn das Areal in einem Sanierungsgebiet liege. Für die (befürwortete) Dorferneuerung seien die finanziellen Mittel knapp, so dass der Markt Lam frühestens im Jahr 2024 an die Reihe käme. Deshalb nehme man davon Abstand.

ISEK wird in Auftrag gegeben

„Wir müssen in diesem Zuge ein ISEK (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept) erarbeiten lassen, das Grundlage für die Sanierungssatzung ist“, informierte der Rathauschef. Dann würde der Markt Lam letztendlich mit der Städtebauförderung fortfahren. Das Sanierungsgebiet umfasse im Großen und Ganzen den Marktplatz, die Rosengasse, die linksseitige Arberstraße abwärts mit einem Teil des Gaberlplatzes sowie dem Moos.

Die 15 Jahre Verlängerung der Sanierungssatzung beginnen ab Januar 2022 zu laufen. Der Marktrat votierte dafür, die Geltungsdauer der aktuellen Satzung des Marktes Lam für die förmliche Festlegung des Sanierungsgebiets Lam – Ortskern – vom 18. Dezember 1995 bis zum 31. Dezember 2035 zu verlängern und das besagte ISEK in Auftrag zu geben.