Sitzung
Erdgasanschluss für Stamsried

Kommunalberater Johann Seebauer stellte im Marktrat die Pläne vor, die mit dem Breitbandausbau gekoppelt werden könnten.

08.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:44 Uhr
Jakob Moro
Frühlingsblumen sind Farbtupfer in den Blumenkästen auf dem Stamsrieder Marktplatz. −Foto: Jakob Moro

Der Markt Stamsried wird mit Erdgas erschlossen. Erst nichtöffentlich, dann am Mittwochabend in öffentlicher Sitzung, präsentierten Bürgermeister Herbert Bauer sowie Johann Seebauer und Martin Gierl von der Bayernwerk Netz GmbH ihre Pläne. Bauer sagte u.a.: „Es ist zwar keine Pflichtaufgabe der Gemeinde, den Bürgern Erdgas zur Verfügung zu stellen, doch ist es schon eine gewisse Aufwertung der Grundstücke der Bürgerinnen und Bürger, wenn auch in Stamsried Erdgasanschlüsse möglich sind. Wir wollen die Erdgaserschließung in Stamsried Stück für Stück öffentlich mit den Bürgern diskutieren.“

Johann Seebauer stellte per Power-Point die derzeitigen Pläne der Erdgaserschließung vor. In einem ersten Teil der Erschließung soll von der etwa vier Kilometer entfernten Erdgasleitung in Strahlfeld eine Versorgungsleitung südlich des Saalhofes im Tal zwischen dem Adelberg und dem Bibershof nach Hitzelsberg und von da entlang der Gemeindeverbindungsstraße Hitzelsberg-Stamsried bis in Tal beim Glocknerhof gezogen werden. Dort können die Gebäude des Glocknerhofs und das geplante Hotel des Zedernhofs angeschlossen werden, so die Pläne des Bayernwerks. Im zweiten Teil der Erschließung erfolgt die Verlegung der Hauptleitung durch Stamsried mit einer Länge von etwa 3,5 Kilometern. Im Teil III werden die Gemeindestraßen erschlossen. Das Bayernwerk rechnet mit einer Gesamtinvestition von rund 1,3 Millionen Euro.

Ab 200 Anschlüssen rentabel

„Wirtschaftlich rechnet sich die Erdgaserschließung in Stamsried dann, wenn 200 Hausanschlüsse und die beiden Gewerbebetriebe (Hotel Zedernhof und Glocknerhof) sowie die öffentlichen Einrichtungen Erdgas abnehmen und anschließen“, so Seebauer. Schließen weniger als die 200 geplanten Hauseigentümer an, so komme auf die Gemeinde ein Fehlbetrag von bis zu 150 000 Euro zu, der in Raten von jährlich 30 000 Euro, verteilt auf fünf Jahre, durch die Gemeinde zu leisten sei, sagte er.

Die Verlegung der Gasleitungen durch den Markt solle gemeinsam mit den Plänen des DSL-Ausbaus im Landkreis Cham erfolgen. Der Synergieeffekt (Zusammenarbeit Bayernwerk und DSL-Ausbau Landkreis Cham) würde genutzt, so Seebauer. Es müssten nur einmalig die Straßen gesperrt werden. Auch die Aufgrabungen erfolgten nur einmal.

Seebauer ging auch auf die allgemeinen Vorteile von Erdgas ein. Erdgas sei für das Gewerbe attraktiver, Erdgas sei der klimaschonende fossile Brennstoff, und es sei auch kein Tank zur Lagerung nötig. In den nächsten Wochen und Monaten solle erkundet werden, ob Stamsrieder Hausbesitzer am Erdgas interessiert sind. Dazu seien Anschreiben an die Hausbesitzer angedacht, und auf der Homepage der Gemeinde sollen die derzeitigen Planungen erläutert und Ansprechpartner genannt werden.

Einstimmig genehmigt wurde der Tekturplan für ein Einfamilienhaus auf Flurstück-Nr. 391 in Thanried wie auch der Geräteschuppen auf Flurstück Nr. 256/4 im Baugebiet „Bei den Dammwiesen“ in Stamsried. Der Markt nimmt ferner wie bisher an der Strombündelausschreibung der KUBUS GmbH (Kommunalberatung und Service) teil. Der Marktrat entschied sich für die Jahre 2023 bis 2025 für Normalstrom mit unterschiedlichem Ökostromanteil, je nach Stromlieferant.

1300 Schnelltestsets abgeholt

Bauer informierte auch über die Verteilung der Corona-Selbstschnelltests. Landrat Franz Löffler hatte alle Bürger dazu aufgerufen, sich über die Osterfeiertage öfters zu testen. Bisher seien knapp 1300 Sets vom Rathaus abgeholt worden. Da von den zur Verfügung gestellten Schnelltests noch genügend vorhanden seien, können diese, solange der Vorrat reicht, weiterhin abgeholt werden. Bauer dankte in diesem Zusammenhang sowohl dem Landrat als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung für die tatkräftige Unterstützung bei der Umverpackung und der Ausgabe der Tests.

Ferner informierte der Bürgermeister über die Zuweisung von 4700 Euro durch die Regierung der Oberpfalz zur Festbetragsfinanzierung der Tragkraftspritze der Feuerwehr Großenzenried.