Natur
Waldbaden ist der neue Trend

Bettina Nagler vermittelt am Fuße der Kürnburg eine Methode zur Entschleunigung. Sie soll dabei helfen, Stress abzubauen.

12.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:04 Uhr
Thomas Mühlbauer
Bettina Nagler und Herbert Bauer trafen sich im Wald bei der Kürnburg. −Foto: Thomas Mühlbauer

Es ist ein neuer Trend, der aus Asien immer mehr nach Europa überschwappt und gerade dabei ist, auch den Landkreis zu erobern. Ab Donnerstag, 15. Juli, bietet Bettina Nagler „Waldbaden“ am Fuße der Kürnburg in Stamsried an. Wie die lizenzierte Trainerin für Waldbaden betont, habe der Wald hier etwas Mystisches.

Der neue Trend werde dabei sicherlich Anklang finden, ist Nagler überzeugt, „leben wir doch gerade in einer Zeit, in der Menschen die Natur immer mehr zu schätzen wissen“. Bürgermeister Herbert Bauer sagte bei der Vorstellung: „Die Natur hat viele Heilkräfte, warum nutzen wir diese nicht aus?“

Die Kraft des Baumes spüren

Bauer freut sich, dass man dieses Erlebnis nun auch allen Urlaubern und Einheimischen anbieten kann. Und wie genau sieht der neue Trend aus? „Ich entschleunige im Wald mit Meditation oder auch Atemübungen“, erklärt Nagler. Die Kursteilnehmer könnten bei den Übungen auch die Kraft des Baumes spüren, so die Trainerin. Denn auch Bäume hätten eine Seele. Wichtig sei ihr, bei den einstündigen Kursen körperliche, seelische und geistige Gesundheit zu vermitteln. „Wir haben das Seelenträumen allesamt verlernt“, so Nagler. Oberstes Ziel sei es deshalb, sich selber wieder wahrzunehmen und dabei die grundlegende Frage zu stellen: „Wer bin ich?“

Bei den Kursen gehe es darum, sein Inneres im Wald zu erforschen, betont die zertifizierte Trainerin für Waldbaden. Doch woher kommt ihre große Liebe zum Wald? Bettina Nagler erzählt, dass sie schon als Kind gerne im Wald unterwegs war und sie die Heilkraft der Natur schon immer interessiert habe. Mit den Übungen – sei es durch bewusstes Atmen, Meditation oder einfach nur das bewusste Wahrnehmen des Waldes, schafft es Nagler zufolge der menschliche Körper, Stress abzubauen – was wiederum der Seele sehr guttue.

In ihrem Hauptjob als Reiseverkehrskauffrau schicke sie die Leute, wie sie selbst sagt, hinaus in die weite Welt. Als Trainerin für Waldbaden möchte sie die Wertschätzung für die eigene Natur vermitteln und die Teilnehmer dazu animieren, in den Wald zu gehen. Nagler selbst betreibt seit zwei Jahren das Waldbaden sehr intensiv und stieß dabei auf den Ort Stamsried, welchen sie durch den „Kraftweg“ gut kenne. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Herbert Bauer und den Staatsforsten, denen der Wald bei der Kürnburg gehört, war schnell klar, dass man Waldbaden auch in Stamsried vermitteln möchte.

Respekt vor Natur vermitteln

Ein weiteres Ziel sieht die Trainerin darin, den Teilnehmern Respekt vor dem Wald zu vermitteln. Jeder einzelne Baum habe darin eine Bedeutung. Dabei gelte nicht zuletzt, dass es beim Waldbaden nicht um Geschwindigkeit geht, sondern vielmehr darum, dem Körper ein Gefühl der Entspannung zu vermitteln. „Wir müssen das Grüne im Wald wieder sehen, und spüren, und auch ein Gefühl dafür bekommen, wie wichtig das ist.“

Als Hilfsmittel hat die zertifizierte Trainerin für Waldbaden auch eine Zimbel dabei, mit der sie die Übungen beginnt und wieder beendet. Auf Meditationsmusik wird in der Stunde bewusst verzichtet. Los geht es am Donnerstag, 15. Juli. Die Stunden werden anschließend jeweils wöchentlich am Donnerstag von 18 Uhr bis 19 Uhr abgehalten. Treffpunkt ist jeweils der Parkplatz an der Kürnburg. Die Kosten pro Stunde belaufen sich auf jeweils fünf Euro. (rtn)