Nachdem das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege am 10. März per Allgemeinverfügung den Weg frei machte, dass die beauftragten Apotheken Corona-Schnelltests durchführen können, ist das auch in Miltach kostenfrei möglich.
„Wir wollen mit den Tests den Bürgern vor Ort, die symptomfrei zu uns kommen, die innere Sicherheit geben, dass sie am Tag des Schnelltests negativ sind und das mit einem Attest auch bestätigen“, sagt Apothekeninhaber Dr. Christoph Schweiger. Die Bescheinigung ist wichtig, wenn eine Person z.B. einen Angehörigen im Krankenhaus oder Seniorenheim besuchen möchte.
Der Test-Ablauf
Und so funktioniert’s: Nachdem die Testpersonen ihre Zustimmungserklärung unterzeichnet haben, begeben sie sich an ein Außenfenster an der linken Hausfront der St. Martin-Apotheke, und durch ein Fenster wird der Test problemlos durchgeführt. Somit ist auch garantiert, dass es keine Kontakte zwischen den Testpersonen und den Medikamentenkäufern gibt.
Etwa 15 Minuten vergehen, bis das Ergebnis, ob negativ, oder positiv, feststeht. Wenn aus Zeitgründen die Testperson nicht auf das Ergebnis warten kann, schickt die Apotheke es auch per E-Mail zu. Alle Proben werden in der Regel im Nasen-Rachen-Raum genommen, was aussagekräftiger ist, als die Laientests aus den Supermärkten, die nur im vorderen Bereich der Nasenmuschel durchgeführt werden.
Wenn besorgte Eltern ihre Kinder ab dem sechsten Lebensjahr testen lassen möchten, geschieht das mit dem sogenannten Lolli-Test. Dabei wird ein Stäbchen wie ein Lolli nur im vorderen Mundbereich bewegt, was bei den Kindern nicht so viel Stress oder Angst auslöst. Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr können selber entscheiden, ob sie einen aussagekräftigen Nasen-Rachen-Test möchten.
Falls eine Person positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ist jede Apotheke verpflichtet, den Befund sofort an das Gesundheitsamt zu melden. Die betroffenen Personen müssen sich augenblicklich in Eigenquarantäne begeben. Überdies muss die positiv getestete Person einen zusätzlichen PCR-Test beim Hausarzt oder einer offiziellen Teststation wie in Cham machen.
„Wir sind mit unserem Apothekenteam gerne für Sie da und möchten Sie auch möglichst sicher durch die derzeitige Pandemie begleiten“, sagt Apotheker Schweiger. Und: „Die zusätzlichen Aufgaben stellen auch uns vor gewisse Herausforderungen. Bis wir genau wissen, wie die Resonanz in der Bevölkerung auf die Tests ist, bieten wir folgende Corona-Testtermine an: Montag, Mittwoch und Freitag von 7 bis 9 Uhr, montags und freitags von 17 bis 19 Uhr.“ Wenn erhöhter Bedarf bestehe, so Schweiger weiter, könnten die Testzeiten auch weiter ausgebaut werden. Anmeldungen zu einem Test sind über Telefon (09944) 2688 oder im Internet unter www.apotheke-miltach.de möglich und auch erwünscht.
Wie der Apotheken-Betreiber weiter ausführt, haben die Testate gegenüber den Behörden und offiziellen Stellen zurzeit nur eine Gültigkeitsdauer von 24 Stunden. Sie könnten nach seiner Ansicht demnächst auf 48 Stunden ausgedehnt werden. Teilweise würden aber beispielsweise von Arbeitgebern auch längere Vorläufe akzeptiert.
Für die eigene Absicherung bei privaten Besuchsvorhaben und der Eigenüberprüfung erscheinen nach Schweigers Auffassung Zeiten von 48 bis 72 Stunden „vollkommen akzeptabel“.
Schweigers Hoffnung
Bleibt nach seinen Worten nur zu hoffen, dass die von den amtlichen Stellen angekündigten Impfungen in den Arztpraxen im April anlaufen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Aber auf die lokalen Corona-Testungen werde man noch lange Zeit nicht verzichten können, um sich selbst und andere Personen zu schützen, ist Apotheker Christoph Schweiger überzeugt. (cpj)
