Am vergangenen Samstag führte die Kreisverkehrswacht Cham erstmals die seit langem geplante Zweiradschulung „Sicher im Sattel mit dem Pedelec“ auf dem Verkehrsübungsplatz der Grundschule Weiding durch. In Kooperation mit dem Zweiradcenter Diermeier und Polizeihauptmeister Denny Ihling von der Polizeiinspektion Cham hatte die Vorstandschaft dieses Angebot ins Leben gerufen, welches coronabedingt im Frühjahr 2020 kurzfristig abgesagt werden musste.
Umso mehr freuten sich die Verantwortlichen über das große Interesse der Teilnehmer. Von Neueinsteigern bis zum lernwilligen Jungfahrer waren alle Altersgruppen bei der Schulung vertreten. Auch eine Mutter, welche künftig ihr Kind auf dem Pedelec mit Kindersitz durch die Chamer Straßen begleiten möchte, nahm das Angebot wahr. Der Vorsitzende Christian Schindler übergab nach der Begrüßung das Wort an die Moderatoren Norbert Paulus und Denny Ihling.
Sie stellten die 14 Übungseinheiten, die auf einem Konzept des Deutschen Verkehrsclub basierten, vor. Paulus erklärte, dass die individuellen Fähigkeiten für ein sicheres Fahren mit dem Elektro-Fahrrad wichtig seien. Insbesondere das richtige Anfahren, Bremsen und Kurvenfahren, aber auch Koordination und Geschicklichkeit seien für die sichere Beherrschung des Pedelecs unabdingbare Voraussetzungen und könnten mit Hilfe der ausgewählten Übungen trainiert werden.
Das VCD-Projekt „Pedelec statt Auto – aber sicher!“ habe zum Ziel, das Pedelec als umweltverträgliche, gesundheitsfördernde und sichere Alternative zum (eigenen) Auto weiter zu etablieren und so den Radverkehrsanteil gegenüber dem motorisierten Individualverkehr zu erhöhen. Darüber hinaus wurden den Teilnehmern zwischen den einzelnen Stationen Tipps für den Alltag und Hinweise zur sicheren Fahrt im Straßenverkehr vermittelt.
Ihling wies darauf hin, dass im vergangenen Jahr die Zahl der verletzten Pedelec-Fahrer in Bayern um mehr als 50 Prozent auf über 2900 gestiegen sei. Auf diese alarmierenden Unfallzahlen habe der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bereits mehrfach hingewiesen. Dieser appelliere ebenso wie die Deutsche Verkehrswacht an die Vernunft der Fahrradfahrer. Aus der letztjährigen Unfallstatistik gehe zudem hervor, dass etwa jeder dritte Radfahrer keinen Helm trug. „Das kann unter Umständen den Unterschied zwischen Leben oder Tod ausmachen“, wusste Ihling aus eigener Erfahrung im Straßenverkehr in München zu berichten.
Am Ende der Schulung berichteten die Teilnehmer über ihre persönlichen Erkenntnisse und Eindrücke, welche sie aus den einzelnen Stationen für die künftige Teilnahme am Straßenverkehr gewinnen konnten. Sie waren sich einig, dass die Schulung für jeden einzelnen sehr lehrreich war. Dieses Resümee nahmen die anwesenden Mitglieder der Vorstandschaft gerne auf und versprachen, sich über ein weiteres Angebot Gedanken zu machen.
Schindler dankte Denny Ihling sowie dem Ehepaar Norbert und Marlies Paulus für die Organisation der Veranstaltung, welche in den letzten Wochen viel Zeit in Anspruch genommen hatte. (cga)
