Historie
Blick ins Gasthaus Pindl

Der Hauser Wirt öffnet seine Türen und berichtet den Besuchern aus der Geschichte. Diese reicht schon sehr lange zurück.

03.06.2022 | Stand 15.09.2023, 5:04 Uhr
Auch in der Corona-Pause war im Gasthaus Pindl kein Stillstand zu bemerken, wobei in dieser Zeit in Erneuerungen investiert wurde. −Foto: Ulrike Niklas

Auf Einladung des CSU Ortsverbandes Walderbach durften MdB Martina Englhardt Kopf und MdL Dr. Gerhard Hopp im Rahmen ihres Besuches in der Gemeinde Walderbach einmal einen Blick „hinter die Kulissen“ des Gasthauses Pindl in Haus, dessen Gäste die gute Küche und das gemütliche Ambiente schätzen, werfen. Corona hat in den letzten zwei Jahren diese Branchen ziemlich gebeutelt, was für den CSU-Ortsvorsitzenden und Gemeinderat Ludwig Strahl, seinen Stellvertreter Markus Loy und den Ehrenvorsitzenden Johann Jobst ein Grund war, den Gästen aus der Politik einmal einen Dienstleistungsbetrieb der Gastronomie vorzustellen.

Nach einem herzlichen Empfang durch den Hausherrn Johann Pindl, seiner Frau Silvia und zwei seiner drei Söhne wurde den Besuchern bereits nach wenigen Minuten klar, hier erwartete sie ein überzeugter, vor Enthusiasmus sprühender Gast- und Landwirt, der mit Entschlossenheit und Leidenschaft gemeinsam mit seiner Familie Ideen in die Tat umsetzt. Der „Hauser Wirt“ hat sich drei „Standbeine“ geschaffen: ein gutbürgerliches Wirtshaus, eine Landwirtschaft mit Rinderzucht und einen Campingplatz.

Die Pindls gibt es seit 1750. Aus einer Flaschenbierhandlung wurde nach dem zweiten Weltkrieg ab 1950 ein Wirtshaus. Mittlerweile besteht der Familienbetrieb in der vierten Generation und die Nachfolge ist gesichert, worauf Hans Pindl stolz ist. Alle drei Söhne sind ausgebildete Köche. „Einer kocht, der andere hat ein Faible für die Landwirtschaft und zusätzlich Landwirt gelernt, aber jeder hilft mit, wo gerade Not am Mann ist.“

Geheiratet haben die Pindls 1988. „30 Jahre ist das Anwesen jetzt in meinem Besitz, und seither haben wir nur gebaut“, verrät Hans Pindl, wovon sich die Gäste überzeugen konnten. Sogar der Corona-Pause konnte die Familie etwas abgewinnen, indem sie neue Fenster installierten und die Fassade erneuern ließ. Bei Öffnung der Biergartensaison waren die Maßnahmen abgeschlossen.

„Hier hat er gesessen“

„Hier hat er gesessen“. Das Gasthaus Pindl hatte schon einmal hohen Besuch aus der Politik, nämlich den damaligen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß, der seine Jagdleidenschaft mit dem Vater des jetzigen Besitzers teilte.

Beim Hauser Wirt lässt es sich auch Urlaub machen. Acht Fremdenzimmer können gebucht werden und den Gästen steht zudem ein Hallenbad zur Verfügung. Der 1997 eröffnete Campingplatz bietet 31 Stellplätze. Auch hier ist mit einem eigenen Sanitärgebäude Komfort geboten für die Camper, die aus ganz Deutschland kommen, darunter zahlreiche Dauercamper.

Wie im Urlaub dürfen sich auf den Weiden dahinter auch glückliche Rinder fühlen, so jedenfalls mutet es an. Die Limousin-Zucht ist sozusagen die Passion des Gast- und Landwirts und einer seiner Söhne, das ist förmlich spürbar. Im Winter ziehen die Tiere in ihr Winterquartier. Das Fleisch, das auf den Teller kommt, ist selbstverständlich von den eigenen Rindern und wird auch ab und an im Paket vermarktet.

Die Führung durch das große Areal versetzte die Besucher immer wieder in Staunen - vor allem auch die Stallungen und die riesigen landwirtschaftlich genutzten Maschinen- und Lagerhallen.

Angesichts der Dachflächen wurde unvermittelt auch von den beiden Abgeordneten das Thema Energiewirtschaft aufgegriffen, womit sie etwas anstießen, das Hans Pindl und seinen Nachfolgern auf den Nägeln brennt. Große Beschwerden haben sie nicht an die Politik. Bedauert wurde lediglich, dass es ihnen nicht möglich ist, die vorhandenen Dachflächen zur Stromgewinnung zu nutzen.

Die Ablehnungsbescheide der zwei gestellten Anträge zur Errichtung einer Photovoltaikanlage und die Einspeisung der überschüssigen Solarenergie ins öffentliche Stromnetz sind damit begründet, dass die Antragsteller bei der Verlegung der Kabel in Vorleistung gehen müssten. Die anfallenden Kosten seien aber nicht zu schultern. Hier sollten von der Politik Anreize geschaffen werden. Der Wunsch fand allgemein Zustimmung. Auch die Bundestagsabgeordnete Engelhardt-Kopf zeigte dafür Verständnis. Wie sie versicherte, wird sie das Anliegen mit nach Berlin nehmen.

Großen Respekt gezollt

„Einen Acht-Stunden-Tag haben die Pindls nicht, dafür eine große Begeisterung.“ Tief beeindruckt zog der CSU-OV Strahl dieses Schlussresümee nach dieser Betriebsbesichtigung. Er bedankte sich für die Bereitschaft der Familie Pindl und freute sich mit dem Seniorchef, dass die Nachfolger ebenso engagiert in seine Fußstapfen treten.

„Wir wären wohl kaum hierhergekommen.“ Angetan von dem Einblick in den Gast- und Landwirtschaftsbetrieb sprach MdL Hopp von einem gut gewählten Besichtigungsobjekt. Drei solche Betriebe aufzubauen, verdiene großen Respekt.

Respekt darüber, was eigener Hände Fleiß zu leisten vermag, zollte sehr positiv beeindruckt auch Bundestagsabgeordnete Englhardt-Kopf der Familie Pindl, die abschließend zu einer Brotzeit einlud (run)