Kriminalität
Nebenjob machte Frau zur Geldwäscherin

Über ein Zeitungsinserat kam die Frau aus Neukirchen an die dubiosen Geschäfte. Die Polizei warnt vor dieser Masche.

20.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:17 Uhr
Die Polizei Furth im Wald warnt vor dubiosen Jobinseraten als „Warenprüfer“ oder Ähnlichem. Betrüger suchen sich so Opfer, die dann für ihre Geldwäsche-Geschäfte geradestehen müssen. (Symbolbild) −Foto: Holger Hollemann/picture alliance/dpa

Eine Frau aus Neukirchen b. Hl. Blut hat sich über einen Nebenjob zugleich zum Opfer und zur Mittäterin gemacht, schreibt die Polizei Furth im Wald in ihrem jüngsten Bericht – und warnt vor der Betrugsmasche, die nun auch unangenehme Folgen für die Dame haben könnte.

Im März hatte sich die Frau auf ein Inserat in einer hiesigen Zeitung gemeldet, worin ein Minijob in Heimarbeit zum Verpacken angeboten wurde, so schildert die Polizei den Fall. Nachdem die Frau einen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, bekam sie Pakete zugesandt, deren Inhalt sie überprüfen und weiterverschicken sollte. Da ihr nach ein Paar Sendungen auffiel, dass alle Paktean dieselbe Adresse ins Ausland verschicktwerden sollten, wurde sie stutzig und beendete die Tätigkeit.

Keinen Lohn bekommen, dafür jetzt die Justiz am Hals

Nachdem sie eine Mahnung einer Firma erhalten hatte, erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte, war die Tatsache, dass sie Opfer und Mittäterin zugleich für eine in den letzten Jahren bereits häufig aufgetretene Betrugsform wurde.

Die Täter suchen sich sogenannte Warenagenten, auf deren Namen sie im großen Stil Waren aller Art bestellen und durch diese weiter nach Osteuropa verschicken lassen unter dem Vorwand, dass die Waren an Kunden gehen und zuvor geprüft werden müssten, erklärt die Polizei. Das Erwachen kommt meist dann, wenn den so benutzten Personen Mahnungen ins Haus flattern, oder die Polizei vor der Tür steht, denn durch ihre Tätigkeit leisten sie Beihilfe zur Geldwäsche. Der vermeintliche Arbeitsvertrag ist gefälscht undauf die erhoffte Bezahlung wartet man auch vergebens.

Warnung vor dubiosen Jobangeboten

Die Betrugsstraftaten gegenüber den geprellten Unternehmen begehen zwar die eigentlich verantwortlichen Täter, jedoch können die Warenagenten aber aufgrund der Beihilfe hierfür durchaus in Regress genommen werden. Es wird dringend davor gewarnt, auf derart dubiose Jobangebote einzugehen, sei es wie hier, dass Adressen von Paketen zum Weiterversand ins Ausland ausgetauscht werden oder sie für jemanden ein Bankkonto zur Verfügung stellen oder einrichten sollen.