Fitness-Guru aus dem Landkreis Cham
„made in hell“: Sepp Maurer veröffentlicht sein erstes Buch

09.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:33 Uhr
Sepp Maurer und Diana Binder mit dem Buch. −Foto: Fotos: Thomas Pfeifer/Gregor Raab (2)

Mit der Veröffentlichung seines ersten Buches hat sich der 44-jährige Sepp Maurer einen Traum erfüllt. In „Made in Hell – Der Weg zu deinem stärksten Selbst“ beschreibt der Fitness-Guru alles Wissenswerte zu perfekter Trainingsplanung.

Wer Sepp Maurer kennt, mag es kaum glauben – aber der Deutsche Meister im Kraftsport war eher schmächtig denn kräftig. Bei einer Größe von 1,78 Metern brachte er gerade mal 60 Kilo auf die Waage. Doch „Rocky Balboa“ Sylvester Stallone weckte den Ehrgeiz des damals 15-Jährigen. „The Italian Stallion“ packte ihn tief in seiner Seele. Der Boxer wurde zu seinem absoluten Jugendidol.

Zur damaligen Zeit hatte Maurer noch keine Ahnung von Kraftsport oder Bodybuilding, aber er hatte verstanden, dass Stallones gestählter Körper das Ergebnis eines harten und gezielten Trainings sein musste. Also beschloss Maurer, sich ein paar Gewichte anzuschaffen und im Keller des Hotels Waldschlößl in Neukirchen beim Heiligen Blut mit dem Muskelaufbau zu beginnen.

Der Rest ist bekannt. Aus diesen einfachen Anfängen entstand letztlich die Sportschule Kinema, die sich zwischenzeitlich zu einer festen Adresse für Spitzensportler aus ganz Europa entwickelt hat.

Sein neues Buch ist für den Fitness-Guru ein weiterer Meilenstein. Er gewährt damit tiefe Einblicke in seine Lebensgeschichte und seine Trainingsphilosophie. Zusätzlich beschreibt er alles Wissenswerte zu perfekter Trainingsplanung, die wichtigsten Parameter für ein effektives und gesundes Training und lässt den Leser teilhaben an seinem Erfahrungsschatz nach 20 Jahren Arbeit im Leistungssport.

„Stolz“ auf das Buch

„Es ist ein tolles Buch geworden, auf das ich unglaublich stolz bin“, sagt der Kraftsportler. Bei der Release-Feier im „Stoi“ seines Bruders Lucki blickte er mit langjährigen Wegbegleitern und weltbekannten Athleten wie dem Doppelweltmeister Robin Krasniiqi oder der Gewichtheberin Gunda Fiona von Bachhaus auf das Erreichte zurück.

Maurer dankte besonders seiner Biografin Diana Binder, die ihn in den vergangenen zwei Jahre bei seiner Arbeit begleitet hat. „Ich bin sicherlich kein einfacher Mensch. Für mich zählt nur der Sport“, gab er zu. Der Autorin und Journalistin sei es aber auf beeindruckende Weise gelungen, den „Wahnsinn auf der Höllhöhe“ zu verstehen und in Worte zu fassen. „Sie weiß, wie wir ticken“, sagte Maurer.

Binder berichte aus dem Kinema-Universum. Sie sei dort vielen Trainern und Therapeuten begegnet, die für ihren Job brennen. Tief beeindruckt habe sie vor allem der Umgang mit den Menschen. In der Sportschule und dem Rehazentrum sei es egal, ob jemand wegen eines Bandscheibenvorfalls oder eines anvisierten Weltrekords komme – das Team dort behandle jeden mit dem gleichen Respekt.

Neukirchens Bürgermeister Markus Müller, ein guter Freund der Familie Maurer, stellte fest, dass es wohl nicht viele Dörfer gebe, in denen sich fast täglich Weltmeister oder Olympiateilnehmer begegnen. Er freute sich, dass es Maurer gelungen sei, einen Ort zu erschaffen, an dem Sportler fit und Patienten gesund werden können. Angesichts von Maurers Leidenschaft zum Sport und dessen unbändiger Hartnäckigkeit sei er stets davon überzeugt gewesen, dass dieses Unterfangen auch abseits der großen Metropolen auf der kleinen Höllhöhe möglich sei. Da es neben allem Fleiß auch etwas Glück brauche, händigte er Maurer und Binder zur Buchveröffentlichung einen Rosenkranz aus dem Wallfahrtsort aus.

Franz Eckl hielt im Namen aller Athleten die Laudatio auf Maurer. Es sei schier unglaublich, was dieser in den beiden zurückliegenden Jahrzehnten geleistet habe. Seit einem Motocross-Unfall besitze Maurer ein künstliches Kniegelenk. Dank seines starken Willens habe er es trotzdem geschafft, bei der „Eisenhart-Challenge“ mit 305 Kilo gerade erst einen neuen Weltrekord zu stemmen.

Ein Experte in seinem Metier

Erstaunt war der Mediziner Eckl auch über die teils unkonventionelle Trainingsmethoden, mit denen Maurer die Athleten auf die Wettkämpfe vorbereite. Der gelernte Koch habe sich dank seines enormen Wissensdursts und des weltweiten Erfahrungsaustauschs mit Fachleuten zu einem absoluten Experten in seinem Metier entwickelt. Sein Konzept, das Erkenntnisse aus der Trainingswissenschaft, Ernährungslehre und optimierten Behandlungsmethoden vereine, sei zwar so komplex, dass es nicht jeder verstehe. Aber es führe immer zum gewünschten Erfolg. Diese Aussagen bestätigte Robin Krasniqi, der im Buch ein bewegendes Grußwort für Maurer spricht. Dieser habe ihn, den Boxweltmeister, mit seinem absoluten Drang, ein Ziel zu erreichen, in den vergangenen zwölf Jahren stets an seine Grenzen getrieben. Von ihm habe er nicht nur gelernt, im Ring, sondern auch im Leben zu bestehen. Nur mit Maurers Hilfe sei es ihm möglich gewesen, über einen langen Zeitraum an der Weltspitze zu kämpfen, „Sepp hat extrem viel Ahnung von dem, was er tut. Auch wenn das Training brutal ist“, so Krasniqi. Aus der anfänglichen Trainings-Partnerschaft sei eine tiefe Freundschaft entstanden.

Am Ende erhielt Maurer von den Gästen für seine Leistungen großen Beifall. Dieser betonte: „Ich habe mir meinen eigenen Traum erfüllt und nun möchte ich anderen helfen, diesen Weg zu gehen.“

Die Autoren

Sepp Maurer:Er ist High Performance Athletik-Trainer und Inhaber der Sportschule Kinema in Höllhöhe. In den vergangenen 20 Jahren sammelte er Erfahrung in allen Bereichen des professionellen Athletik-Trainings und der Sportwissenschaften. Heute trainiert er Spitzensportler in verschiedenen Disziplinen aus ganz Europa. Er hat schon zig Weltmeister und Olympiateilnehmer auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet. Er selbst wurde nach einem Motocross-Unfall und fast zehn Jahren Therapie schließlich mehrmaliger Deutscher Meister im Kreuzheben.

Diana Binder:Sie arbeitet als Journalistin und Autorin. Sie schreibt Bücher in verschiedenen Genres sowie Texte für Zeitungen und Magazine. Die Geschichten von Menschen und das Besondere hinter der Story haben sie schon immer am meisten an ihrem Beruf interessiert.

− cga