Finanzen
Willmering ist weiter liquide

Gemeinde kommt bisher entspannt durch die Krise – auch, weil in den Vorjahren mit Augenmaß gewirtschaftet wurde.

21.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:48 Uhr
Hans Schmelber
Im Willmeringer Rathaus kann Bürgermeister Hans Eichstetter weiter die Zukunft planen - die Finanzlage der Vorstadt-Gemeinde bleibt solide. −Foto: Hans Schmelber

Die jüngste Sitzung des Gemeinderats in der Schulturnhalle bestimmte der Haushalt der Gemeinde. Der Gesamthaushalt beläuft sich dabei auf 5,73 Millionen Euro, davon 3,55 Millionen für den Verwaltungshaushalt und knapp 2,2 Millionen für den für Investitionen wichtigen Vermögenshaushalt.

Bürgermeister Hans Eichstetter erläuterte, dass durch die Pandemie die Einkommensteuerbeteiligung leicht auf 1,27 Millionen Euro sank, im Gegenzug aber die Schlüsselzuweisung an die Gemeinde auf fast 500 000 Eurio stieg. Leicht stieg auch die Kreisumlage auf 870 000 Euro.

Gut eine halbe Million Euro betragen die Personalkosten der Kommune. Dazu muss Willmering 124 000 Euro Umlage für die Schulen aufbringen, die Kinder aus Willmering besuchen.

Viel Geld fließt auch in die Kita: 650000 Euro muss die Gemeinde dafür aufbringen – erhält dazu allerdings einen Staatszuschuss über 450 000 Euro.

Die Kosten für den Kindergarten ergeben sich aus den Kindern, die in Willmering in diese Einrichtung gehen. Die Gemeinde muss aber zusätzlich Geld an auswärtige Kommunen bezahlen, wenn dort Kinder in Kitas untergebracht sind, deren Wohnort Willmering ist. Ein Kind zum Beispiel geht in den Kindergarten am Flughafen München.

Mit 155 000 Euro rechnet die Kommune an Umlage für den Abwasserzweckverband. Trotz steigender Kosten bleibt eine freie Finanzspanne in Höhe von 281 000 Euro.

„Besonders erfreulich für die Gemeinde Willmering“, so Bürgermeister Eichstetter, ist der Schuldenstand. Der beträgt zum Jahresanfang nur noch 836 000 Euro. „Eine Kreditaufnahme“, sagte Bürgermeister Eichstetter, „ist daher nicht erforderlich“.

Projekte verzögern sich

Erfreulich auch, dass das Vorjahr mit einem Überschuss in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro endete. Das ergibt sich aus Mehreinnahmen, aber auch aus Bauvorhaben, die im Haushalt eingeplant waren, aber nicht zur Ausführung kamen. Echte Mehreinnahmen sind 160 000 Euro aus der Gewerbesteuer, 32 000 Euro aus der Grundsteuer und sonstigen Zuweisungen in Höhe von 73 000 Euro.

Meierhofer Michael u. KatharinaKick Sabrina und ThomasPanzer Erich und Sonja,Guntrum Oliver Volker,Pohl Jürgen,
, Willmering, Neubau Einfamilienhaus mit Doppelgarage in Willmering Lohweiher, Waffenbrunn, Neubau Zweifamilienhaus mit Doppelgaragen und Gartenhof in Prienzing.Willmering, Neubau eines Bullenmaststalles im Außenbereich.Willmering, Ausbau eines Dachgeschosses, in Willmering.Willmering, Neubau eines Bürogebäudes innerhalb des Bereiches der Baumschule.Sämtlichen Projekten wurde zugestimmt.

„Die Gemeinde Willmering nimmt wie viele andere Gemeinden in Bayern auch schön länger an der Bündelausschreibung des bayerischen Gemeindetages für die kommunale Strombeschaffung teil“, informierte der Rathauschef. Aktuell läuft jetzt die Vorbereitung der Bündelausschreibung unter Federführung des bayerischen Gemeindetages mit Hilfe der Beratungsfirma KUBUS. Die Teilnehmer haben bei der Ausschreibung die Möglichkeit für den Ökostrom zwischen der Ausschreibung von 100 Prozent Ökostrom mit oder ohne Neuanlagenquote zu wählen.

Kommunale Dankurkunden

Gemeinderat Martin Rohse vertrat die Meinung, dass sich die Gemeinde für die Variante „Ökostrom mit Neuanlagenquote“, entscheiden soll. „Der Preisunterschied zum günstigeren Strom ist verschwindend gering“, führte er aus. GR Alfons Klostermeier sieht das anders. Er würde sich lieber für den billigeren Strom entscheiden und das dadurch Gesparte in umweltfreundliche Projekte investieren, wie Biodiversität. Bürgermeister Hans Eichstetter schloss sich dieser Meinung an. Nach kurzer Diskussion entschied sich der Gemeinderat einstimmig für diese Variante.

Abschließend ging es dann noch um die Ehrung für besondere Verdienste um die Kommunale Selbstverwaltung. Der Vorsitzende gratulierte Gemeinderat Michael Hiegl sowie den ehemaligen Gemeinderäten Andreas Plötz und Hans Jürgen Pohl zur Ehrung mit der kommunalen Dankurkunde. Sie sind oder waren jeweils 18 Jahre Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Willmering. Es werde dazu extra eine feierliche Verabschiedung im Landratsamt durch Landrat Franz Löffler geben, wenn es die Pandemiesituation zulässt. (fsh)