Versammlung
Johann Bauer weitere neun Jahre Jagdpächter

Pachtschilling wird für den Wegebau verwendet. Übernimmt Gemeinde Pösing die Einarbeitung des Schotters?

24.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:58 Uhr
Die Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft Pösing nahmen ihren Jagdpächter Johann Bauer und seine Frau Edeltraud in ihre Mitte; mit dabei Bürgermeister Michael Reith −Foto: Jakob Moro

Viele Jagdgenossen kamen und ließen sich die in der Küche des Gasthauses Weitzer zubereitete Reh-Brühe schmecken, bevor Jagdvorsteher Christian Drexler den langjährigen Jagdpächter Johann Bauer, seine Mitjäger und Bürgermeister Michael Reith begrüßte.

In seinem kurzen Rückblick teilte Drexler mit, dass im vergangenen Jahr 134 Tonnen Frostschutz-Schotter in den Wegen rund um Pösing eingebaut wurden, unter anderem wurde auch der Weg nach Hitzelsberg hergerichtet. Im April fand eine Waldbegehung mit dem Revierförster statt. Ein forstliches Gutachten soll erstellt werden. Der Jagdpachtschilling wird auch künftig zum Wegebau verwendet, teilte Drexler weiter mit.

Franz Roider trug den Kassenbericht vor. Thomas Kerscher und Franz Graf prüften die Finanzen und fanden sie „in bester Ordnung“ vor. Die Vorstandschaft wurde entlastet.

Jagdpächter Johann Bauer informierte die Genossen über seinen Wunsch, die Jagdpacht um weitere neun Jahre zu verlängern und den Pachtschilling anzupassen. Bauer erläuterte die Gründe für die Verlängerung und der Änderung der Pacht. Er sagte unter anderem: „Die Bejagung wird immer schwieriger. Auch Corona beeinträchtigt die Bejagung erheblich. Viele Menschen sind im Wald unterwegs, gerade auch abends. In der Früh geht’s noch, aber abends wird die Ausübung der Jagd immer schwieriger. Die Leute sind teilweise mit Stirnlampen im Wald unterwegs. Heute werden schon Bäume umarmt.“

Die Pösinger Jagd sei auch durch das neue Siedlungsgebiet Richtung Langwald kleiner geworden. Bauer teilte mit, dass im vergangenen Jahr zwölf Rehe bei Wildunfällen an der Straße nach Stamsried, in der Chamer Straße und auf der Straße Richtung Langwald getötet wurden.

Das Vorkommen der Wildschweine hält sich laut Bauer in Grenzen. Die Tiere traten in seinem Jagdgebiet erstmals 1986 auf. 52 Wildschweine wurden seit dieser Zeit erlegt. Die Füchse wurden stark bejagt.

Bauer ging anschließend auf das allgemeine Thema „Verbiss“ und „Naturverjüngung“ ein „Wenn es Probleme mit der Naturverjüngung gibt, dann spielen auch die Lichtverhältnisse im Wald eine große Rolle. Wenn die kleinen Tannenpflänzlinge Licht bekommen, dann wachsen sie auch“, erklärte der Jagdpächter. Die Kitzrettung sei dieses Jahr durch das hohe Gras sehr schwierig geworden.

Über den Wunsch Bauers, die Jagdpacht um weitere neun Jahre bis 2031 unter angepassten Bedingungen zu verlängern, wurde schriftlich abgestimmt. Der Antrag des Jagdpächters wurde einstimmig angenommen.

Vorstand Christian Drexler fragte bei Bürgermeister Michael Reith nach, ob nicht, ähnlich wie in der Hitzelsberger Jagd, die Gemeinde die Einarbeitung des Schotters beim Wegebau übernehmen könnte. Bürgermeister Reith nahm diese Anregung gerne mit in die nächste Gemeinderatssitzung. Das Gemeindeoberhaupt dankte der Jagdgenossenschaft für ihr Engagement beim Wegebau.

Der Bürgermeister freute sich, dass der bewährte Jagdpächter weiterhin das Vertrauen der Jagdgenossen erhielt. Michael Reith: „So können wir weitermachen.“ (rjm)