Gastronomie
Wo Waldmünchen Italien-Flair versprüht

Ein wenig kurios, aber wahr: Am Montag ist der Tag der italienischen Küche. Was sind die Lieblings-Gerichte in der Region?

17.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:51 Uhr
Ingrid Milutinovic
Einfach nur lecker: Bei Mario in Waldmünchen bleiben keine Wünsche offen. −Foto: Ingrid Milutinovic

Gleich vorneweg: So wie es nicht die deutsche Küche schlechthin gibt, gibt es auch nicht die italienische Küche. Vielmehr hat auch dort jede Region ihre ganz eigenen Rezepte, und deshalb wird wohl in jedem italienischen Restaurant etwas anders gekocht. So kann es auch nicht wundern, dass jeder seinen Lieblingsitaliener hat – eben nach dem ganz persönlichen Geschmack. Viele verstehen unter italienischer Küche einfach nur Pizza, Pasta und Salat. Dabei kann sie so viel mehr sein. Fisch- und Fleischgerichte, aber auch leichte Speisen wie zum Beispiel Tomaten und Mozzarella gehören dazu.

Eines aber hat die italienische Küche in allen Regionen gemeinsam: wenige, qualitativ hochwertige Zutaten und eine oft sehr aufwendige Zubereitung. Viele Rezepte werden von den Müttern und Großmüttern weitergegeben und sind deshalb so etwas wie Hausmannskost. Traditionelle Gerichte wurden mit der Zeit zu Spezialitäten und stammen oft genug aus der einfachen Küche der Bauern.

Zutaten:Zubereitung:
Hackfleisch, Olivenöl, Tomaten (alternativ Tomatenmark und passierte Tomaten), Zwiebeln und Knoblauch nach Geschmack, frische Kräuter wie Basilikum und eventuell ein bis zwei Lorbeerblätter. Salz, eventuell Pfeffer, eine Prise Zucker und Paprikapulver. Die Menge der Zutaten bleibt dabei natürlich ganz dem eigenen Geschmack überlassen. Wer mag, kann auch noch fein geschnittene Karotten und Sellerie dazugeben.Das Hackfleisch in Olivenöl anbraten und während des Anbratens mit den Kräutern und Gewürzen bestreuen. Den entstandenen Sud abschöpfen, Zwiebeln und Knoblauch dazugeben und mit Salz, Pfeffer (falls gewünscht) und einer Prise Zucker würzen. Geschälte und gehackte Tomaten (falls nicht vorhanden Tomatenmark) und den abgeschöpften Sud hinzugeben. Bei kleiner Flamme mindestens eine Stunde zugedeckt köcheln lassen.

Die Zutaten machen es aus

Auch heute spielen natürliche Zutaten in der Zubereitung eine große Rolle, kaltgepresstes Olivenöl, Käse und Wein gehören ebenfalls dazu. Ein guter Freund sagte einmal: „Du kannst dir in Italien eine Zweiliterflasche Rotwein auf den Tisch stellen, das stört keinen. Aber wenn du ein Bier bestellst, wirst du angeschaut.“

2008 wurde der „Internationale Tag der italienischen Küche“ von der Internationalen Vereinigung italienischer Köche ins Leben gerufen. Der Tag steht seitdem ganz im Zeichen von Pizza, Pasta, Käse und anderen italienischen Köstlichkeiten. Er soll den Fokus auf gute italienische Küche lenken und auch eine Reaktion auf billige Massenproduktion sein. Was aber macht die Küche weltweit – und damit natürlich auch hier bei uns – so interessant? Warum hat (fast) jeder seinen Lieblingsitaliener? – Vielleicht ist es einfach der Umstand, dass Erinnerungen an einen schönen Urlaub wach werden? Vielleicht ist es die maritime Atmosphäre? Oder schlichtweg die Tatsache, dass es schmeckt?

Gründe gibt es wirklich viele. Aber wie sieht es in Waldmünchen aus? Was mögen die Gäste? Welche besonderen – vielleicht auch etwas ausgefallenen – Angebote gibt es? Wir haben nachgefragt. Da kommt einem natürlich als Erstes die Pizzeria Europa am Marktplatz in den Sinn. Daniel Di Maio kennt das Geschäft in all seinen Facetten. „Besondere Vorlieben gibt es nicht“, sagt er. Die Gäste orientierten sich mehr an der Jahreszeit: eher Deftiges wie zum Beispiel Lasagne oder Cannelloni im Winter und einen knackigen Salat im Sommer. „Und Pizza geht natürlich immer.“ Hier seien natürlich beim Belag je nach Geschmack alle Kombinationen möglich. Was selbstverständlich aber auch für die diversen Nudelgerichte gelte. Eine besondere Nudelsorte mit einer bestimmten Soße – „alles kein Problem“. Besondere Angebote gebe es nicht, ergänzt Di Maio.

Zu einem guten Essen gehöre zum Abschluss ein guter Espresso. Und dann verrät er noch sein ganz persönliches Lieblingsgericht aus der Küche seiner Tante: Makkaroni mit Wildschwein-Tomatensoße. Immer wenn die Tante auf Besuch kommt, oder er zu ihr fährt, kommt dieses Gericht auf den Tisch. Auf etwas ganz Wichtiges weist er – fast schon so nebenbei, da für einen Italiener natürlich selbstverständlich – hin: Gewürzt wird nach persönlichem Geschmack. Lediglich wirklich gutes Olivenöl und frische Kräuter seien so etwas wie Pflicht.

Besondere Angebote

Antonella Dal Santo in der Trattoria Jesolo Waldcafé hat ein besonderes Angebot. Hier gibt es neben vielem anderen eine Pinsa – eine Pizza aus einem ganz besonderen Mehl, die so auch Allergikern mit Glutenunverträglichkeit schmeckt. Der Teig ist durch die spezielle Zubereitung besonders knusprig, eine längere Garzeit als bei herkömmlichem Pizzateig sorgt für Leichtigkeit und auch (für Kalorienbewusste) wesentlich weniger Kalorien. Besonders gerne essen die Gäste die diversen Fisch- und Fleischgerichte, die auf der Speisekarte stehen.

Das Angebot runden „Pizza Da Alfredo“ von Filiberto Giglio in der Hammerstraße und der Pizzakurier von Sabine und Dieter Uschkereit in der Schulstraße ab. Pizza mit Zutaten nach Wunsch, natürlich auch vegetarisch, Salate und Nudelgerichte können bei „Alfredo“ bestellt und abgeholt werden. Beim Pizzakurier gibt es – was könnte man vom ehemaligen Trenck-Darsteller anderes erwarten – etwas ganz Spezielles. Keine Pizza Funghi oder Salami oder was sonst das Herz begehrt, sondern Pizza Trenck, Kathi oder auch Mariuzza. Pasta gibt es genauso wie leckere Salate. Und das Ganze dann auch in speziellen Warmhalteboxen vor die Haustür geliefert. Was am meisten bestellt wird? „Geschmackssache“, sagt Uschkereit.