Kirche
Auch im Ruhestand ist er ein Menschenfischer

Ruhestandspfarrer Martin Schultes beging sein 50. Priesterjubiläum. Er wolle „die Netze auswerfen“, besagt sein Primizspruch.

01.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:54 Uhr
Kathrin Kirsch-Spießl
Ehre, wem Ehre gebührt: Pfarrer Martin Schultes (vorne) mit Haushälterin Rosemarie Schoierer und den Gratulanten zum 50. Priesterjubiläum −Foto: Kathrin Kirsch-Spießl

Die Fahne des Kirchenpatrons, des hl. Johannes des Täufers, wehte am Sonntag am Kirchenaufgang der Stamsrieder Pfarrkirche und die Eingänge der Kirche waren mit Birken geschmückt. Zum einen feierte die Pfarrgemeinde nochmals das Patrozinium des Kirchenpatrons, zum anderen das 50. Priesterjubiläum des Ruhestandspfarrers Martin Schultes, der seit Oktober 2013 in Stamsried lebt.

Andreas Bauer von der Kirchenverwaltung gratulierte ihm im Namen aller Pfarrangehörigen zum goldenen Priesterjubiläum und wünschte noch viel Gesundheit, Freude, Gottes Segen und viel Kraft für weitere fruchtbare Jahre in der Pfarrgemeinde Stamsried. . „Ein halbes Jahrhundert in Kraft und Liebe Gottes bei den Menschen zu sein in Freud und Leid, von der Geburt bis zum Tod, ist nicht leicht und braucht viel Kraft und Ausdauer“, sagte Bauer und betonte: „Dass Sie sich Stamsried als Ruhestandsitz ausgesucht haben, ist für die ganze Gemeinde ein Glücksfall. Sie haben sich die Sympathie der Menschen in unserer Pfarrgemeinde erworben.“ Pfarrer Schultes wurde am 9. Dezember 1943 als fünftes Kind der Eheleute Franz und Franziska Schultes in Georgenberg im Oberpfälzer Wald geboren. Zur Schule ging er in Neudorf. Von 1956 an besuchte er das humanistische Gymnasium (Augustinus-Gymnasium) in Weiden und legte dort 1965 das Abitur ab. Im November 1965 begann er das Studium der Philosophie und Theologie an der philosophisch-theologischen Hochschule in Regensburg, wo er auch Kurse in Experimentalphysik und Beobachtung auf der Sternwarte belegte. Im 5. und 6. Semester studierte er an der Julius Maximilians-Universität in Würzburg, danach an der neuen Universität in Regensburg. Am 3. Juli 1971 wurde er mit zwölf weiteren Mitbrüdern im Dom zu Regensburg von H. H. Diözesanbischof Dr. Rudolf Graber zum Priester geweiht. Es folgte am 17. Juli die Primiz in seiner Heimatgemeinde Neukirchen St. Christoph. Der Primizspruch lautete: „Herr, auf Dein Wort hin will ich die Netze auswerfen!“ Es folgte seine erste Kaplanstelle in St. Albertus Magnus Regensburg und die zweite in St. Martin Amberg. Von 1980 bis 2013 war er Pfarrer in St. Georg in Schlicht (Stadt Vilseck/Lkr. Amberg-Sulzbach). Am 16. Juni 1999 wurde er von Bischof Manfred Müller zum Bischöflich Geistlichen Rat ernannt.

Nach dem Gottesdienst, der von Adelheid Mehltretter, Johann Häusler und Gemeindereferentin Beate Schmaderer musikalisch gestaltet wurde, gratulierte Bürgermeister Herbert Bauer und überreichte das Buch „Stamsried in alten Bildern“. Für den Pfarrgemeinderat gratulierte Irmgard Schießl. Beate Schmaderer wünschte mit einem Bild vom Hl. Geist noch viele gemeinsame Jahre in der Pfarrei.

Einen großen Blumenstrauß gab es für Pfarrer Schultes‘ langjährige Haushälterin Rosemarie Schoierer. Ihr ist es eigentlich zu verdanken, dass Pfarrer Schultes Stamsried als Ruhestandsort ausgesucht hat. Rosemarie Schoierer stammt aus Hinterhaunried bei Regenpeilstein und wollte in Richtung Roding, also näher an ihre Heimat. Das passende Haus in dieser Region fand man schließlich in Stamsried, wo sich beide sehr wohlfühlen. (rsp)