Nachruf
Trauer um Jakob Altmann

Der Bankkaufmann starb im 73. Lebensjahr. Zahlen begleiteten das langjährige Mitglied der FFW sein ganzes Leben.

22.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:24 Uhr
Helga Brandl
Jakob Altmann wurde am 14. April heimgerufen. −Foto: Helga Brandl/Helga Brandl

Zahlen begleiteten Jakob Altmann sein ganzes Leben, das am 14. April in die Ewigkeit mündete. Diese wunderbare Zahlenwelt stellte auch Kaplan Johannes Spindler beim Requiem in der Stadtpfarrkirche Furth im Wald in den Mittelpunkt seiner Predigt.

Ein Phänomen, das bei unterschiedlichen Religionen zu beobachten ist, ist das Herausbilden verschiedener Strömungen. Die Kabbala, älteste mystische Strömung im Judentum, will die Thora mit Hilfe von Zahlenmystik noch tiefer durchdringen. Jedem Buchstaben des hebräischen Alphabets ist ein Zahlenwert zugeordnet, aus dem eine tiefere Erkenntnis gewonnen werden kann. Nicht nur das Judentum, sondern auch das Christentum kennt eine religiöse Bedeutung. So steht die Eins für absolute Vollkommenheit, Unendlichkeit und verweist auf den einzigen Gott, während die Zahl zwei auf die Stammeltern Adam und Eva hindeutet. Prominent ist die Zahl zwölf für die Anzahl der Apostel und der Stämme Israels. Über diese Beispiele hinaus ließen sich numerische Bezüge im Christentum aufdecken.

Altmann war ein Familienmensch

Der Umgang mit Zahlen war ein entsprechender Teil im Leben von Jakob Altmann. Als gelernter Bankkaufmann wusste er mit Zahlen umzugehen. Geboren am 4. Juli 1948 in Neukirchen b. Hl. Blut absolvierte er nach seiner Schullaufbahn in der Volksschule Neukirchen und der Realschule in Furth im Wald eine Lehre als Bankkaufmann. Dieser Beruf brachte ihn im Laufe seiner betrieblichen Beschäftigung in eine gehobene Position. Er war an verschiedenen Orten tätig. Im Oktober 1974 heiratete er Elfriede. 1982 wurde den beiden Sohn Andreas geschenkt. Das Wohlergehen der Familie stand für Jakob Altmann stets an erster Stelle. Seine letzten Jahre waren überschattet von einer langen und ihn körperlich belastenden Krankheitsphase, während der er von seiner Ehefrau im Eigenheim in Rittsteig versorgt wurde. Am 14. April war die Zeit seines Leidens zu Ende.

Den Hinterbliebenen gab Kaplan Spindler die tröstliche Gewissheit mit auf den Weg: „Der Tod hat Jakob Altmanns Existenz nicht für allemal besiegt. Möge der Herr ihn an seiner Auferstehung teilhaben lassen, die nicht mehr durch Jahreszahlen begrenzt ist.“

Auf dem Further Friedhof richtete der Vorsitzende der FFW Rittsteig, Josef Brandl, einfühlsame Worte an die Familie des Verstorbenen. „Wenn die Kraft zu Ende geht, ist es kein Sterben, sondern Erlösung“ – treffender konnte die Botschaft in der Traueranzeige nicht formuliert werden. Dennoch reißt der Tod eines Menschen auch die letzten Wurzeln jäh auseinander.

Sieben Jahre Herr der Kasse

Mit Jakob Altmann verliert die Freiwillige Feuerwehr Rittsteig ein sehr akribisches Mitglied. Nicht zuletzt dank dieser Zahlen-Affinität übernahm er im Festjahr 1988 die Kassengeschäfte des Vereins für sieben Jahre.

Mit dem Gefühl für Geld und dem notwendigen Wissen handelte er sehr zum Wohle des Vereins. „Mich persönlich begleitete Jakob in den ersten Jahren meiner Tätigkeit im Vorstand der Wehr und war immer Ansprechpartner, wenn es um das notwendige Fingerspitzengefühl mit Ausgaben rund um das Vereinswesen ging“ lobte Brandl das Engagement Altmanns, der am 6. Januar 1988 der FFW Rittsteig beitrat. Als äußeres Zeichen des Dankes und der 33-jährigen Zugehörigkeit legte der Vorsitzende im Namen des Feuerwehrvereins ein Blumengebinde am offenen Grab nieder. (kbr)