Beerdigung
Sie darf ausruhen von allen Erdenmühen

Erna Uhl aus Lohberg ist mit fast 87 Jahren friedlich eingeschlafen. Die letzten Jahre verbrachte sie in der Senioren-WG.

08.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:58 Uhr
Maria Frisch
Erna Uhl ist verstorben. −Foto: Maria Frisch

„Das Sterben in unserem Pfarrverbund Lam/Lohberg geht weiter“, kommentierte Pfarrer Ambros Trummer die ungewöhnlich vielen Sterbefälle seit Jahresbeginn. Am Donnerstag hieß es Abschied nehmen von Erna Uhl, deren Leben mit fast 87 Jahren an das Ende gekommen war. Die letzten beiden Jahre verbrachte sie in der Senioren-Wohngemeinschaft in Lam. „Wir empfehlen sie in dieser Stunde dem auferstandenen Gottessohn Jesus Christus“, so Pfarrer Trummer beim Requiem, das Bianca Lederer musikalisch begleitete. Die Gläubigen stehen unmittelbar vor der heiligen Woche, die sie an dem Geschehen von damals Anteil nehmen lässt, das die Herzen anrührt und vielleicht auch fassungslos über die Kaltherzigkeit macht, mit der die einstigen Machthaber, aber auch das Volk mit dem Gottessohn umgegangen sind. Heuer schlagen die Leute in der heiligen Woche gewiss auch eine Brücke zum Krieg in der Ukraine - mitten in Europa.

Die Menschen fühlen wegen der vielen Todesopfer auch unter den Zivilisten Ohnmacht und Trauer. Die Kartage rufen aufgrund des Sieges über den Tod zu Vertrauen und Zuversicht auf. „Mit dieser Hoffnung nehmen wir heute Abschied von Erna Uhl“, spannte der Seelsorger den Bogen zur Verstorbenen. Die Zusicherung des Gottessohnes: „Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein“ gelte auch für sie. Von ihrem Lebenslauf bleibe sicherlich ihr Geburtstag am 6. Juni 1935 in der Familie Koller in Erinnerung. Aufgewachsen ist sie bei den Eltern, die eine kleine Landwirtschaft betrieben haben. 18 Jahre war sie alt, als die Mutter verhältnismäßig jung verstorben ist. Erna Koller, wie sie mit Mädchennamen hieß, musste sich um ihren Vater und ihren Onkel, der mit im Haus lebte, kümmern und natürlich auch in der Landwirtschaft helfen. Die junge Frau lernte Richard Uhl aus dem Sudetenland kennen und lieben, der mit dem Moped einige Male im Bayerwald urlaubte. Am 18. Juni 1959 standen beide vor dem Traualtar und bald darauf machten die beiden Töchter Helene und Renate ihr Glück perfekt.

Das Zuhause der beiden wurde am Weideweg errichtet, wo später auch Tochter Helene mit ihrer Familie wohnte. Erna Uhl hat viel Zeit im Garten zugebracht und freute sich am Wachsen und Blühen der Blumen. Viel übrig hatte sie ebenso für die Enkel und mittlerweile auch schon die Urenkel. Bereits vor 25 Jahren wurde sie Witwe, als Ehemann Richard im April 1997 mit 62 Jahren zu Tode kam. Auch die Tochter Renate ging ihr vor zehn Jahren in die Ewigkeit voraus. Bis vor drei Jahren war Erna Uhl nie ernsthaft oder länger krank. Allerdings erlitt sie 2019 gleich kurz hintereinander zwei Schlaganfälle, die sie aus dem gewohnten Lebensrhythmus warfen und sie einige Male ins Krankenhaus brachten. Richtig erholt hat sie sich davon nicht mehr. Im Juli 2020, als sie auf ständige Pflege angewiesen war, ist sie in die Senioren-WG im ehemaligen Ulrichsheim umgezogen. Versehen mit der Krankensalbung ist Erna Uhl dort am 26. März friedlich eingeschlafen. „Sie darf nun von allen Erdenmühen ausruhen“, tröstete der Priester. (kfl)