Zum ersten Mal in der Aula der Grundschule Tiefenbach begrüßte die Vorsitzende Lisa Scherr die Gäste und gut 30 Mitglieder der Feuerwehr Tiefenbach zur Jahreshauptversammlung. Mit dabei waren Bürgermeister Ludwig Prögler und Kreisbrandmeister Manfred Schneider sowie die Ehrenmitglieder Altbürgermeister Johann Müller, Anton Ruhland und Bruno Servi.
Die Vorsitzende sprach von einem coronabedingt seltsamen Jahr 2020 mit vielen Absagen. Diese waren zum Zeitpunkt des gemeinsamen Faschingsballs mit dem SV Tiefenbach im Jugendheim noch nicht absehbar. Ihr Dank galt den Aktiven der Wehr und den Spendern, die trotzdem die Stützpunktwehr unterstützten.
Auch beim Bericht des Kommandanten Martin Holler machte sich die Pandemie mit niedrigen Einsatzzahlen bemerkbar. Bei den 30 Einsätzen summierten sich die Stunden auf 1493 gegenüber 2193 im Vorjahr. Außer einer Betriebsbegehung bei „Top eingepackt“ und sieben Übungen fielen viele andere Lehrgänge, Leistungsabzeichen und Fortbildungen ins Wasser. Da nutzten die Mitglieder die Zeit, um den Oldtimer „Dodge“ zu restaurieren.
Lichtblicke gab es trotzdem, wie der Empfang des neuen Katastrophenschutzfahrzeuges LF 20 KatS, das am 29. Oktober in Tiefenbach eintraf. Nur in kleinem Rahmen segnete Pfarrer Albert Hölzl die neue Errungenschaft.
Pläne für das laufende Jahr
Im Ausblick auf das laufende Jahr sind Atemschutztest, Modulare Trupp-Ausbildung und Aktionswoche geplant – allerdings ist vieles noch mit Fragezeichen versehen, wenngleich die Übungen der Stützpunktwehr im 14-tägigen Rhythmus wieder laufen. Erst vor ein paar Tagen waren sechs Aktive im Hochwassereinsatz in Ahrweiler mit dem neuen Einsatzfahrzeug. Nicht nur diesen Männern galt der Dank des Kommandanten, sondern allen, die mit anpackten oder die Feuerwehr unterstützten.
Kurz war der Bericht von Martin Holler über die Kinder- und Jugendfeuerwehr, wegen Corona fanden keine Gruppenstunden statt. Erst im Juli starteten die Mädchen und Jungen der Jugendwehr.
Zumindest beim Kassenbericht konnte Michael Wurm Erfreuliches berichten. Die Mitgliederzahl stieg von 270 auf 274. Bei den Einnahmen gab es 6450 Euro an Spenden zu verkünden. Darunter sind zweckgebundene Gelder für die Restaurierung des Dodge. Der Faschingsball brachte 1173 Euro Erlös, die Mitgliedsbeiträge schlugen mit 3400 Euro zu Buche. Auf der Ausgabenseite waren mit 6273 Euro die Restaurationskosten der größte Posten, gefolgt von Uniformen und Festkleidung mit 3200 Euro. Abschließend blieb ein Plus von fast 1000 Euro.
Zur anstehenden Wahl der Kommandanten bat Lisa Scherr als Wahlausschuss Bürgermeister Prögler, KBM Schneider und Ehrenmitglied Anton Ruhland nach vorne. In geheimer Wahl wurde Martin Holler als 1. Kommandant in seinem Amt mit 27 von 29 Stimmen bestätigt. Michael Bücherl stellte sich nicht mehr zu Verfügung, seinen Stellvertreterposten bekleidet nun Sebastian Meier. Als weiteren Stellvertreter wählten die Aktiven der Wehr Andreas Betz für weitere sechs Jahre. „Herzlichen Glückwunsch“ sagten der Wahlausschuss und die Vorstandschaft allen neu gewählten Kommandanten.
Bürgermeister Prögler wies in seinem Grußwort auf die fehlenden gesellschaftlichen Zusammenkünfte aufgrund der Pandemie hin. Er dankte den Aktiven, die trotz Hygienemaßnahmen bei allen Einsätzen zur Stelle waren und weiterhin sind. Allen voran den Hochwasserhelfern, denn: „Dort beweist sich die enorme ehrenamtliche Schlagkraft, wenn Hilfe so dringend nötig ist“. Mit dem Wunsch nach besseren Zeiten schloss Prögler sein Grußwort.
Dem schloss sich weitgehend Kreisbrandmeister Manfred Schneider an, der endlich mal wieder in Uniform auftreten durfte, wie er feststellte. Nur drei Leistungsprüfungen konnten in seinem Bereich durchgezogen werden.
Einschränkungen wegen Corona
Dazu waren noch gemeinsame Übungen am Perlsee und in Rötz möglich. Nicht ganz so stark war der Rückgang der Einsatzzahlen. 57 im vergangenen Jahr gegenüber 92 im Jahr davor. Reduziert musste auch die Jugendarbeit werden. Am Wissenstest konnten gerade 32 Jugendliche teilnehmen und davon ein Großteil nur online. Wenigstens konnten die Begehungen der einzelnen Feuerwehren in den Gemeinden Tiefenbach und Treffelstein abgeschlossen werden.
Schneider hofft ebenso, dass die Aktionswoche im laufenden Jahr stattfinden kann, und in Cham sei der Wettbewerb zur Deutschen Jugendleistungsspange geplant. Fest eingeplant ist die Altkleidersammlung am 28. August. Manfred Schneider dankte dem ausscheidenden Kommandanten Michael Bücherl und beglückwünschte die Neugewählten.
Die Vorsitzende Lisa Scherr bedankte sich für die treffenden Grußworte und gab in der Vorschau auf das laufende Jahr die endgültige Absage des Gründungsfestes der FFW Weiding bekannt. Hier sollte die Feuerwehr Tiefenbach als Patenverein fungieren. Falls möglich werde in einer kleinen Feierstunde das Fahnenband in Weiding übergeben. Geplant sind noch eine Dankveranstaltung für die Dodge-Aktion und die Weihnachtsfeier im Gasthaus Russenbräu.
Beim letzten Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ meldete sich Kommandant Martin Holler und schilderte mit eindrucksvollen Worten die katastrophale Lage im Hochwassergebiet bei Ahrweiler. Hier könnte die Feuerwehr Tiefenbach mit noch zu planenden Aktionen die Flutopfer finanziell unterstützen. Der Vorschlag Hollers stieß auf breite Zustimmung. Vorsitzende Lisa Scherr schloss die Jahresversammlung. (wik)
Martin Holler und Lisa Scherr dankten dem ausscheidenden Kommandanten Michael Bücherl. -Foto: Nikolaus Scherr