Sitzung
Weitere Kinderkrippe geplant

Die Gemeinde Michelsneukirchen muss kräftig investieren: Die Kosten für den Neubau sind mit 600 000

22.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:21 Uhr
Thomas Mühlbauer
Mit der Erweiterung der Krippe soll auch der Grundschulstandort Michelsneukirchen auf lange Zeit gesichert werden. −Foto: Josef Kneitinger

Bei der Sitzung am Mittwochabend musste sich der Gemeinderat mit einer zukunftsweisenden Investition beschäftigen. Schon jetzt ist klar, dass die Gemeinde wohl viel Geld in die Hand nehmen muss. Denn beraten wurde die Erweiterung an Betreuungsplätzen in der Kindertagesstätte.

Bürgermeister Christian Raab informierte, dass es für das Kindergartenjahr 2021/2022 gleich 25 Anmeldungen für die Kinderkrippe gebe. Nach den aktuell geltenden Regelungen seien pro Gruppe – Michelsneukirchen hat aktuell nur eine Gruppe – zwölf Kinder zugelassen. Durch eine Ausnahmegenehmigung habe man es nun geschafft, so Raab, dass man 13 Kinder in die Gruppe aufnehmen darf. Damit die restlichen zwölf Kinder nicht auf der Strecke bleiben, habe man durch viel Aufwand erreicht, dass sich diese 25 Kinder nun die 13 Plätze teilen. Dies bedeute, dass manche Kinder im täglichen Wechsel und manche Kinder nur an gewissen Tagen gebracht werden. „Das war ein enormer Aufwand, ich bin allen dankbar, die mitgeholfen haben, dass dies so geklappt hat“, so Raab. Nachdem die Zahlen in den nächsten Jahren kontinuierlich hoch bleiben werden, werde die Gemeinde nicht darum rumkommen, die Kinderkrippe um eine zweite Gruppe zu erweitern.

Erhöhter Bedarf in der Zukunft

Nimmt man die Kinder aus dem Stadtgebiet Roding (Obertrübenbach und Kalsing), die in Michelsneukirchen zur Schule und in den Kindergarten gehen, mit dazu, rechnete Raab zusammen mit seiner Verwaltung einen Bedarf von 24 Plätzen aus, wenn nur jedes 2. Kind aus der Gemeinde und aus Kalsing und Obertrübenbach in die Krippe gehen würde. Er machte den Gemeinderäten deutlich: „Wir brauchen uns nichts vormachen, die Betreuung wird auch in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. Wir reden hier von 50 Prozent plus X.“ Auch im ländlichen Raum sei es mittlerweile schon so, dass Eltern den Krippenplatz oft schon bei Bekanntwerden der Schwangerschaft anmelden. Hinzukomme das mittlerweile verankerte Recht auf Betreuung im Gesetz.

Nach diesen Ausführungen legte Raab die Zahlen, Daten und Fakten zum geplanten Projekt vor. Bei einer Erweiterung der Kinderkrippe um eine Gruppe gehe man aktuell von einer Größe von 150 Quadratmetern aus. Die Kosten dafür belaufen sich laut Bürgermeister auf circa 600 000 Euro, davon würden 376 000 Euro gefördert. Der restliche Anteil von 224 000 Euro verbleibe bei der Gemeinde. Nachdem auch Kinder aus dem Stadtgebiet Roding in Michelsneukirchen in die Krippe gehen, würde man sich die Kosten mit der Stadt teilen. Hierfür würde dann eine Kooperation geschlossen werden.

Raab machte noch einmal deutlich: „Wir haben keine andere Wahl, als zu erweitern.“ Dass Kinder aus Obertrübenbach und Kalsing nach Michelsneukirchen kommen, habe auch für das Vereinsleben Vorteile. „Das geht los beim Sport in den Vereinen, den sie miteinander machen, und geht anschließend in die Grundschule über“, sagte das Gemeindeoberhaupt. Mit der Erweiterung der Krippe werden man zudem auch den Grundschulstandort Michelsneukirchen wohl auf lange Zeit sichern. Raab sagte hierzu noch einmal, dass man auch künftig weiter über die Gemeindegrenzen denken müsse. Der Beschluss im Gemeinderat lautete einstimmig wie folgt: „Es wird eine Abfrage bei den Eltern gestartet, um in den nächsten vier bis sechs Wochen den genauen Bedarf zu ermitteln. Anschließend soll ein Architekt mit der Planung beauftragt werden. Läuft alles optimal, soll der Neubau im Jahr 2022 bereits vollendet sein.“

Bürgermedaille wird eingeführt

In seiner Klausur war sich der Gemeinderat auch einig, eine Bürgermedaille für verdiente Bürger einzuführen. Hierzu stellte Bürgermeister Raab die Eckpunkte für die Vergabe einer solchen Auszeichnung vor. Verliehen werden soll die Medaille künftig an Persönlichkeiten, die mindestens 20 Jahre eine ehrenamtliche verantwortungsvolle Führungstätigkeit ausgeübt haben. Das Vorschlagsrecht hat der Gemeinderat, vergeben werden soll diese Anerkennung an gleichzeitig maximal 20 lebende Gemeindebürger. Pro Jahr sollen maximal zwei Medaillen verliehen werden.

Als festlicher Rahmen für die Verleihung wurde der Neujahrsempfang festgelegt. Die Medaille erhält den Prägungstext: „Bürgermedaille für besondere Verdienste“. Die Mitglieder des Gemeinderats stimmten dem Vorschlag einmütig zu.