Gemeinderat
Burg-App und Fundstückweg

Runding investiert in seine Burgruine. Burg- und Gebührenordnung sorgten für eine längere Debatte.

24.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:39 Uhr
Hans Schmelber
In der jüngsten Gemeinderatssitzung bildeten Investitionen rund um die Burgruine den Schwerpunkt. −Foto: Hans Schmelber

„Das war vorerst die letzte Sitzung des Gemeinderats im Pfarrsaal“, verkündete Bürgermeister Franz Kopp am Ende der Sitzung am Donnerstagabend. „Die Corona-Situation macht es möglich“, fuhr er fort, und so findet die nächste Sitzung erstmals im Sitzungssaal des neuen Rathauses statt.

Die jüngste Sitzung begann mit der Vorstellung der geplanten Burg-App über das Freilichtmuseum Burgruine Runding. Uli Effenhauser stellte dem Gemeinderat das Konzept zur Erstellung dieser App im Zuge eines P-Seminars durch die Klasse KS11 des Benedikt-Stattler-Gymnasiums (BSG) Bad Kötzting vor. „Es soll eine einfach zu bedienende App entstehen, die im Playstore oder im App-Store einfach downgeloadet werden kann und neben Wissenswertem auch eine Spielekomponente anbietet. Sie soll durch die Burg leiten und spielerische Momente bieten“, so Effenhauser.

Über die Kosten der Burg-App informierte Tourismussachbearbeiter Wolfgang Kagermeier. Es gebe grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die App zu bauen. Zum einen sei es das Angebot „Unity“, hier wird die App von den Schülern selbst in Programmiersprache programmiert., die zwar momentan kostenlos wäre, aber später Folgekosten in Höhe von derzeit 1800 Dollar jährlich bringen werde, wenn die Schule die Pflege nicht weitermacht (Erstellung im Zuge eines P-Seminars heiße, dass möglicherweise im nächsten Schuljahr kein Seminar zustande- kommt). Hinzukommt, dass die Programmierung aufwändig werde.

Die Möglichkeit zwei sei ein von den Schülern bevorzugter Weg mit einer Erstellung in einem App-Baukasten. Die Kosten dafür wären circa 50 bis 100 Euro im Monat. „Über Werbeanzeigen in der App könnte ein Teil der monatlichen App-Kosten wieder reingeholt werden“, so Kagermeier. Nach kurzer Diskussion entschied sich das Gremium einstimmig für die Möglichkeit zwei, und Bürgermeister Kopp versicherte, alle über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden zu halten.

Acht Stelen als Wegweiser

Zum „Fundstückweg vom Dorfplatz zur Burgruine“ stellte Kopp den aktuellen Planungsstand vor: Die geplanten acht Stelen sollen als Infosäulen und Wegweiser dienen, haben eine Höhe von gut 1,28 Metern und sind circa 14 Mal 14 Zentimeter stark. Sie sollen in ungeschliffenem Granit ausgeführt werden und als Pfadbegleitung vom Rathaus bis zur Burgruine dienen, möglichst in Sichtweite zueinander, und ausschließlich auf gemeindeeigenem Grund stehen. Oben bieten sich als Hauben Vitrinen unter ESG-Glas mit Original-Funden an, wie z. B. kleine Granit-Kanonenkugeln oder Repliken (3D-Druck), z. B. in Acryl eingegossen, mit dezenter LED-Beleuchtung bei Nacht und sollen als Wegweiser mit QR-Code zu den Audioguides dienen. Auf die Säulen kommen „Schaukästen“ (Maße: 14 Mal 14 bis 28 Mal 28 Zentimeter). Auf diese Schaukästen kommt ein kleines Solarmodul. Die Kosten für die Granitsäulen betragen laut Bürgermeister rund 800 Euro. Der Haushaltsansatz von 9000 Euro werde voraussichtlich nicht in dieser Höhe benötigt. Das Gremium entschied sich einstimmig für das Projekt. Durch den Naturparkverein werden bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen.

Eine längere Diskussion gab es zu der Vorstellung einer Burgordnung und einer Gebührenordnung. Bei der Burgordnung geht es hauptsächlich darum, wer die Anlage benutzen kann und wie dies ordnungsgemäß abläuft. „Heuer werden dort auch wieder Hochzeiten und auch Veranstaltungen durch Olli Zilk stattfinden“, merkte Kopp an. Grundlegende Vorgaben, wie nur fixe Bühne nutzbar, nur ein genehmigter Feuerplatz sowie Abbau noch am selben Abend, seien immer einzuhalten, wurde angeführt. Der Rathauschef betonte dazu, dass es nur ein Entwurf sei, der den Gemeinderäten als Basis für weitere Vorschläge oder Änderungen dienen solle. Gemeinderat Markus Griesbeck fand einzelne Aspekte zu lasch und forderte schärfere Formulierungen.

Befahren nur mit Genehmigung

Allgemein wurde gefordert, dass ein Befahren zum Auf- und Abbau nur mit Genehmigung der Gemeinde möglich sein solle, und dass Veranstaltungen mit größerer Teilnehmerzahl nur in der Vorburg stattfinden dürfen. Diskutiert wurde auch, welche Arbeiten der Bauhof übernehmen kann. Griesbeck fragte auch nach, wie es denn mit einer nächtlichen Beleuchtung aussehe. „Das ist noch nicht geklärt“, meinte der Bürgermeister, er könne sich auch eine Art von Girlande entlang des Weges vom Dorf zur Burgruine vorstellen.

Auch bei der Gebührenordnung gab es Diskussionsbedarf und viele Fragen, unter anderem: Wird es eine Staffelung der Gebühren je nach Verwendung geben? Anlieferung der 136 möglichen Stühle über Bauhof oder durch Veranstalter? Soll für die Anzahl der Stühle eine Staffelung des Preises erfolgen? Die Kosten für Reinigung durch die Gemeinde solle nach Stundenaufwand berechnet werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Vorschlag und die Anmerkungen zusammenzuführen.