TV-Show
Zwei Rodinger bei Joko und Klaas im TV

Nico Eiselt spielte für seinen Freund Patrick einen Ethno-Star bei „Mein bester Feind“. Für den Hauptgewinn reichte es nicht.

10.01.2016 | Stand 16.09.2023, 6:54 Uhr
Thomas Mühlbauer
Nico Eiselt (re.) in der Gestalt von „Ulmo Ocin“ mit Fernseh-Moderator „Klaas“ und seinem Kumpel Patrick Böhm (li.), der ihn für die TV-Show bei Pro Sieben angemeldet hatte. −Foto: Nico Eiselt

Bis Juni lebte Nico Eiselt aus Roding ein ganz normales Leben. Doch dann änderte sich für den 24-jährigen so ziemlich alles. Sein bester Kumpel Patrick Böhm hatte ihn zu „Mein bester Feind“ angemeldet – eine Abendshow von Pro Sieben, die von den bekannten TV Stars Joachim „Joko“ Winterscheidt und „Klaas“ Heufer-Umlauf moderiert wird.

Es war ein ganz normaler Tag im Juni vergangenen Jahres, als Nico mit seinem Kumpel Patrick durch die Straßen von Regenstauf ging – denn hier macht er seit knapp zwei Jahren eine Fortbildung bei den Eckert-Schulen. Sein Kumpel erzählte ihm, er habe einen Fernseher bei einem REWE Gewinnspiel gewonnen, und diesen wolle er gerade abholen.

Auf dem Weg dorthin wurden die beiden von einem Lockvogel abgepasst, der ihnen das Angebot unterbreitete, in der Nähe habe ein Friseursalon eröffnet, wo sie sich die Haare machen lassen könnten. Dort angekommen wurden alle Türen und Fenster verriegelt. Nico Eiselts Gefühlslage beschrieb er selbst auch im TV so: „Das kann man gar nicht beschreiben!“ Denn auf einmal stand vor dem Rodinger die TV-Größe Klaas. Hier wurde Nico dann auch mitgeteilt, dass ihn sein Kumpel für die Fernsehsendung „Mein bester Feind“ angemeldet hatte.

Wie Nico zu „Ulmo Ocin“ wurde

Als Aufgabe wurde ihm gestellt, einen neuen Ethno Popstar mit Namen „Ulmo Ocin“ zu verkörpern und in seiner Gestalt auch täglich aufzutreten. Als „Ulmo Ocin“ wurde mit Nico auch ein professionelles Musikvideo erstellt. Seine Einschätzung hierzu: „Ich bin eigentlich überhaupt kein Sängertyp, ich kann mir nicht einmal Texte merken. Spätestens hier habe ich mir dann schon gedacht: Haben die einen Schuss?“

Hier sehen Sie das Musikvideo von „Ulmo Ocin“

Doch für Nico war schnell klar: „Es ist ein Freundschaftsbeweis für meinen Kumpel, und ich mache es und ziehe es nun durch, mit allen Konsequenzen“. Musste doch der Rodinger nun zwei Sachen unter einen Hut bringen – Schule und sein neues Leben als „Ulmo Ocin“.

Allein für das aufwändig produzierte Musikvideo war er schon drei Tage unterwegs. Am Tag der Aufnahme selbst stand er von sechs Uhr am Morgen bis 20 Uhr am Abend vor der Kamera. Die zwei Stunden vorher, die er in der Maske verbrachte, noch gar nicht mit eingerechnet.

Und was heißt Ulmo Ocin überhaupt? Nico Eiselt erklärt’s: „Ulmo heißt übersetzt die „graue Elbe“ und Ocin heißt rückwärts gelesen „Nico“. „Der Künstlername wurde so von den Fernsehleuten ganz bewusst gewählt.

So wurde ihm als erste Aufgabe gestellt, in Köln am Hauptbahnhof vor einem nichts ahnenden Publikum seinen Song „Mandalo“ zu performen und sich als neuer Ethno-Popstar zu präsentieren.

Im November stand Nico schon wieder vor der Kamera, als er in Köln zur Pro-Sieben-Show „Teamwork“ eingeladen wurde und hier ebenfalls als neuer Popstar angekündigt wurde. Hier präsentierte er zum ersten Mal öffentlich sein Lied „Mandalo“.

Noch immer durfte zu dieser Zeit keiner Bescheid wissen, denn der nächste Höhepunkt folgte auf dem Fuße. So wurde er zur Premiere des Filmes „Tribute von Panem“ nach Berlin eingeladen und stand „Seite an Seite“ mit den Hollywoodstars auf dem roten Teppich. Nico plaudert aus: „Ins Gespräch durfte ich nicht kommen mit den Stars, ihre Leibwächter hätten mich dann wohl gleich vom roten Teppich geschmissen.“

Auf dem Roten Teppich mit Stars

Aber auf eins ist Nico Eiselt dann doch sehr stolz: „Ich konnte ein Foto mit der TV-Schauspielerin Sila Sahin („Verbotene Liebe“) machen, das sogar in einem Magazin veröffentlicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt wusste immer noch keiner Bescheid, wer „Ulmo Ocin“ wirklich war und was es mit seiner Person auf sich hatte.

Dann kam der große Tag näher, der auch für Nico Eiselt von großer Bedeutung war. Denn bereits am 6. Dezember wurdedie am Samstagabend ausgestrahlte Show „Mein bester Feind“in Berlin aufgezeichnet. Hier traf er schließlich auf die anderen vier Kandidaten. Und zu diesem Zeitpunkt war auch seine Aufgabe erfüllt, sich als „Ulmo Ocin“ zu präsentieren.

In der Show selbst wurden ihm sieben Aufgaben gestellt, die er absolvieren musste – auf Zeit natürlich. Unter anderem musste er Fragen in einem gewissen Lärmpegel beantworten, sich aus großer Höhe abseilen oder auch durch einen finsteren Raum wandern, der sich gedreht hat, um anschließend durch ein Tor zu rennen.

Mit dem Auto wurde es nichts

„Wenn ich gewonnen hätte, hätte ich einen Fernseher bekommen und ein Auto“, sagt Nico: „Aber das ist eben die Regel dieser Show – entweder du gewinnst alles oder du bekommst gar nichts.“

Und wenn Nico heute so zurückschaut auf seine Zeit als Ulmo Ocin, dann sagt er: „Das war und bleibt natürlich ein einmaliges Erlebnis. Es war schon bemerkenswert, hinter die Kulissen eines TV-Formats blicken zu können. Man sieht jetzt gewisse Dinge mit einem ganz anderen Auge.“ Viel positives Feedback hat Nico seit der Ausstrahlung am Samstagabend erhalten. „Sieger der Herzen“ haben ihn manche genannt. Und wie geht’s weiter? Wird Nico seine TV-Rolle als „Ulmo Ocin“ vielleicht jetzt für sich selbst vermarkten? „Ich lasse jetzt einfach auf mich zukommen, was die nächsten Wochen bringen“, sagt er auf solche Fragen. Und: „Mit dem Medienhype muss ich erst einmal umzugehen lernen.“

Und wie hat er seinen Auftritt selbst im TV erlebt? Für Nico war es „schon ein komisches Gefühl, sich selbst im Fernsehen zu sehen“. Der Vater hatte Freudentränen in den Augen, für die Mutter war es ein „tolles Erlebnis“. – Und meine Schwester hat gesagt, sie sei sehr stolz auf mich.“

Und Nicos letztes Wort: „Ich muss ehrlich zugeben, bei manchen Szenen habe ich mir schon gedacht: Oh mein Gott was hast du da gemacht! Aber im nachhinein kann ich jetzt darüber lachen.“

Und eine spannende Frage bleibt: Wird „Ulmo Ocin“ weiter durch die Straßen von Roding ziehen – oder „Nico Eiselt“.

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