Wintereinbruch
Starker Schneefall fordert Feuerwehren und Rettungsdienst im Kreis Cham

02.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:47 Uhr
Einsatz bei Michelsneukirchen: Feuerwehrleute beseitigen einen Baum, der auf die Straße gestürzt war. −Foto: Kreisbrandinspektion Cham

Bereits gegen 5.30 Uhr ertönte am Donnerstag der erste Alarm für die Feuerwehren aus dem westlichen Landkreis. Die Einsatzmeldung lautete: Baum auf der Fahrbahn. Denn die Bäume hielten der schweren und nassen Schneelast nicht stand und knickten teilweise wie Streichhölzer um.



Die vereinzelten Einsätze zwischen 5 und 6.30 Uhr bildeten den Startschuss für unzählige Einsätze im Lauf des Vormittags. Denn viele Autofahrer, die sich auf den Weg in die Arbeit oder zur Schule machten, wurden durch umgestürzte Bäume, die quer über der Fahrbahn lagen, ausgebremst.

Schwerpunkt im Westen

Zunächst war dies vornehmlich im KBI-Bereich Roding der Fall, und zwar hauptsächlich in den Gebieten um Neubäu am See, Stamsried, Walderbach, Zell, Michelsneukirchen, Falkenstein, Rettenbach und Wald. Immer wieder wurden die Wehren zu umgeknickten Bäumen beordert. Vereinzelt wurden auch im Inspektionsbereich Bad Kötzting Bäume beseitigt. Am Nachmittag bilanzierte Kreisbrandrat Michael Stahl schon über 60 Einsätze. Nach wie vor lag der Einsazt-Schwerpunkt im KBI-Bereich Roding.

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„Ich denke, bis in den Abend hinein werden wir die Marke von 100 Einsätzen knacken“, blickte der KBR nach vorne. Am Nachmittag kamen auch Einsätze in den anderen KBI-Bereichen hinzu. Am Vormittag verzeichnete man nur vereinzelte Verkehrsunfälle,einer der schwereren Crashs ereignete sich auf der Staatsstraße 2147 zwischen Michelsneukirchen und Fichten, wo zwei Autos frontal zusammenstießen, In der Folge kam es auf diesem Streckenabschnitt zu massiven Rückstauungen.

Umgeknickte Bäume

In Zell stürzte ein Baum während auf einen vorbeifahrendes Auto. Dieses wurde im Frontbereich beschädigt, konnte jedoch weiterfahren. In Walderbach/Dieberg rutschte ein Auto bei den winterlichen Verhältnissen in den Graben. Der Fahrer konnte sich selbst befreien und die Fahrt fortsetzten. Ansonsten beseitigten die Feuerwehren weiter zahlreiche umgeknickte Bäume.

KBR Michael Stahl sagte gegenüber unserer Zeitung dazu: „Wir sind immer froh, wenn die Einsatzkräfte wieder heil nach Hause kommen und nichts passiert, denn die Wetterlage birgt auch für uns Gefahren.“ Am Mittag, berichtete Stahl, wurde man zu einem Einsatz gerufen, als ein Baum auf eine Person stürzte. Ab dem Mittag gab es erneut immer wieder Unfälle. Unter anderem verunglückte auf der Staatsstraße 2139 e bei Weißenregen ein Lkw. Bis zur Bergung des querstehenden Lasters blieb die Staatsstraße gesperrt.

Die starken Schneefälle hielten im gesamten Landkreis an, sodass die Feuerwehren mit weiteren Schneebrucheinsätzen oder Verkehrsunfällen rechneten. KBR Stahl appelliert an alle Autofahrer, bei notwendigen Fahrten mit dem Auto größte Vorsicht walten zu lassen und Aufenthalte im Wald zu vermeiden. Die Gefahr von umstürzenden Bäumen sei nach wie vor sehr hoch.

Landrat appelliert: Wald meiden

Landrat Franz Löffler appelliert am Donnerstagabend zusammen mit Kreisbrandrat Mike Stahl: „Bleiben Sie heute, wenn möglich zuhause. Vermeiden Sie tunlichst Waldgrundstücke – das gilt auch für Verkehrswege.“ Aufgrund des schweren Schnees und des angekündigten Regens ist vermehrt mit Schneebruch zu rechnen.

Auch der Rettungsdienst ist im Einsatz

Im Rettungsdienst – die Kollegen kämpften sich tapfer durch den Flockenwirbel und den Matsch auf den Straßen – blieb das Wetter bis zum Mittag ohne gravierendere Folgen. „Es war halbwegs ruhig bis dahin“, lautete das Zwischenfazit von stellvertretendem Rettungsdienstleiter Tobias Muhr. „Ab dem Nachmittag haben wir dann allerdings doch einige Unfälle verzeichnet“, berichtete Muhr.

Zudem wurde der Blutspende-Termin gestern in Miltach kurzfristig abgesagt, da der BRK-Blutspendedienstes aus Regensburg seine Anfahrt mit dem Lastwagen wetterbedingt abbrechen musste.

− rtn/bs