Tradition
Schreinerei feierte Geburtstag

„Brettlfest“ und Imagefilm – so präsentierte sich die Firma Spreitzer. Vor 115 Jahren wurde sie in Reichenbach gegründet.

04.04.2019 | Stand 16.09.2023, 5:40 Uhr

Hatten guten Grund zu feiern: (von links nach rechts) Markus Reichhart, Andreas Kotz, Norbert Höcherl, Stefan Heuschneider, Alexander Spreitzer mit Ehefrau und Söhnen, Theo Pregler, Martin Simmeth, Franz Pestenhofer und Alexander Stahl. Foto: Spreitzer

Dieses Jahr stand das traditionelle „Brettlfest“ der Schreinerei Spreitzer in einem besonderen Rahmen: Mit 115 Jahren gab es ein großes Firmenjubiläum zu feiern. Zum Fest lud die Schreinerei auch im Jubiläumsjahr Kunden, Lieferanten, ortsansässige Vereine sowie aktuelle und ehemalige Mitarbeiter mit ihren Angehörigen zu einem zünftigen Fest ein.

Alexander Spreitzer leitet den Betrieb bereits in vierter Generation. In seiner Rede sprach er über Vergangenheit und Zukunft der Firma und des Handwerks. „Das Team und die Familie sind schon stolz auf die lange Tradition, verwurzelt in unserer Region.“, betonte er.

Imagefilm weist in die Zukunft

Die Firma Spreitzer wurde vor 115 Jahren von Johann Baptist Leo Spreitzer in Reichenbach gegründet. Sein Sohn Josef führte die Schreinerei fort und übergab sie 1970 an Hans Spreitzer. Dieser wiederum baute zunächst 1971 einen neuen Betrieb unterhalb des Klosters auf und siedelte dann 1986 an den heutigen Standort an der Bodensteiner Straße aus. Zum Ausruhen auf Geleistetem bliebe aber keine Zeit, da die Gegenwart und das Bevorstehende spannende Aufgaben verhießen, fuhr Alexander Spreitzer fort.

Er erklärte, dass die Ausbildung der jungen Menschen in einem modernen, komplett veränderten Umfeld eine ebenso tolle Herausforderung sei, wie die hohen Ansprüche der modernen Maschinen und der Technik, die in Fenstern und Möbeln eingebaut werde. Als Abschluss seiner Ausführungen präsentierte Alexander Spreitzer gleichsam als „Beweis der Zukunftsfähigkeit der Firma“ den in diesem Frühjahr neu erstellten Imagefilm.

Dieser wird künftig auch online auf der Homepage des Unternehmens abzurufen sein. Der Film soll den Kunden und Geschäftspartnern wie zum Beispiel Architekten einen raschen Gesamteindruck des Leistungsspektrums der Schreinerei Spreitzer geben.

Zurzeit beschäftigt der Betrieb 15 Mitarbeiter. Vier davon halten dem Unternehmen schon sehr lang die Treue und wurden geehrt: Stefan Heuschneider und Norbert Höcherl für 25 Jahre, Markus Reichhart und Andreas Kotz für 20 Jahre Firmenzugehörigkeit.

Nur so gut wie die Mitarbeiter

Auch Alexander Stahl, Geschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz, ging in seiner Rede auf die Mitarbeiter ein. Alexander Spreitzer stehe heute vor ganz anderen Herausforderungen als der Gründer des Betriebes, Johann Baptist Leo Spreitzer, zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Eines sei aber laut Stahl schon damals kennzeichnend gewesen: ein Betrieb ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Wenn er sich anschaue, was das Unternehmen Spreitzer in den vergangenen Jahren geleistet habe, wage er zu behaupten, diese Firma habe sehr gute Mitarbeiter.

Die hohe Qualität der Arbeit und die Flexibilität bei Kundenwünschen hätten den guten Ruf der Schreinerei Spreitzer weit über die Ortsgrenzen hinausgetragen. Im Namen der Handwerkskammer, aber auch persönlich dankte er den Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, „sich täglich mit dem Schaffen der Schreinerei Spreitzer zu identifizieren“.

In einer Zeit, die geprägt sei von Schnelllebigkeit und Wechsel, sei es schon lange nicht mehr selbstverständlich, einem Unternehmen so lange die Treue zu halten, ihm das eigene Wissen, die Leidenschaft und die Kreativität zur Verfügung zu stellen und als starkes Team zusammenzuhalten und nie das gemeinsame Ziel aus den Augen zu verlieren.

Stahl betonte in seiner Ansprache, die Handwerkskammer sei stolz darauf, einen solchen Betrieb in ihren Reihen zu haben, und dankte dem Firmenchef„für all das, was Sie in diesen Jahren und Jahrzehnten für Ihren Betrieb, für die Region und für das Handwerk im Allgemeinen geleistet haben.“ Als besondere Anerkennung für die handwerklichen Leistungen seit mittlerweile 115 Jahren überreichte er Spreitzer das Ehrenblatt der Handwerkskammer.

Auch Bürgermeister Franz Pestenhofer betonte, dass die Schreinerei Spreitzer fast genauso zur Ortsgeschichte von Reichenbach gehöre wie das Kloster. Kreishandwerkerschaftsgeschäftsführer Theo Pregler hob das hohe Renommee des Betriebes in Ostbayern hervor.

Nach dem offiziellen Teil wurde mit der Kapelle „Grenzjaga“ noch bis in de Morgenstunden gefeiert. (rbk)