Die Baustelleneinweisung für den Vollausbau der Ortsdurchfahrt Wulting wurde am Mittwochnachmittag vorgenommen. Gleich nach dem Ostermontag will die Baufirma Rädlinger loslegen. Läuft alles glatt, soll die Maßnahme bis Ende August abgeschlossen sein.
Den Auftrag hat der Gemeinderat dem wirtschaftlichsten Anbieter, Baufirma Rädlinger, für knapp eine halbe Million Euro erteilt. Als zuwendungsfähige Kosten wurden 417 000 Euro anerkannt. Ursprünglich wurde mit einer Förderung von 55 Prozent gerechnet (ca. 231 700 Euro), tatsächlich wurden nun im November 2020 aber nur 190 000 Euro zugesagt (etwa 45 Prozent). Die Minderung von zehn Prozent (41 700 Euro) hat nun zusätzlich die Kommune zu tragen. Damit liegt der Eigenanteil der Gemeinde Schorndorf bei rund 291 000 Euro.
„Die Maßnahme beinhaltet im Wesentlichen einen Komplettausbau mit allen notwendigen Versorgern wie Strom, Straßenbau, digitale Infrastruktur und Oberflächenentwässerung“, so 1. Bürgermeister Max Schmaderer im Beisein seines Stellvertreters Martin Bauer, des verantwortlichen Bauleiters Markus Mühlbauer und des Poliers Robert Gerl. „Der Polier ist die Schlüsselposition, die Chemie zwischen ihm und den Anliegern muss stimmen“, betonte das Gemeindeoberhaupt, „er muss auf sie rechtzeitig zugehen und mit ihnen umgehen können.“ Neben der Erfahrung sei da auch Fingerspitzengefühl und Organisationstalent erforderlich.
In wenigen Abschnitten
Von Seiten des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Chamer Gruppe werden vor Ort Wassermeister Christian Müller und Bautechniker Joachim Mikschl für die Maßnahme die Ansprechpartner sein. Die Erneuerung der Anbohrarmaturen und Absperrschieber der Wasserleitung erfolgt in möglichst wenigen Abschnitten, da dafür die Hauptversorgungsleitung Richtung Obertraubenbach gesperrt werden muss. Die Wasserführung soll im gesamten Bereich als „Homburger Kante“ ausgeführt werden. Für Arbeiten an einer bestehenden privaten Wasserleitung sind die jeweiligen Eigentümer verantwortlich. „Es gibt nur einen Anschluss je Anlieger“, so 1. Bürgermeister Max Schmaderer, die Kommune wird also für die private, alte Brauchwasserleitung keine Kosten übernehmen.
Planung, Ausschreibung und Vergabe hat das Ingenieurbüro Brandl & Preischl aus Cham begleitet. Dipl.-Ing. (FH) Stefan Brandl übernimmt nun auch bei der Ausführung die Betreuung vonseiten des Ingenieurbüros. „Ich werde zwar selbst praktisch täglich vor Ort sein“, so 1. Bürgermeister Max Schmaderer, „das Gleiche erwarte ich aber auch vonseiten des Ingenieurbüros.“ Auch hier seien im Zusammenspiel zwischen Anliegern und Gemeinde kurze Wege sehr wichtig.
Die Baulänge für den Vollausbau beträgt laut Stefan Brandl 390 Meter, die Fahrbahnbreite wird bei 5 Metern und im Kurvenbereich bei 5,5 Metern liegen. Für die Entwässerung ist ein Zwei-Zeiler vorgesehen. Erneuert werden der Oberflächenwasserkanal auf ganzer Länge sowie die komplette Straßenbeleuchtung und Breitbanderschließung in diesem Abschnitt. Auch die Schieber werden im Baubereich erneuert. Außerorts werden außerdem auf der Gemeindeverbindungsstraße nach Obertraubenbach zwei Aufweitungen geschaffen, vor allem wegen des landwirtschaftlichen Gegenverkehrs.
Notwendige Breitbandleitungen
Mit ins Boot genommen wird auch der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur im Landkreis Cham, zuständig für die Maßnahme in Wulting ist Mitarbeiter Michael Kraus. „Es macht natürlich Sinn, mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt gleich die notwendigen Breitbandleitungen zu verlegen“, so 1. Bürgermeister Max Schmaderer, „und nicht in naher Zukunft gleich wieder aufzugraben“. Die Kosten muss die Gemeinde Schorndorf zwischenfinanzieren, sie werden später vom Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur übernommen. Laut Michael Kraus wird gleich ein ganzes Paket an Leitungen verlegt, auch schon für die neue Technologie 5G. Als verantwortlicher Mitarbeiter vertritt Harald Eigenstetter die Bayernwerk Netz GmbH für die Maßnahme in Wulting, denn auch die Straßenbeleuchtung wird erneuert.
Im Anschluss an die Baustelleneinweisung waren die Bürger zu einem Anliegergespräch eingeladen. Natürlich sollen für die Grundstückeigentümer die Beeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb wird die Baumaßnahme in zwei Abschnitten vorgenommen. (csa)