Gemeinderat
Baumfällaktion stieß auf Unverständnis

Bürger äußerten Bedenken. Miltachs Bürgermeister Aumeier begründete die Arbeiten mit der Erneuerung des Ableitkanals.

15.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:54 Uhr
Coronabedingt tagte der Miltacher Gemeinderat erneut im Pfarrheim. −Foto: cpj

Wegen der strengen Corona-Auflagen fand die zweite Gemeinderatssitzung im neuen Jahr wieder im Pfarrsaal statt. Die Zuhörer mussten sich zuvor in der Gemeindeverwaltung telefonisch anmelden; ihreTeilnahme war auf zehn Personen begrenzt. Neben der Ortsabänderung im Ortsteil Eismannsberg standen die kommunale Strombeschaffung für die Lieferjahre 2023 bis 2025 sowie fünf Bauanträge auf der Tagesordnung.

Bürgermeister Johann Aumeier und Geschäftsstellenleiter Markus Schreiner informierten das Gremium ausführlich über die Stellungnahmen der zuständigen Fachbereiche. Nach seinen Worten hat das Landratsamt Cham, Fachgebiet Naturschutz und Landschaftspflege, gegen die 390 Quadratmeter große Fläche keine Bedenken. Für die vorgeschlagenen Eingrünungs- und Ausgleichsmaßnahmen bestehe aus naturfachlicher Sicht Einverständnis. Die Zustimmung des Gremiums war einstimmig.

Bündelausschreibung für Strom

Als nächstes stand die Bündelausschreibung zur kommunalen Strombeschaffung für die Lieferjahre 2023 bis 2025 auf der Tagesordnung. Für die Lieferzeiträume von 2018 bis 2022 hatte Miltach schon an der Bündelausschreibung teilgenommen. Die Gemeinde selbst sei bei jeder Ausschreibung frei in ihrer Entscheidung zur Frage der Beschaffung von Normalstrom oder Ökostrom. Nach eingehender Beratung beschloss Gemeinderat einstimmig, an der Bündelausschreibung für 2023 bis 2025 teilzunehmen. Beschafft werden soll Normalstrom (Ökostrom-Anteil je nach Stromlieferant unterschiedlich).

Dem Antrag von Uta und Thomas Wanninger auf Neubau einer Gerätehalle in Miltach wurde unter dem Hinweis, das Oberflächenwasser auf Kosten des Antragstellers zu versickern, einstimmig befürwortet. Gegen die Voranfrage von Regina und Christian Früchtl auf Neubau eines Geräteschuppens in Eben sahen die Räte ebenfalls keine Bedenken und segneten sie einstimmig ab. Ebenso fand der Bauantrag von Birgit Kolmer auf Nutzungsänderung der Praxisräume in Büros in Miltach Zustimmung.

Als Nächstes stand der Antrag von Silvia und Matthias Mehlbauer auf Neubau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung, Doppelgarage und Stellplatz in Miltach zur Beratung an. Er wurde nach Einsicht der Bauunterlagen befürwortet. Auch der letzte Antrag auf Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport in Miltach wurde unter dem Hinweis, dass für das anfallende Oberflächenwasser ein Reduktionsschacht von mindestens 4 Quadratmetern zu erstellen sei, befürwortet.

Unverständnis von Miltachern

Vor kurzem wurden fünf große Straßenbäume in Miltach zwischen dem Kindergarten und dem Parkplatz der Schule gefällt. Die Aktion löste bei einigen umweltbewussten Mitbürgern Unverständnis aus, so der Bürgermeister. Sie fragten an, ob sie eigentlich notwendig gewesen wäre. Die Schnittstellen der Stümpfe offenbarten ihrer Meinung nach keinerlei Anzeichen, dass die Bäume überaltert waren und in ihrem Wuchs eine Gefahr für Fußgänger oder Fahrzeuge bedeuteten. Angesprochen wurde auch, dass nach dem Entfernen der Bäume der bisherige Schattenbereich für die Kindergartenkinder erheblich verringert wurde.

Dazu nahm Bürgermeister Johann Aumeier Stellung. Er machte deutlich, dass jedes Baumfällen ein Eingriff in die Natur sei. Jedoch war die aktuelle Fällaktion wegen der in Kürze anstehenden Erneuerung des Ableitungskanals in diesem Bereich „leider unvermeidlich“.

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurden die Kanalbau- und Baumeisterarbeiten zur Erneuerung des Ableitungskanals mit Pumpstation in der Bahnhofstraße von Miltach an die Firma Blüml Bau GmbH in Prackenbach vergeben. (cpj)