Wahlkampf
Einblick in Firma HKS Design in Tiefenbach

Thomas Wachter berichtete ÖDP-Landratskandidat Sönke Siebold vom vergeblichen Versuch, ein Windrad zu installieren.

24.02.2020 | Stand 16.09.2023, 5:06 Uhr

ÖDP-Landratskandidat Sönke Siebold (3. v. re.) mit Kreisvorsitzendem Dr. Stefan Scheingraber bei der Betriebsbesichtigung mit Thomas Wachter (3. v. li.) Foto: Scheingraber

Die ÖDP im Landkreis Cham hat der Firma HKS Design in Tiefenbach einen Besuch abgestattet. Der Bericht wurde dem Bayerwald-Echo von Ruth Meissner/PD Dr. Stefan Scheingraber zu gesandt.

Gelernt hat Thomas Wachter von der Firma HKS Design Schreiner. Heute zählen Schreiner, Dentalausstatter und Messebauer zu seinen Hauptauftraggebern. Der Grund dafür ist das besondere Material, das verarbeitet wird: nämlich Mineralwerkstoff, den der Tiefenbacher Unternehmer über einen Deutschland-Importeur aus Süd-Korea und Spanien bezieht.

Beim Besuch der ÖDP in seinem Betrieb zeigte er ein besonderes Ausstellungsstück. „Ich mache gerade im Auftrag einer Kölner Firma für den deutschen Pavillon bei der Expo 2020 in Dubai mehrere Exponate, auf denen Filme und Infos über Deutschland und die Bundesländer für die Besucher gezeigt werden“, berichtete Wachter. Vom Design her sei mit dem Mineralwerkstoff so gut wie alles möglich, denn über 100 Grad erhitzt, sei das Material gut formbar. Durch die fugenlose Bearbeitung habe der Mineralwerkstoff Vorteile auch da da, wo Hygiene eine große Rolle spiele, beispielsweise in Arztpraxen oder Küchen. Über zu wenige Aufträge könne er sich nicht beklagen, so Wachter.

Bisher habe er alles zusammen mit einem weiteren Schreiner und einer Halbtagskraft gestemmt. Doch nun müsse ihn ein Mitarbeiter aus familiären Gründen verlassen. Nun bekomme er wie viele andere Unternehmer den Fachkräftemangel zu spüren. Einen Grund dafür sehe er in dem Berufsgrundschuljahr, in dem die Schüler keine Vergütung bekämen.

Für Thomas Wachter spielt das Thema Nachhaltigkeit eine besondere Rolle. Und das bedeute für ihn, materialschonend zu arbeiten, mit Restmaterial Upcycling-Produkte herzustellen und energieautark zu sein. Aus Staub und Holzspänen presse er Pellets, aus Holzpaletten würden Hackschnitzel. Über das geplante, 50 Meter hohe Windrad sei das Landratsamt aber nicht erfreut. Trotz anfänglicher Begeisterung von Landrat Franz Löffler bringe die Behörde Bedenken vor: „Verspargelung der Landschaft“. Der Vorschlag des Bauamts: eine genehmigungsfreie Windkraftanlage.

Landratskandidat Sönke Siebold zeigte angesichts der Schilderungen Wachters wenig Verständnis, wenn seitens der Politik die Windenergie immer mit dem Argument totgeschlagen werde, dass es dafür keinerlei Zustimmung seitens der Bürger gebe. „Da will einer ein Windrad auf seinem eigenen Anwesen aufstellen, alle Anderen sind damit einverstanden, und er darf es trotzdem nicht.“ Zum Abschluss stellte Wachter dem Landratskandidaten Siebold und dem Kreisvorsitzenden Dr. Stefan Scheingraber ein gutes Zeugnis aus: „Es war schön, dass ihr beide auf dem Energiewendekongress in Roding wart.“ Kein anderer der Landratskandidaten habe sich dafür zwei Tage Zeit genommen.