Kommunalpolitik
Aluminium statt Dachziegel?

Die Gemeinde Runding hat noch alle Optionen für Kinder- und Seniorentagesstätte. Auftrag für Radweg wurde vergeben.

23.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:15 Uhr
Virtuelle Ansicht des Haupteingangs der geplanten Rundinger Kinder- und Seniorentagesstätte −Foto: Architekturbüro Heinrich Heitzer

In der ersten Sitzung im neuen Rundinger Rathaus wurden bezüglich der Genehmigungsplanung der Kinder- und Seniorentagesstätte in der Haidsteiner Straße nach Vorstellung von Architekt Heinrich Heitzer Nägel mit Köpfen gemacht. Heitzer hatte die Eingabeplanung für den Bauantrag gefertigt und präsentierte sie dem Gremium. „Es hat sich nicht allzu viel geändert seit der letzten Sitzung“, so Heitzer, lediglich kleinere Änderungen im Grundriss. Anhand von Bildern erklärte er das im Detail. Im Wesentlichen ging es um die Fassade. Hier sollten seiner Meinung nach grundsätzlich nachhaltige Baustoffe wie Holz oder Steinwolle eingesetzt werden. „Letztendlich hat das auch Auswirkungen auf die Höhe der Zuschüsse“, erklärte der Architekt dem Gemeinderat.

Aufgrund der Lebensdauer von Dachziegeln in etwa 40 Jahren und der notwendigen Montage einer PV-Anlage empfahl Heitzer den Wechsel von Dachziegeln zu einem Alu-Dach. „Dieses Dach ist leichter als Ziegel, und so könnte auch die PV-Anlage leichter montiert werden, und das in der letzten Sitzung angesprochene mögliche Statikproblem wäre damit auch vom Tisch“, versicherte Heitzer dem Gremium, und weiter: „Man müsste die Dachziegel, die 1990 verbaut wurden, in gut zehn Jahren tauschen, und dadurch würden Mehrkosten durch die Deinstallation der PV-Anlage entstehen. Jetzt könnte die Erneuerung einfach vonstatten gehen“, so der Architekt.

Bedenken bei Fassade

Natürlich kamen vom Gemeinderat zu der Verwendung von nachhaltigen Baustoffen bei der Fassade Bedenken und etliche Fragen, speziell wegen der Alternative mit Putz und Styropor. Die Gemeinderäte Markus Griesbeck und Martin Kolbeck befürchten, dass die Kosten den Rahmen sprengen würden. Kolbeck wies darauf hin, dass insbesondere eine Holzfassade im Unterhalt mit höheren Kosten zu Buche schlägt als eine Putzfassade. Auch die Notwendigkeit des Blechdachs wurde von ihm in Frage gestellt.

Gemeinderat Josef Mühlbauer brachte den Einwand, dass die Stärke der Schalungsbretter für die Blechdachmontage eventuell nicht ausreiche. Eine Putzfassade kostet in etwa 40 Euro pro Quadratmeter, und bei einer Holzfassade würden Kosten in Höhe von etwa 120 Euro pro Quadratmeter entstehen, so der Architekt. Er wies auch darauf hin: Je höher der Standard, desto mehr Förderung gebe es. Und die jetzige Fördersituation der KfW schätzte Bürgermeister Franz Kopp als sehr gut ein. Heitzer legte noch nach mit der Tatsache, dass man energetisch sanieren müsse.

„Wir haben momentan die Situation, dass wir alles entscheiden können und uns immer noch umorientieren können“, stellte Bürgermeister Franz Kopp fest. „Kritisch wird es erst, wenn wir eine Entscheidung nicht mehr rückgängig machen können.“ Man einigte sich darauf, dass es an diesem Abend nur darum gehe, die Genehmigungsplanung zu beschließen, um den Bauantrag stellen zu können, um dann den Förderantrag an die KfW zu stellen. Einzelheiten wie zu verwendende Baustoffe könnten noch im Rahmen der Ausschreibung geregelt werden.

Weiter ging es mit einer Anfrage auf Erhöhung der Zahlung für Klärschlammentsorgung. Auf Grund der massiv gestiegenen Dieselpreise wurde von einem Landwirt, der den Klärschlamm der Gemeinde ausbringt, eine Erhöhung der Vergütung um 0,50 Euro pro Kubikmeter gefordert. Nach kurzer Beratung stimmte der Gemeinderat zu, befristet bis zum Ende des Jahres 2022.

Radweg bedingt ausgeschrieben

Der Bau des Radwegs Runding – Schietanger wurde beschränkt ausgeschrieben. Von elf Firmen haben nur fünf ein Angebot abgegeben, die vom Ing.-Büro Brandl und Preischl aus Cham geprüft wurden. Der Auftrag geht an das Bauunternehmen Herbert Dankerl in Selling mit einer Bruttosumme von 369 728,73 Euro.

Bürgermeister Franz Kopp informierte darüber, dass es nach vielen Bemühungen gelungen sei, eine kleine Nachmittagsgruppe im Kindergartenjahr 2022/23 auf die Beine zu stellen. Dazu müsse das Personal (und die Fahrzeiten des KiGa-Busses) angepasst werden. Kopp bedankte sich an dieser Stelle besonders für die Unterstützung durch die Verwaltungsfachangestellte Laura Baumgartner. „Nicht zuletzt ihre Arbeit und ihre Ideen haben zu diesem Ergebnis geführt“, so der Rathauschef. Der Gemeinderat stimmte der Einrichtung einer flexiblen Nachmittagsgruppe im Kinderhaus Burgwichtel für das Jahr 2022/23 zu. Den Vorsitz des CHA-RE-Bündnisses hat seit Mai die Gemeinde Runding.