Nachruf
Runding trauert um Pfarrer Karl Schmid

In den 40 Jahren seines Wirkens in St. Andreas mit der Filiale Lederdorn hat der Seelsorger viele Projekte auf den Weg gebracht.

26.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:23 Uhr
Pfarrer Karl Schmid ist gestorben. −Foto: Heidi Meier

Am Donnerstagnachmittag hat Gott seinen treuen Diener Pfarrer Karl Schmid in die ewige Heimat gerufen. Der Rundinger Ruhestandsgeistliche starb, wie er lebte – leise. Schon länger zwangen ihn gesundheitliche Probleme, kürzer zu treten, und obwohl er seine Nachfolger (von 2007 bis 2011 Pfarrer Josef Pöschl und ab 2011 Pfarrer Kilian Limbrunner) gerne und tatkräftig unterstützte, konnte er zu seinem Bedauern seit einiger Zeit keine Messen mehr abhalten. Am Donnerstagnachmittag ist er nach kurzer schwerer Krankheit friedlich eingeschlafen.

Pfarrer Karl Schmid machte nie viel Aufhebens um seine Person und stellte sich nie in den Vordergrund. Seine Schäfchen aus Runding und Lederdorn kannten ihn als ruhigen, zurückhaltenden Menschen, der niemandem seine Meinung aufzwang, aber, um Rat gefragt, stets seine klare und objektive Sicht der Dinge aufzeigte.

Karl Schmid wurde am 10. April 1937 in Pechbrunn geboren und am 26. September 1963 im Hohen Dom zu Regensburg zum Priester geweiht. Sein Primizspruch lautete „Geh nur, wohin ich dich sende, verkünde, was ich dich heiße, fürchte dich nicht, ich bin ja bei dir. (Jer. 1,7)“, und danach lebte er auch. Nach einer kurzen Station in der Pfarrei Nagel als Aushilfspfarrer wirkte er als Kaplan in Haibühl, wo er auch Rimbach mitbetreute. Ab 1967 war er in Neutraubling tätig.

1977 kam Schmid dann nach Runding, das ihm zur Heimat wurde. Mit ihm zogen auch Adolf und Katharina „Käthi“ Wagner ins damalige Pfarrhaus ein. Nach dem frühen Tod des Vaters und der deswegen nötigen Berufstätigkeit seiner Mutter kümmerte sich bereits in seiner Kindheit das Ehepaar Wagner, das selber drei Söhne hatte, um Karl. Beide unterstützen ihn während seiner Priesterlaufbahn, wo immer es nötig war, und als die beiden alt waren, konnte er diese Fürsorge zurückgeben.

Ein besonderer Todestag

Am Tag genau elf Jahre nachdem Käthi Wagner gestorben ist, ist Pfarrer Karl Schmid nun ins Reich des Vaters heimgegangen. Neben der Pfarrei Runding/Lederdorn trauert um ihn auch Pfarrhaushälterin Bärbel Wanninger, die ihm seit vielen Jahren den Haushalt führte und ihn in vielfältiger Weise unterstützte.

In den 40 Jahren als Pfarrer von Runding mit der Filiale Lederdorn hat er vieles angeschoben und bewirkt. Gleich nachdem er die Pfarrei übernommen hatte, wurden die Schulden des Kirchenbaus (Einweihung 1975) beglichen. Unter seiner Regie schaffte man 1977 für die Andreaskirche eine Orgel an, die 1998 von der imposanten Vleugels ersetzt wurde. Der Rundinger Friedhof erfuhr eine Erweiterung unterhalb des Leichenhauses, und Richtung Lebensmittelgeschäft entstand am Alten Friedhof eine neue Mauer. Pfarrer Schmid regte die Restauration der Heiligenfiguren in der Pfarrkirche an, und das Ehepaar Wagner beschenkte die Pfarrei mit einer Herz-Jesu-Figur, die rechts vom Eingang einen würdigen Platz fand.

Schmid etablierte einen KDFB-Zweigverein, der seit seiner Gründung das Kirchenjahr mit Aktionen bereichert. Einmal monatlich finden die beliebten Seniorentreffen im Pfarrsaal statt, was auch auf Schmids Idee zurückgeht. Er wollte hinaus zu seinen Leuten in die Dörfer, deswegen rief er die Schauerämter ins Leben – ein schöner Brauch. der beibehalten wurde. In jedem Ort finden seitdem um die Bittwoche Gottesdienste im Freien statt, bei denen um Schutz für die Einwohner, gedeihliches Wetter und gute Ernte gebetet wird.

Geistlicher Rat und Ehrenbürger

Auf Anregung des damaligen Gemeindeoberhauptes und jetzigen Altbürgermeisters Willi Hastreiter wurde Schmid 1990 zum Bischöflich Geistlichen Rat ernannt, ein Titel, den er nie groß vor sich hertrug. Aufgrund seiner Verdienste wurde er von der Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt und war bei mehreren Vereinen Ehrenmitglied.

2007 ging Karl Schmid offiziell in den Ruhestand. Einige Jahre zuvor hatte er sich in Runding ein Haus gebaut. Seine Beerdigung wird durchgeführt, wie er es in seiner bescheidenen Art wollte. „Ich bin doch wie alle Leut‘!“, hatte er seinem Wegbegleiter und langjährigen Kirchenpfleger Alfons Müller erklärt. Das Requiem wird nach seinen Wünschen ohne Chöre, „nur“ mit Gemeindegesang mitgestaltet, und auch der Zug zum Friedhof und die Bestattung im Priestergrab werden von keiner Musikkapelle begleitet. (cmi)