Landkreis Cham
Schorndorfer Bürgermeister: Photovoltaik-Anlagen bringen Geld für die Gemeinde

25.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:51 Uhr
Noch heuer lässt die Gemeinde auf dem Flachdach der Neuen Sozialen Ortsmitte eine weitere Photovoltaik-Anlage mit 36 kWp installieren, der Auftrag wurde in der jüngsten Januar-Sitzung vergeben. −Foto: cls

Einen Stromnettoertrag von knapp 95000 Euro hat die Kommune Schorndorf im vergangenen Jahr beim Betrieb von Photovoltaik-Anlagen auf insgesamt neun gemeindlichen Dächern erzielt. 2021 waren es rund 6000 Euro weniger gewesen, 2020 dagegen mit fast 100000 Euro etwas mehr.

Auf den Dächern der Kommune sind mit der vorhandenen Gesamtleistung von 203,49 kWp im letzten Jahr 221806 Kilowatt zusammengekommen, zuvor waren es 207973 (2021), 220530 kW (2020), 224486 kW (2019) und 227545 kW im Jahr 2018, in dem bei Sonnenschein mit rund 1940 Stunden ein Rekord gemessen worden war. Gegenüber 2021 wurde um 13833 kW mehr eingespeist, gegenüber 2022 um 1276 kW weniger.

Die Anlagen der Gemeinde liegen nach wie vor über den bei der Installation prognostizierten Werten. Einen positiven Anteil daran hat der Bauhof durch eine gewissenhafte Kontrolle und Wartung. Störungen wie etwa an den Wechselrichtern werden mittels Fernüberwachung alarmiert. Entsprechend zeigt sich Gemeindeoberhaupt Max Schmaderer auch mit dem Ergebnis von 2022 recht zufrieden: „Diese Investition lohnt sich seit der Anschaffung im Jahr 2008 für die Gemeinde Schorndorf sowohl ökologisch als ökonomisch“, stellt er fest. Die damals vorgenommenen Gesamtnettoausgaben von rund 770000 Euro generieren seither dem Gemeindehaushalt jedes Jahr neue zusätzliche Einnahmen. Die Stromerträge betragen 2022 rund 12,3 Prozent der Nettoinvestitionskosten. Unter Berücksichtigung aller Kosten, auch der kalkulatorischen Abschreibung bzw. Verzinsung, beläuft sich der verbliebene Überschuss auf etwa 36350 Euro.

Beispiel für andere Kommunen

„Unser Beispiel als eines von vielen sollte animieren, weitere Nachahmer zu finden“, so das Gemeindeoberhaupt zur notwendigen Energiewende, „es gibt bei den Bürgern noch viele freie Dächer mit der Möglichkeit, das Gleiche zu tun.“ Und Stromerzeugung über PV-Anlagen auf Dächern sollte allemal Priorität haben gegenüber PV-Anlagen auf Freiflächen. Schmaderer appelliert an die Grundstückseigentümer und Bürger, sich Gedanken zu machen und zum eigenen Energieversorger zu werden. Zusätzliche Anreize würde das Jahressteuergesetz mit sich bringen. Damit sei seit 1. Januar die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen mit null Prozent Mehrwertsteuer möglich, und die Betreiber kleiner Anlagen (bei Einfamilienhäusern bis 30 kWp) würden zudem von der Einkommensteuer befreit. Der Staat wolle dadurch die Installation von PV-Anlagen auf den Dächern der Bürger und die Erzeugung von erneuerbaren Energien für den Eigenverbrauch, aber auch zur Einspeisung besonders forcieren. Als kompetenten Ansprechpartner in diesen Fragen empfiehlt Bürgermeister Schmaderer das Zukunftsbüro der Kreiswerke, das dazu hervorragend aufgestellt sei. „Anrufen und beraten lassen“, so der Appell des Gemeindeoberhaupts.

Außerdem sei im Februar für die Bürgerschaft vor Ort eine eigene Informationsveranstaltung zusammen mit dem Zukunftsbüro vorgesehen. Über den Solarpotenzialkataster im Internet könne jeder Bürger selbst nachschauen, inwieweit die eigenen Dächer für Solarstrom geeignet sind.

Eigene PV-Anlagen werden 2023 erweitert

Die Gemeinde gehe weiter mit gutem Beispiel voran und erweitere noch 2023 die eigenen Photovoltaik-Anlagen auf dem Flachdach der Neuen Sozialen Ortsmitte im Schorndorfer Dorfkern mit einer 36 kWp-Investition. Die Auftragsvergabe dazu sei in der jüngsten Januar-Sitzung an die Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH als wirtschaftlichsten Anbieter für knapp 77000 Euro erfolgt.

Auch bei der Sanierung und Erweiterung des Bauhofs habe die Gemeinde Kabelvoraussetzungen geschaffen, um auf weiteren Dächern (neue Streuguthalle, neuer Anbau) zusätzlich PV-Anlagen zu installieren und den eingespeisten Strom für den Eigenverbrauch des naheliegenden Kläranlagen-Pumpwerks zu nutzen.

− cls