Erntezeit
Heidelbeeren – frisch aus dem Automaten

Bei Michelsneukirchen kann jeder Heidelbeeren selber pflücken und mit nach Hause nehmen — oder aus dem Automaten ziehen.

23.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:04 Uhr
Peter Nicklas
Zupfen und genießen im Blaubeerland −Foto: Nicklas

Es ist wieder „Hoibazeit“. Im Wald wär’s zwar zur Zeit schattiger und wohl auch etwas kühler, dafür braucht man sich auf dem Heidelbeerfeld der Familie Spießl bei Michelsneukirchen nicht zu bücken. Die köstlichen Heidelbeeren wachsen an bis zu zwei Meter hohen Sträuchern, fast könnte man sie mit dem Mund „abbrocken“. Da bleibt es nicht aus, dass einem schon bei der Ernte das Wasser im Munde zusammenläuft und man nicht widerstehen kann, die eine oder andere Kostprobe zu verzehren, überhaupt bei der Hitze der letzten Tage.

Unsere „Hoiba“ und die Kulturheidelbeeren, die auf dem rund ein Hektar großen Feld bei Michelsneukirchen wachsen, haben einen gemeinsamen Ursprung. Die Kulturheidelbeeren haben ihren Ursprung in Nordamerika, dort wurden vor etwa 100 Jahren die ersten Kreuzungen durchgeführt.

Unterschiedliche Sorten

Bis heute sind daraus viele Kultursorten hervorgegangen, die sich in Fruchtgröße, Reifezeit und Wuchsverhalten unterscheiden. Auch die Familie Spießl hat ganz unterschiedliche Sorten angebaut, unter anderem, um die Erntezeit zwischen frühen und späteren „dehnen“ zu können.

Jetzt, bei der großen Hitze und der Sonne unmittelbar ausgesetzt, müssen die Stauden natürlich auch zusätzlich mit Wasser versorgt werden. Das kommt bei der Familie Spießl aus dem eigenen Brunnen und nicht aus der zentralen Wasserversorgung. Es wird auch nicht nur einfach in der Luft versprüht, wie man es leider auch derzeit noch über so manchem Rasen oder Gartenbeet sieht, sondern auf dem Boden verteilt.

Aus Schläuchen, die zu jeder der insgesamt über 2000 Pflanzen führen, tropft es auf den Boden und damit gelangt das Wasser direkt zu den Wurzeln. „Damit kann viel weniger verdunsten, wir brauchen deutlich weniger Wasser“, so Max Spießl. Er ist im übrigen gelernter Landwirt und arbeitet gerne in der freien Natur, seine Frau und seine Kinder unterstützen ihn tatkräftig.

„Frische aus kontrolliertem Anbau“ ist der Leitgedanke. Der ideale Standort, weitab von viel befahrenen Straßen, verringert Schadstoffeinflüsse. Der Boden zwischen den Sträuchern ist begrünt und wird mechanisch bearbeitet. Der Grasschnitt wird gemulcht und bildet durch den Verrottungsprozess den natürlichen Dünger für die Pflanzen.

Grundlage vieler Gerichte

„Die Heidelbeere schließt dem Arzt die Tür“ ist ein altes Sprichwort. Heidelbeeren schmecken nicht nur köstlich und erfrischend, sie eignen sich auch als Grundlage vieler Gerichte. Auf dem Kuchen oder Pfannkuchen, im Joghurt oder einfach nur pur genascht, sie haben nur wenige Kalorien, sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. In jeder Art der Zubereitung haben sie eine „höchst antioxidantische Kraft“, das heißt, sie helfen dem Körper, sich zu wehren gegen Umweltgifte, UV-Strahlen und Stress.

Jetzt auch rund um die Uhr

Frisch vom Feld gibt es die Heidelbeeren zum Selberpflücken oder bereits gepflückt an der Hochfeldstraße bei Michelsneukirchen von Montag bis Freitag jeweils von 15 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 18 Uhr.