Versorgung
Die Suche nach einer Lösung

Verunreinigungen des Trinkwassers machen Grafenkirchen Sorgen. Das Gesundheitsamt Cham unterbreitete Vorschläge.

27.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:15 Uhr
Im Grafenkirchener Trinkwasser gibt es immer wieder bakterielle Verunreinigungen. Das Problem soll nun umgehend behoben werden. −Foto: Jens Büttner/picture alliance / dpa

Die Gemeinde Pemfling lud kürzlich die Grafenkirchener zur Info-Veranstaltung „Wasserversorgung“ ein. Nach Darstellung der aktuellen Fakten durch Bürgermeister Franz Haberl und Dr. Thomas Engert vom Gesundheitsamt Cham lautete der Grundtenor, die eigene Wasserversorgung auf jeden Fall zu erhalten und die Renovierung zeitnah in die Wege zu leiten.

Bürgermeister Haberl stellte klar: „Die Grafenkirchener sollen bei dieser Versammlung keinesfalls zur Aufgabe der eigenen Wasserversorgung überredet werden.“ Diese Zusammenkunft diene ausschließlich der Information und der Einholung der Bürger-Meinungen und sei ergebnisoffen.

Seit 2019/20 lief laut Haberl bei der Wasserversorgung ein größeres Defizit auf. Der Grund: die Wasserqualität der Grafenkirchener Quellen. Mikrobiologische Untersuchungen ergaben wiederholt Keimbelastungen, die immer wieder zu Quellsperrungen führten. Wasser vom Zweckverband Chamer Gruppe musste zugekauft werden.

Nachdem das Gesundheitsamt eine monatliche Beprobung der Quellen angeordnet hatte und von 13 Proben achtmal die Grenzwerte nicht eingehalten wurden, wurde die Gemeinde Pemfling von Amtsseite aufgefordert, gegenzusteuern. Die Vorschläge: umfassende Quellsanierung, Verzicht auf die Nutzung eigener Quellen, Einbau einer UV-Desinfektion. „Bitte beginnen Sie unverzüglich mit den Planungen“, so der Appell des Gesundheitsamtes Cham.

„Das Gesundheitsamt“, so Dr. Engert, „beobachtet die Grafenkirchener Wasserversorgung schon seit langem.“ Für alle bakteriellen Vorkommnisse im Wasser gelte der Grenzwert Null. „Es gibt dabei keine Toleranz. Das Problem muss abgestellt werden. Auf diesen Weg muss man sich jetzt machen.“

Mikrobakterielle Belastungen hätten ihre Begründung oft in der oberflächennahen Fassung der Quellen, so auch in Grafenkirchen. Eine mögliche Lösung sei der Einbau einer UV-Desinfektionsanlage. Das sei Stand der Technik, um Bakterien auf rein natürliche Weise abzutöten. In der Aussprache- und Fragerunde wurde deutlich, dass es oberstes Ziel sein solle, die eigene Wasserversorgung zu erhalten. Der Einbau einer UV-Anlage im Hochbehälter mit Stromanschluss wurde favorisiert. Zur Kostenminimierung sollen eventuelle Fördermöglichkeiten eruiert sowie die möglichen Eigenleistungen im Auge behalten werden. (cpf)