Einen besonderen Rahmen wählte der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) für die Würdigung und Auszeichnung der beiden Ersthelfer Martin Hausladen und Thomas Jobst, die zugleich Lebensretter sind.
„Sie beide stehen heute stellvertretend für das Bürger-Engagement, das unsere Gesellschaft in allen Bereichen und Verästelungen ausmachen sollte!“, betonte Landrat Franz Löffler im Anschluss an den BRK-Ehrenabend in der Chamer Stadthalle.
Er verwies darauf, dass ohne das Engagement von Hausladen und Jobst Markus Wolkner, mit dem man sich in seiner Funktion als Wachleiter der Malteser in Rötz innerhalb der Retter-Familie besonders verbunden fühle und dessen Sohn Nino seit Jahren die Reihen der Chamer Wasserwacht verstärkt, nicht mehr unter uns wäre. Markus Wolkner, leidenschaftlicher Taekwondo-Sportler, Träger des 5. Dan und erfahrener Übungsleiter, kollabierte am Abend des 3. Mai während einer Trainingseinheit in den Vereinsräumen in Pemfling. Er war ohne Atmung und Puls und brauchte akut und binnen Sekunden Hilfe. Er bekam diese in beispielhafter Weise von Hausladen und Jobst. Während Vereinskameraden in der Trainingshalle den Notruf absetzten und an der Straße die BRK-Rettungskräfte einwiesen, starteten die beiden, ohne zu zögern, mit der Reanimation. Über Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzdruck-Massage halfen sie, Wolkners Überleben zu sichern. „Die Rettungskette an diesem Abend hat perfekt funktioniert“, bescheinigte Notarzt Michael Igl den Ersthelfern aus Wolkners Kampfsport-Verein und allen anderen Beteiligten nach dem tragischen Zwischenfall.
Durch das beherzte Eingreifen von Hausladen und Jobst sowie die hervorragende medizinische Versorgung in der Sporthalle sowie im Uni-Klinikum in Regensburg mit Professor Carsten Jungbauer, Oberarzt der Kardiologie, steht M. Wolkner heute wieder voll im Berufs- und Sportleben. Rund zwei Monate nach den einschneidenden Ereignissen im Frühjahr hielt er beim Taekwondo-Lehr- und Leistungszentrum Oberpfalz in Großbergerdorf wieder das Training.
„Respekt vor Wolkner und dieser Kämpferleistung, Riesenrespekt aber auch vor seinen Ersthelfern!“, so der Landkreischef und dankte ihm und seiner Familie, dass sie ihre private Geschichte öffentlich machen. Denn: Die aufrüttelnden Geschehnisse zeigten eines ganz klar: „Erste Hilfe rettet Leben! Jeder kann etwas tun! Jeder von uns ist gefordert! Ja, Menschen in Not – diesen Appell möchte ich an die Gesellschaft richten – muss nicht nur geholfen werden. Der Fall Wolkner zeigt, Ihnen kann geholfen werden! Selbst noch so aussichtslos erscheinende Situationen können ein gutes Ende nehmen, wenn Menschen nicht zuschauen, sondern entschlossen handeln.“
Hausladen und Jobst hätten genau das getan, „weshalb wir sie heute Abend mit einer Ersthelfer-Würdigung belobigen wollen! Vielen Dank Ihnen beiden für Ihr Engagement, das hoffentlich viele Nachahmer findet!“, führte der Landrat aus und ehrte die beiden im Beisein von Professor Jungbauer und Rettungsdienstleiter Dominik Lommer, der die beiden für diese Auszeichnung vorgeschlagen hatte, des BRK-Kreisvorsitzenden Theo Zellner und des BRK-Kreisgeschäftsführers Manfred Aschenbrenner.
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