Gemeinderat
Ampel oder ein Kreisverkehr?

Die Einmündung der ST 2140 in die B 85 ist ein „Dauerbrenner“. Jetzt soll der Unfallschwerpunkt entschärft werden.

25.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:49 Uhr
Die Entscheidung, ob Ampelanlage oder Kreisverkehr, ist noch nicht gefallen. −Foto: Joachim Feiler

Auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am Donnerstag ist die Einmündung der Staatsstraße 2140 in die B 85 (nähe Norma) gestanden. Über die Erneuerung des Bauwerkes über den Klinglbach mit Umbau der Einmündung bei Oberndorf aus Richtung Zandt sowie über die Lückenschließung zum Donau-Regen-Radweg hatten die Gemeinderäte zu entscheiden.

Dr. Richard Bosl vom Staatlichen Bauamt Regensburg und im Chamer Landkreis für die Straßenbaumaßnahmen zuständig informierte die Gemeinderäte über den derzeitigen Stand der Fortschritte. Nach seinen Worten sei bisher noch keine Entscheidung gefallen, ob der Unfallschwerpunkt – die Einmündung der ST 2140 in die B 85 – mit einer Lichtsignalanlage (Ampel) oder mithilfe eines Kreisverkehrs entschärft werden könnte. Etwas verwundert zeigten sich hierbei die Miltacher Gemeinderäte über die Anfrage, was die vor kurzem durchgeführten Verkehrszählungen in diesem Schwerpunktbereich ergeben hätten: Dr. Richard Bosl antwortete, er wisse nichts davon, dass diese Zählung bereits stattgefunden habe. Nach seinen Worten sei dieser Unfallschwerpunkt seit Jahren ein Dauerbrenner, man sei aber noch in der Entscheidungsfindung, welche der beiden Möglichkeiten hier die bessere Lösung sei. „Bei den Verkehrsteilnehmern ist eine Ampelschaltung wegen der zu erwartenden langen Rückstaus eher unbeliebt, in Bezug auf die Minderung der Unfallhäufung aber eine sichere Abhilfemöglichkeit“, argumentierte Dr. Bosl. Dagegen würden viele Verkehrsteilnehmer den Kreisverkehr befürworten. Nur sei die Umsetzung wegen der Planungsvorläufe nicht so schnell realisierbar. Auch die dabei entstehenden Kosten dürfe man nicht außer Acht lassen. Nach Dr. Bosls Info würde eine Lichtsignalanlage etwa 150 000 Euro kosten. Die Ausgaben für einen Kreisverkehr beliefen sich auf 500 000 Euro.

Provisorische Ampelanlage

Von den Gemeinderäten kam der Vorschlag, es wäre sinnvoller, vor einer Entscheidung eine zeitlich begrenzte, provisorische Ampelanlage aufzustellen, um zu sehen, ob diese Variante mit den zu erwarteten langen Staus auf der B 85 und bis in den Miltacher Ortskern hinein überhaupt eine vertretbare Variante sei.

Die Maßnahmen zur Erneuerung des Bauwerkes über den Klinglbach (Baujahr 1938) mit der Abänderung der Einmündung bei Oberndorf in die B 85 und der Lückenschluss des Regen-Donau-Radweges sind bereits weit fortgeschritten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 3,4 Millionen Euro. Wie Dr. Bosl ausführte, wird im Herbst 2022 mit der dazu notwendigen Verlegung der Behelfsumfahrung der B 85 begonnen. Ein Jahr später sollen die Brücken- und Straßenbauarbeiten ausgeführt werden.

Dr. Richard Bosl informierte, dass die 4,9 Kilometer lange Fahrbahnsanierung zwischen Staning und Miltach im Herbst 2021 durchgeführt wird. Die Verkehrsteilnehmer müssen sich auf eine Umleitung über Bad Kötzting einstellen. Einstimmig wurden der neugewählte 1. Kommandant Daniel Iglhaut und sein Stellvertreter Markus Kollmer von der FFW Oberndorf in ihren Funktionen bestätigt.

Der Bauantrag von Rita und Siegried Schuster auf Neubau eines Geräte- und Holzlagerschuppen in Heitzelsberg (Fl.Nr. 442) wurde einstimmig genehmigt, ebenso der Bauantrag von Daniela und Martin Weinberger auf Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Eismannsberg.

Keine Bedenken gab es auch für den Bauantrag von Norbert Ludwig auf Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Einliegerwohnung und Doppelgarage in Miltach, Oberer Hochweg. Des Weiteren wurde der Bauantrag von Matthias und Andrea Baumgartner auf die Erweiterung des Betriebsleiterwohnhauses um eine zweite Wohneinheit und die Errichtung einer Schmutzschleuse sowie der Erneuerung des Dachstuhles beim bestehenden Wohnhaus in Obervierau einstimmig abgesegnet.

Zu kurzfristig eingereicht

Wiederholt musste sich Bürgermeister Johann Aumeier an die Bauantragsteller für künftige Bauvorhaben wenden. Er wies erneut darauf hin, dass alle Bauanträge am Anfang eines Monates in der Gemeindeverwaltung eingereicht werden müssen, damit diese auch bei der nächsten Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung stehen können. Kurzfristig eingereichte Unterlagen können erst in einer späteren Sitzung behandelt werden.

Des Weiteren gibt es in der Gemeinde immer wieder Ärger mit den überfüllten Containern für die Grasabfälle. Aumeier verwies darauf, dass für die Abholung dieser Container nicht die Miltacher Gemeindeverwaltung zuständig ist, sondern die Kreiswerke in Cham. (cpj)