Wahlkampf
Freie Wähler besuchen Zaunbau Göttlinger

FW-Parteivertreter besuchten den Generationen-Betrieb in Waffenbrunnund diskutierten über die Zukunftsthemen der Wirtschaft.

24.08.2018 | Stand 16.09.2023, 6:05 Uhr

FW-Landtagsabgeordneter Karl Vetter (2. v. r.) besuchte mit Landtagskandidat Robert Riedl (6. v. r.) und Bezirkstagskandidat Max Schmaderer (4. v. l.) den Waffenbrunner Familienbetrieb. Foto: cao

Die Freien Wähler Waffenbrunn organisierten eine Betriebsbesichtigung bei der Firma Zaunbau Göttlinger in Weiher. Dazu fanden sich MdL Dr. Karl Vetter, Landtagskandidat Robert Riedl, Bezirkstagskandidat Max Schmaderer und der Kreisvorsitzende der Freien Wähler Hans Kraus auf dem Firmengelände ein.

Seniorchef Johann Göttlinger bedankte sich bei der Begrüßung für das Interesse auch an den kleinen Betrieben und ging ausführlich auf die Firmengeschichte ein.

Übernahme im Jahr 1975

Bereits mit 18 Jahren hat Johann Göttlinger den Betrieb von seinem Vater im Jahr 1975 übernommen und ihn kontinuierlich zu seiner heutigen Größe ausgebaut. 1987 wurde eine Kesseldruckimprägnier-Anlage mit einem Kesselinhalt von 23 Kubikmetern angeschafft, in der bis zu zehn Meter lange Holzteile imprägniert werden können. In der Ende der neunziger Jahre angeschafften Trockenkammer wird dem Holz vor der Bearbeitung die überschüssige Feuchtigkeit entzogen. Mit dem Abfall aus dem eigenen Betrieb werden mit einer Hackschnitzelanlage sowohl die Trockenkammer als auch die eigenen Wohnungen beheizt.

Die Firma fertigt und errichtet Zäune und Toranlagen jeglicher Art und Größe in Holz und Metall. Ebenso werden Palisaden, Pfähle, Schneefänger und Holzpflaster gefertigt. Zwischenzeitlich hat sich die Firma als weiteres Standbein auch auf die Errichtung von Weidezäunen spezialisiert.

Dazu kommen auch mal Sonderlösungen, wenn es beispielsweise um die Anpassung von Toren ans Gelände geht, denn „die Welt ist nicht gerade“, so Johann Göttlinger. Die Umsätze werden in etwa zu gleichen Teilen aus der Holz- und der Metallverarbeitung erzielt. Die Aufträge kommen nicht nur aus dem Landkreis Cham, sondern aus der gesamten Oberpfalz, aus Niederbayern und teilweise aus Oberbayern. Derzeit gehören zur Stammbesatzung zwölf feste Mitarbeiter. Und während sich Johann Göttlinger und Sohn Stefan meist lieber der handwerklichen Arbeit widmen, sind Ehefrau Berta, Schwiegertochter Daniela und Tochter Katrin im Büro tätig. Mit Sohn und Schwiegertochter wurde auch die Nachfolgefrage bestens geregelt, was in der heutigen Zeit bei vielen Firmen gar nicht mehr so selbstverständlich ist.

Glücksfall bei Netzanbindung

Ein guter Breitbandausband ist die Grundlage für die wirtschaftliche Zukunft der Betriebe abseits der Ballungsräume – die Firma Göttlinger hatte hier Glück. Beim DSL-Ausbau der Ortschaften Obernried und Klessing wurde ihr Betrieb an eine deutlich besseren Geschwindigkeit angebunden. Landtagskandidat Robert Riedl machte dennoch deutlich, dass eine mangelhafte DSL-Anbindung auf Dauer den Wirtschaftsstandort gefährde. Bezirkstagskandidat Max Schmaderer sprach dabei die aktuellen Probleme beim Breitbandausbau im Landkreis an.

Die Koordination der Programme zwischen Landes- und Bundesregierung sei mangelhaft und es dürfe durchaus die Frage gestellt werden, inwieweit dabei Steuergelder verschwendet werden. Wenn es um Erweiterungsmöglichkeiten für Handwerksbetriebe geht, sieht Schmaderer Nachteile in der Wirtschaftsförderung. Das Handwerk werde in Bayern im Vergleich zu produzierendem Gewerbe oder Industriebetrieben benachteiligt. Dafür habe man aber mit sehr viel Bürokratie zu tun, merkte die Firma Göttlinger an.