Beschluss
Präsenzunterricht oberstes Ziel

Schulzweckverband Lam spricht sich für dezentrale Lüftungsgeräte aus. Offene Fragen werden noch mit Planern abgeklärt.

14.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:27 Uhr
Maria Frisch
Die Grund- und Mittelschule Lam rüstet mit dezentralen Lüftungsgeräten auf. −Foto: Maria Frisch

In einer Grundsatzentscheidung gab der Schulzweckverband in seiner Sitzung am Montag der Anschaffung von dezentralen Lüftungsgeräten den Vorzug. Es bestehe umgehender Handlungsbedarf, weil die Antragsfrist für das Förderprogramm zum 31. Dezember 2021 abläuft.

Bürgermeister Paul Roßberger zeigte sich über die Aussage von Seiten der Politiker erleichtert, dass nur mehr das infizierte Kind und nicht mehr die gesamte Klasse in Quarantäne muss, wenn Luftreiniger im Raum sind.

„Wir sind uns einig, dass wir für unsere Kinder unter allen Umständen Präsenzunterricht brauchen“, so der Schulzweckverbandsvorsitzende (SZV-Vorsitzende). Von der Landkreislösung mit Luftreinigern habe man sich an der Berufsschule in Cham informiert. Grundsätzlich ersetzen sämtliche Gerätschaften nicht das Lüften. Roßberger favorisierte die Variante mit dezentralen Lüftungsgeräten. Er habe sich mit den Fachplanern Heizung, Lüftung, Sanitär und Gebäudeautomation der Firma ZREU beraten, die ihm verschiedene Varianten dafür vorstellten. „Natürlich werden die Geräte beim Sanieren herausgenommen und dann wieder eingesetzt“, stellte der Redner klar.

80 Prozent Förderung

Es kommen einige Kosten auf den SZV zu. Bei der Variante, die der Landkreis bevorzugt, werden pro Klassenzimmer zwei Luftreiniger für die fünf- bis sechsmalig geforderte Umwälzung der Luft benötigt. Diese kosten pro Stück cirka 2000 Euro. Es gibt 50 Prozent Förderung bis zu maximal 1750 Euro pro Klassenzimmer. Bei den dezentralen Lüftungsgeräten ist eine Förderung bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten möglich. Für ein Lüftungsgerät sind 17 000 Euro inklusive Einbau veranschlagt. Durch die Wärmerückgewinnung usw. wäre der Gebrauch im Winter angenehmer, als beständig offen zu lassen. „Wenn die Geräte richtig einstellt sind, haben die Kinder immer die beste Luft“, so der SZV-Vorsitzende. Sepp Baumann kam noch auf den Raumverlust zu sprechen, da man die Kinder wegen des Geräuschpegels - ein Summen - nicht in unmittelbare Nähe des Gerätes sitzen sollte. Man gehe davon aus, dass die Geräte so intelligent sind, dass sie Temperatur, Luftfeuchte und den CO2-Wert regeln.

Die zentralen Lüftungsgeräte kommen an die Fensterseite auf die Betonsäulen, wo derzeit noch die Elektroheizkörper befestigt sind. Nach den bisherigen Informationen soll es nicht aufwendig sein, sie dort zu platzieren. Zur Sicherheit werde man sich aber noch beim Planer vergewissern. Eine zentrale Lüftungsanlage aus der Decke funktioniert nicht, weil die erforderliche Raumhöhe nicht vorhanden sei. Die Geräte sind nicht allzu wuchtig. Sie müssen 750 Kubikmeter /Stunde Luft umwälzen.

Zu bestücken seien aktuell zehn Klassenzimmer, zwei OGTS- und ein Informatikraum. „Wir klären noch ab, bis wann die Maßnahme umgesetzt werden muss“, kündigte Paul Roßberger an. Bei diesem Weg sei ein Gerät pro Klassenzimmer ausreichend. Die Elektroheizkörper zwischen den Brüstungen seien zu demontieren. Sowohl das Architekturbüro Schnabel als auch die Planer der Firma ZREU müssen bestätigen, dass die Geräte dorthin passen, wo jetzt Wandheizkörper verbaut sind.

Insgesamt 13 Räume

Begleitende Maßnahmen wie Decken- oder Wanddurchbrüche sind gleichfalls förderfähig. Bei der Beschaffung rechne man optimistischer Weise bis zu den Herbstferien. Zunächst werde man mit dem Planer alles Fragliche klären und sich die Gerätschaften auch noch vorstellen lassen.

Der SZV-Vorsitzende berichtete noch über die getätigten Anschaffungen in eine zeitgemäße Ausstattung für die OGTS. „Wir freuen uns auf ein etwas normaleres Schuljahr – hoffentlich ohne Wechselunterricht und ohne Heimbeschulung“, schloss der Schulleiter sein Statement. (kli)