Sitzung
Mehrfamilienhaus sorgte für Diskussion

Der Antragsteller der Voranfrage wird aufgefordert, für das Projekt, in dem Geschäfte geplant sind, einen Änderungsplan vorzulegen.

02.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:37 Uhr
Hans Schmelber
Der Gemeinderat genehmigte die Ausgaben für die Renovierung der Prienzinger Dorfkapelle. −Foto: Hans Schmelber

Von den sieben Bauangelegenheiten bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend in der Turnhalle in Willmering waren sechs schnell beraten und alle positiv beschieden. Eine längere Diskussion gab es bei einer Bauvoranfrage der Firma Altmann & Reiner Wohnbau GmbH, Tradtstraße, Furth im Wald. Es handelt sich um den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit neun Wohneinheiten und zwei Verkaufsflächen auf der Fl-Nr. 331 der Gemarkung Willmering.

Das geplante Gebäude liegt innerhalb der Ortsabrundungssatzung für Willmering, gleich neben dem Bahnübergang. Es ist ein E+III-Gebäude mit Flachdach geplant. In der näheren Umgebung sind nur Gebäude E+I mit Satteldach, informierte Bürgermeister Hans Eichstetter.

„Echte Bedenken“ hatte Gemeinderat Rudi Ried als FFW-Kommandant. Er befürchte, dass bei einem Gebäude mit neun Wohneinheiten parkende Autos die Zu- und Abfahrt zum Gerätehaus blockierten und damit einen Alarmeinsatz der Feuerwehr gefährden könnten, weil die Straße nicht besonders breit sei. Martin Rohse war das Gebäude um ein Stockwerk zu hoch, was er aber in einer späteren Bemerkung bei einer eventuellen Dachbepflanzung als akzeptabel betrachtete.

„Mir gefällt die Optik nicht“, meinte Alfons Klostermeier. Eichstetter wies darauf hin, dass das Gebäude von vorne betrachtet besser aussehe als die rückwärtsgewandte Seite, wo die Bahnstrecke vorbeigeht. Xaver Meierhofer bemängelte, dass der Gemeinderat erst jetzt von dem Vorhaben erfahre. Eichstetter erklärte, die Voranfrage sei erst vor kurzem in der Verwaltung eingegangen. „Es fanden dazu auch bisher keinerlei Gespräche statt“, fügte Geschäftsleiter Werner Vogl hinzu.

Metzgerei und Bäckerei mit Café

Meierhofer sagte, er befürchte, dass es bei Bahnverkehr und geschlossener Schranke zu Behinderungen kommen könnte. Dies konterte Eichstetter mit der Bemerkung, dass der Abstand des Hauses zum Bahnübergang so groß sei, „dass dies kein Thema ist“. Mit zwei Geschäften, angedacht seien eine Metzgerei und eine Bäckerei mit kleinem Café, sah Gemeinderat Horst Tischner das Projekt als „Bereicherung für Willmering“. Den Abstand von sieben Metern zur Straße und zur Bahn bezeichnete Eichstetter als ausreichend. „Es ist schwierig, was ist Vorteil, was ist Nachteil“, meinte Gemeinderat Andreas Schneider. GL Vogl, gab zu bedenken, dass dieses Projekt vom Tisch sei, wenn man sich nicht umgehend entscheide. Eichstetter schlug vor, die Firma Altmann & Reiner Wohnbau GmbH aufzufordern, einen Änderungsplan vorzulegen, der eine bessere Optik bietet. Dem stimmte das Gremium zu.

Weiter ging es mit der Behandlung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belang zum Bebauungsplan „Gewerbegebiet Zifling“. Eichstetter las die Einwände ausführlich vor und präsentierte auch die Beschlussvorschläge, die einstimmig beschlossen wurden, ebenso die Satzung der Gemeinde mit Bebauungsplan und integriertem Grünordnungsplan.

Leicht steigend sind laut Bürgermeister die Schülerzahlen. In die Grundschule in Waffenbrunn gehen 84 Kinder, in Willmering sind es 53. Darunter sind fünf Gastschüler. Ein Kind wurde der Grundschule Cham zugewiesen.

Einstimmig nachträglich beschieden wurde eine Eilentscheidung des Bürgermeisters in Bezug auf die Renovierung der Dorfkapelle Prienzing. Deren Dach war nicht mehr dicht. Für die Zimmererarbeiten (450 Euro), die Leihgebühr für das Gerüst (850 Euro) und die Schindeln (7700 Euro) entstehen Kosten von circa 9000 Euro. Die Dorfgemeinschaft hatte zugesagt, die Arbeiten in Eigenregie auszuführen und dies auch schon getan. Das Gremium stimmte auch zwei Haushaltsüberschreitungen zu: der Schulverbandsumlage mit Mehrkosten von 20 119 Euro und den Ausgaben für die Tageseinrichtungen für Kinder mit 63 317 Euro. Den Adler-Schützen wird für die Renovierung der Terrasse 1600 Euro Zuschuss gewährt wird.

Debatte um Verkehrsspiegel

Für eine längere Diskussion sorgte der Antrag von Martin Rohse auf Aufstellung eines Verkehrsspiegels. Dieser soll in Prienzing bei der Ausfahrt zwischen den Anwesen Prienzing 53 (Thomas und Martina Christ) und Prienzing 16 (Helga Tischner) platziert werden. „Ein Unfallschwerpunkt ist dort nicht auszumachen“, meinte Eichstetter. „Wir müssen aber auch nicht so lange warten, bis ein Unfall passiert“, konterte Rohse. Man einigte sich, dass der Bürgermeister mit den Betroffenen spricht und vorschlägt, durch das Entfernen einer Hecke eine bessere Sicht zu erhalten. Mit einer Gegenstimme wurde der Vorschlag angenommen.

Gemeinderat Christoph Hirmer fragte, ob in der Schule Luftreiniger aufgestellt wurden. „Wir haben in Waffenbrunn einen Versuch laufen“, informierte Eichstetter. Die Geräte kosteten zwischen 500 und 2500 Euro und bei manchen habe eine Fensteröffnung mehr Erfolg. Dies sei aber eine Entscheidung des Schulverbands. Gemeinderat Klostermeier mahnte, nicht so lange zu warten, bis es dafür keine Förderung dafür mehr gibt.