Kommune
Kita-Pläne nehmen Fahrt auf

Der Architekt legte seine Vorstellungen vor, nun soll es zu Gesprächen dazu an die Regierung der Oberpfalz gehen.

27.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:14 Uhr
Hans Schmelber
So sieht der aktuelle Plan aus. −Foto: Heinrich Heitzer - darf verwendet werden

Die Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend im Pfarrsaal war bestimmt von der Vorentwurfs-Planung der KiTa und SeTa in der Haidsteiner Straße im ehemaligen Ichthys-Anwesen. Bürgermeister Franz Kopp begrüßte dazu Architekt Heinrich Heitzer und wies die anwesenden Gremiumsmitglieder darauf hin, dass nach Klärung aller Fragen an diesem Abend ein Beschluss gefasst werden solle, um mit dem vorgestellten Konzept ins Gespräch mit der Regierung zu gehen, die Förderanträge stellen zu können und damit Zeit zu gewinnen.

Kopp informierte das Gremium auch, dass das Ichthys-Gebäude mittlerweile komplett geräumt sei und auch als Flüchtlingsunterkunft verwendet werden könnte. Er sehe momentan aber dafür keinen Bedarf. Die vom Architekten geforderte Kostenschätzung bezeichnete Kopp aber als eine Momentaufnahme. „Keiner kann momentan seriös abschätzen, wie sich die Baustoffpreise und auch die Situation mit der Materialbeschaffung entwickeln werden“, so der Bürgermeister. Anschließend stellt Heinrich Heitzer die mit Landratsamt und vorgesehenem Träger abgestimmten Pläne vor.

Das ist geplant

Im Gebäude entstehen eine Kinderkrippe mit zwölf Plätzen und 131 Quadratmetern Nutzfläche, ein Kindergarten mit 25 Plätzen und 218 Quadratmetern Nutzfläche sowie eine Seniorentagesstätte mit fünfzehn Plätzen und 224Quadratmetern Nutzfläche. Die Wege am Parkplatz und um das Gebäude herum können belassen werden. Sowohl SeTa als auch KiTa sind mit einem Zaun abgegrenzt und damit gesichert.

Die Frage, ob sich eine energetische Sanierung rechnen würde, beantwortete der Architekt mit einem klaren „ja“. Die installierte Ölheizung müsste aber dann ersetzt werden durch eine andere Lösung, die benötigte Energie im Gebäude erzeugt, und das wäre eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher.

Dazu passend wäre eine Wärmepumpe in Verbund mit einer Fußbodenheizung, da der Boden ohnehin ganz erneuert werden müsse. Weitere Voraussetzung für eine optimale Wärmedämmung sei die Verwendung von Steinwolle sowohl im Dachbereich. Erneuert werden müssen auch alle Fenster mit Dreifachverglasung und die sollen dann bodentief eingebaut werden. Heinrich Heitzer präsentierte dann die von allen mit Spannung erwartete Kostenplanung. Alles in allem (nach momentanem Stand) koste die Sanierung 1762000 Euro. Nach Abzug der Förderung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit voraussichtlich 523000 Euro und der Förderung des Amtes für ländliche Entwicklung mit rund 537000 Euro verbleibe eine Restfinanzierung von 702000 Euro bei der Gemeinde. Davon geht dann noch die Förderung über FAG-Mittel für den KiGa/KiKri-Teil ab, die momentan aber nicht eigeschätzt werden können. Im besten Fall bleibt für die Gemeinde eine Restfinanzierung von 300 000 bis 400 000 Euro. Aufgrund der aktuellen Situation könnten die Kosten aber auch wesentlich höher ausfallen als jetzt geschätzt. Wichtig wäre es deshalb, darüber waren sich alle einig, die Planung soweit schnell voranzutreiben, umgehend dann die Fördergelder zu beantragen und damit sicherzustellen, um wegen der weiteren politischen Entwicklung im Kriegs- und Corona-Geschehen einer etwaigen Einschränkungen für Fördergelder zuvorzukommen. Abschließend wies Heitzer noch darauf hin, dass bei einer Betrachtung der energetischen Sanierung die zusätzlich nötigen Maßnahmen Außendämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke „nur“ Mehrkosten von 105000 Euro entstehen, dadurch aber mit einer zu erwartende KfW-Förderung von 523000 gerechnet werden kann.

Kosten, die trotzdem anfallen

Die anderen energetischen Maßnahmen im Zuge des Umbaus für die Nutzungsänderung wie Fußbodendämmung, Fenster, Heizung, Fußbodenheizung seien „Sowieso-Kosten“, die auch anfallen, wenn keine energetische Sanierung auf den KfW-40-EE-Standard erfolgt. Zudem schlägt sich die verbesserte Gebäudehülle auch auf den Energieverbrauch nieder. Hier sind nach seiner Schätzung bis zu 4000 Euro jährliche Einsparung möglich. Allerdings können seriöse Aussagen dazu erst nach Entscheidung über die Heiztechnik, die zum Einsatz kommt, getroffen werden. Eine kurze Diskussion und Fragen über Kosten, Baupreise und Zuschüsse folgten. Das Gremium war sich aber einig und beschloss einstimmig, dass mit der Planung weitergearbeitet werden soll. (fsh)