Aktion
Elch-Baby im Tierpark entzückt Lohberg

Tierpaten besichtigten mit Leiterin Claudia Schuh die Gehege – und bestaunten den jungen Nachwuchs der tierischen Bewohner..

27.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:04 Uhr
Nur wenige Tage war das Elchkalb alt, als es die Tierpaten bei der separaten Führung zu sehen bekamen. −Foto: Maria Frisch

Als Patenschaft wird die freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht bezeichnet. „Speziell für die Gehegebewohner des Bayerwald-Tierparks ist das eine Unterstützung bei der Finanzierung der Tierhaltung“, weiß fachliche Leiterin Claudia Schuh dieses Engagement zu schätzen. Deshalb werden voraussichtlich zweimal im Jahr separate Patenführungen organisiert, bei denen die besagten Gönner unter sich sind.

„Es ist dabei schon so eine Art Gemeinschaftsgefühl zu spüren, weil jeder für einen der Gehegebewohner, der ihm besonders am Herzen liegt, etwas Gutes getan hat“, resümiert die Tierärztin. Bei der jüngsten Führung am vergangenen Sonntag bekam die Gruppe auch gleich das neugeborene Elchkalb zu Gesicht.

Tierische Begleiter

Die Paten von Wildkatze, Fischotter, Waschbär, Ziegen, Bartkauz, Luchs, Uhu und Stockente haben sich beim Streichelzoo versammelt, als Claudia Schuh die interessante Runde startet. Begleitet wird sie von ihren Hunden Tessa und Stella. Ihre Handaufzucht – süße Fuchswaisen, die prächtig gedeihen – bleiben am Sonntag zu Hause, weil die Tour für sie zu anstrengend gewesen wäre. Allerdings wissen die Tierliebhaber stets über Claudia Schuhs „Pflegekinder“ Bescheid – allesamt Notfälle, die von ihr hochgepäppelt werden.

So erkundigen sich einige aus der Gruppe gleich über das Fischottermädchen „Jacky“, das die Veterinärin im Vorjahr vor dem sicheren Tod bewahrt hatte. „Ja, mein Otterkind ist inzwischen groß geworden“, gibt Claudia Schuh mit einem Lächeln über ihren Zögling Auskunft.

Streicheleinheiten für die Seele

„Jacky“ bevorzugt das große Teichgehege. Allerdings muss sich da die Ersatzmama mehr oder weniger vorbeischleichen. „Wenn sie mich sieht, quietscht sie vergnügt und möchte zu mir heraus, was über den Beckenrand nicht möglich ist“, erzählt Claudia Schuh, die ihren Schützling aber regelmäßig besucht, indem sie den Lebensraum der Fischotter vom angrenzenden Ausweichareal betritt.

„Sie dürfen mich heute alles fragen, was Sie interessiert“, so die Tierärztin an die Adresse der Paten. Herzerfrischend ist der Stopp beim Streichelzoo, weil dort junge Zicklein quietschvergnügt heranpreschen, um sich Futter aus der Tüte zu sichern. Bei Kindern und Erwachsenen berührt der Sicht- und Körperkontakt bei Streicheleinheiten die Seele.

Beeindruckt hat Claudia Schuh, dass drei Kinder in der Gruppe sind, die selbst schon Paten waren. „Wenn sich ein Kind so ein immaterielles Geschenk wünscht, und auch noch mit Stolz erzählt, dass die Patenurkunde im Kinderzimmer hängt, finde ich das großartig“, zollt sie dem Nachwuchs Respekt. Lobenswert sei auch die Tatsache, dass sie sich in diesem Alter definitiv für eine bestimmte Tierart entschieden.

Der Höhepunkt

Neben all den Stationen, die der Trupp ansteuert, ist auch ein Höhepunkt dabei. „Es gibt Nachwuchs im Elchgehege“, verrät Claudia Schuh. Die Gruppe bekommt die Nachzucht auch schon zu Gesicht und ist entzückt von den langen, staksigen Beinen und der gezeigten Mutterliebe zu der Elchmama Rhea.

Damit sich die Tiere im Tierpark so richtig wohlfühlen können, legt der Träger großen Wert auf deren artgerechte Ernährung und auf natürlich gestaltete Gehege. Mit einer Patenschaft lässt sich aber den Tieren noch viel mehr Gutes tun. Das Futter, die Pflege und Beschäftigung der Tiere, die Erneuerung, Instandhaltung und Ausweitung von Gehegen fordern großes Engagement und kosten viel Geld. Mit einer Patenschaft wird ein wichtiger Beitrag für die Hauptaufgaben Information, Zucht, Forschung und Artenschutz geleistet. (kfl)