Zwei Tage Punk-Rock und Metal
Void-Fest: Festival mit Kultcharakter im Landkreis Cham

16.08.2022 | Stand 16.08.2022, 15:50 Uhr
Mit dem klassischen Metal-Handzeichen jubeln die Fans den Musikern zu. −Foto: Fotos: Gregor Raab

Auf der Bühne schmettert die Würzburger Band „Der Weg einer Freiheit“ kernigen Black-Metal in die Menschenmenge, im Hintergrund erstreckt sich ein weiter Regenbogen über die Landschaft. Dieses Szenario, das sich am späten Freitagabend ereignete, beschreibt sinnbildlich das „Void-Fest“ bei Sinzendorf. Zwei Tage lang feierten dort die Gäste friedlich und im Zeichen der Gemeinschaft zu handgemachter Underground-Musik.

Bis spät in die Nacht zum Sonntag schallten psychedelischer Sound, Doom oder Punk-Rock über das Gelände. Mehr als 1000 Leute besuchten das Festival. Der Charme dieser Veranstaltung rund um das kleine Dorf faszinierte Fans aus ganz Deutschland und darüber hinaus.

Ein Festival mit Kultcharakter

Die limitierten Tickets waren im Vorkauf wieder innerhalb kürzester Zeit vergriffen gewesen. „Wahrscheinlich hätten bei dieser Nachfrage auch 5000 Stück nicht gereicht“ verriet Korbinian „Kub“ Messerer, einer der Köpfe hinter der Veranstaltung. Das Organisationsteam habe aber bewusst diesen Weg eingeschlagen, um die familiäre Atmosphäre des Festivals zu bewahren. „Diese Größe können wir als Verein noch stemmen und mehr wollen wir auch nicht.“ Wahrscheinlich mache inzwischen auch die konsequente Verweigerungshaltung gegenüber der Schneller-Höher-Weiter-Mentalität den Kultcharakter aus.

Eingespielte Crew

Die Crew ist mittlerweile eingespielt. Trotz einer coronabedingten Zwangspause hatten sich die Aufbauarbeiten völlig reibungslos gestaltet. Ihr Dank galt vor allem Landwirt Sepp Wagner, der erneut seine Wiesen an der idyllischen Waldlichtung für das Spektakel zur Verfügung gestellt hatte. 26 Bands gaben an beiden Tagen auf drei Bühnen den Ton an. Musikalische Highlights waren die Auftritte der Belgier „Wiegedood“, der italienischen Combo „Messa“ und von „Akne Kid Joe“. Schnell und brachial, psychedelischer Jazz oder knackiger Rock`n Roll – die Bandbreite an Musikstilen war an beiden Tagen so vielfältig wie die Besucher.

Schwarz war zwar der vorherrschende Farbton der Kleidung, wobei auf dem Gelände vom Bärtigen mit Kutte bis hin zum tätowierten Kerl mit Baseball-Cap und Bermuda-Shorts alle Outfits vertreten waren. Eins hatten die Besucher alle gemeinsam: Sie genossen das besondere Flair der Location. Sowohl unter den zahlreichen freiwilligen Helfern als auch bei den Besuchern war die Stimmung blendend. Xaver aus Hilpoltstein fand für die Organisatoren nur lobende Worte. „Ich komme seit 2016 hierher. Die Auswahl der Bands ist phänomenal. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.“ Andrea aus Landshut meint wiederum: „Was hier auf die Beine gestellt wird, ist aller Ehren wert.“ Aber nicht nur im eingezäunten Bandbereich, sondern auch auf dem angrenzenden Campingplatz herrschte Feierlaune. Viele „Vodians“ hatten dort ihr Quartier aufgeschlagen und mit Dosenravioli sowie kühlen Getränken für die Partynächte vorgesorgt.