Natur
Enten-Kindergarten im Lohberger Tierpark

Mitarbeiter bauten eine Voliere, damit die jungen Schellenten gefahrlos aufwachsen können – und die Besucher ihre Freude haben.

20.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:20 Uhr
Maria Frisch
Die wenige Tage alten Schellenten planschen neugierig im kühlen Nass. −Foto: Maria Frisch

Angesichts der gegenwärtigen Hitzegrade empfiehlt es sich für die Besucher des Bayerwald-Tierparks geradezu, den Bereich „Bach-Fluss-Weiher“ mit fließendem und plätscherndem Wasser aufzusuchen. Dort fällt seit über einer Woche eine abgetrennte Voliere auf, in der kleine Schellenten ihre ersten Schwimmversuche starten.

Weil sie unter Hilfestellung des Brutapparats geschlüpft sind, hatten die Tierpfleger die Idee, ihnen ein vergittertes Areal zu bauen, damit sie vor Fressfeinden aus der Luft (Greifvögel) oder am Ufer (Marder etc.) sicher sind. Die Besucher finden die Entenbabys, die sich in der geschützten Eigenkreation prächtig entwickeln, entzückend.

Da der Teich vor der Freiflugvoliere zu groß wäre, um die kleinen Küken dort hinausschwimmen zu lassen, hätten sie ihre Behausung so schnell nicht verlassen können. Aber die Tierpfleger sorgten für Abhilfe. „Die Idee war echt prima“, lobt Claudia Schuh den vergitterten Nichtschwimmerbau, in dem der Entennachwuchs planschen kann und dabei nicht gefährdet ist, wie es in der freien Natur der Fall wäre. Wenn die gefiederten Tiere größer sind, lässt man sie in die Fluten, weil sie dann auch körperlich gewappnet sind. „Es ist eine wirksame Hilfestellung für die Aufzucht der Küken, die gar nicht so einfach ist“, unterstreicht die fachliche Leiterin des Tierparks. Ihr künftiger Lebensraum sei sehr geräumig.

Die erwachsenen Schellenten stecken nicht nur den Kopf ins nasse Element, sondern tauchen auch nach Futter. Nach dem Tauchgang „schießt“ die Ente wie ein luftgefüllter Ballon zurück an die Oberfläche, wo das Wasser rasch von ihrem Gefieder abperlt.

Der Teich ist auch wegen der Pflanzenpracht im Umgriff eine Augenweide. Auf einer Pflanzinsel landet beispielsweise gerne der Kolbenenterich mit seinem auffallenden Gefieder und dem roten Schnabel. Zu Gast ist hier ebenso eine Reiherente mit lila Kopf. Selten kann man den Schwimmkünstlern so nahe sein und ihre augenfälligsten Merkmale so gut erkennen. „Guck mal, die Entenbabys“, hört man immer wieder die Rufe der jüngsten Tierpark-Besucher, die auf die Aussichtsplattform steigen, um den Küken nahe zu sein. In der Freiflugvoliere ist auch noch ein erwachsenes Schellentenpaar zu Hause. (kfl)