Trauer
Runding trauert um Alfons Müller

Obwohl es aufgrund seiner fortschreitenden Krankheit schon seit längerem abzusehen war, sorgte die Nachricht über den Tod von Alfons Müller in Runding und darüber hinaus für große Bestürzung.

27.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:14 Uhr
Heidi Meier
Alfons Müller −Foto: Heidi Meier

Am Montag schloss er für immer die Augen und mit seinem Tod verlieren die Gemeinde und die Pfarrei nicht nur einen überaus beliebten Menschen, sondern auch viel Wissen über die Rundinger und ihre Geschichte.

Alfons Müller war ein Rundinger Original, seine Heimat kannte er wie kein Zweiter. Diesen Erfahrungsschatz gewann er zum einen als Versicherungskaufmann der Rundinger Allianz-Vertretung, aber vor allem durch sein weitgestreutes Interesse. Nicht nur von der Feuerwehr Runding sowie von der Pfarrei und den Gemeindebürgern wurde er oft gebeten, sein Wissen niederzuschreiben, das weit über seine Geburt zurückreichte.

Ab 1971 gehörte Alfons Müller der Kirchenverwaltung an und übernahm die Verwaltung des Friedhofes. Erst vor einem Jahr, als es gesundheitlich nicht mehr möglich war, legte er dieses Ehrenamt nach fast einem halben Jahrhundert nieder. Seine akribisch genauen Aufzeichnungen über die rund 500 Gräber sind beispielhaft für seine Arbeitsweise. Wenn er ein Ehrenamt übernahm, dann mit voller Leidenschaft und absoluter Genauigkeit. 1977 wurde er von der Kirchenverwaltung als Kirchenpfleger bestimmt und jeder „seiner“ Pfarrern – Simon Kiermeier, Karl Schmid, Josef Pöschl und Kilian Limbrunner – konnte sich voll auf seine Mithilfe und Loyalität verlassen.

Beim Trauergottesdienst am Freitagnachmittag bedankte sich Pfarrer Limbrunner: „Vergelt’s Gott im Namen der Pfarrei, der Gremien und von mir. Dein Rat und dein Zuspruch haben gut getan!“ Was der Verstorbene in dieser langen Zeit bis 2018 geleistet habe, lasse sich nicht in ein paar Sätzen aufzählen. Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes wurde Müller 2016 mit der Bischof-Johann-Michael-von-Sailer-Medaille ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung für Laien in der Diözese. Zeitgleich wurde ihm von der Gemeinde die Bürgermedaille überreicht.

Bürgermeister Franz Kopp sprach den Söhnen Stefan mit Monika und Alfons mit Regina, den fünf Enkelkindern sowie Schwester Renate sein tief empfundenes Beileid aus. „Lieber Alfons, im Namen der Gemeinde Runding und ihrer Bürger danke ich dir für dein lebenslanges Engagement.“ Neben den Schützenvereinen Zur Burg, Zum blauen See und den Pachlingern, FC Raindorf und SV Runding, Burgfreunde Runding, OGV Runding und dem Trachtenverein Chambtaler, trauert vor allem auch „sein Verein“, die FF Runding, um den Ehrenvorstand. Vorsitzenden Hubert Scheubeck oblag es, die Abschiedsworte für seinen Vorgänger zu sprechen. Über 20 Jahre führte Alfons Müller den Verein, war Festleiter beim 125. Jubiläum, wirkte beim Bau des Gerätehauses als haupttragende Säule mit und restaurierte auf eigene Kosten die erste Standarte aus der Gründungszeit. Scheubeck betonte, dass die Wehr dem Wunsch Müllers entspreche und Geld für den Erhalt der Wallfahrtskapelle St. Ulrich spende. Das Kirchlein auf dem Haidstein war für den Verstorbenen ein Schatz, den er mit seiner Familie immer für die Gottesdienste herausputzte. (cmi)