Volkstrauertag
„Der Frieden ist vielen Gefahren ausgesetzt“

Hauptmann Sina Frontuto beleuchtete den Volkstrauertag in Zandt aus der Sicht der Soldaten.

17.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:15 Uhr
Hauptmann Sina Frontuto bei der Ansprache am Kriegerdenkmal in Zandt, mit dabei die Ehrenwache der Bundeswehr, Pfarrvikar Matthias, Ministranten und KuSV-Vorsitzender Helmut Baumgartner und Bürgermeister Laumer (verdeckt) −Foto: Rosi Stelzl

Auch die Gemeinde Zandt hat den Volkstrauertag begangen. Daran nahmen der Krieger-und Soldatenverein als Ausrichter sowie die Freiwillige Feuerwehr und der Schützenverein teil, um zusammen mit Angehörigen der Bundeswehr vom 5. Versorgungsbataillon 4 der Opfer von Krieg und Terror, von Hass und Gewalt zu gedenken.

Zum ersten Mal übernahmen zwei Soldaten die Ehrenwache am Kriegerdenkmal in Zandt. Hauptmann Sina Frontuto, Kompaniechef in Vertretung, stellte mit Bürgermeister Hans Laumer eine Blumenschale am Denkmal ab.

Den Gottesdienst um 9.45 Uhr zelebrierte Pfarrvikar Matthias Tang zusammen mit Diakon Martin Peintinger. Im Anschluss stellten sich Vereine und Kirchgänger beim Kriegerdenkmal auf und Vikar Matthias gedachte mit Gebeten aller Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege und auch der Opfer von Gewalt und Terror, ebenso aller, die durch Vertreibung und auf der Flucht ihr Leben verloren.

Bürgermeister Hans Laumer erinnerte an die vielen Toten, die zu beklagen seien in den sinnlosen Kriegen. „Der Volkstrauertag ist ein würdiger Anlass, an sie zu erinnern, damit sie nicht vergessen werden.“

Hauptmann Sina Frontuto sagte, dass im Jahr 1922 am damaligen Reichstag die erste Gedenkstunde für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs stattfand, der erste Volkstrauertag sei dann am 1. März 1925 begangen worden. „Wir sind heute mehr als 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges und mehr als 90 Jahre nach dem ersten offiziellen Trauerakt hier versammelt, um ebenfalls der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Die schrecklichen Zeiten der beiden Weltkriege mit Millionen von Toten scheinen mehr und mehr in der tagtäglichen kollektiven Erinnerung zu verblassen.“ Frontuto weiter: „Für uns Soldaten hat dieser Tag eine besondere Bedeutung, sind wir uns doch alle darüber im Klaren, das der höchste Preis für uns sein könnte, treu zu dienen und damit auch mit dem Leben einzustehen. Somit möchte ich heute auch der Getöteten und Gefallenen der Bundeswehr gedenken. Seit Gründung der Bundeswehr starben in Ausübung ihres Dienstes mehr als 3300 Soldaten, und seit Beginn der Auslandseinsätze im Jahr 1992 starben 115 Soldaten, 37 davon durch Fremdeinwirkung.“

Es zeige sich immer wieder: „Der Frieden, der heutzutage als selbstverständlich gilt, ist vielen Gefahren ausgesetzt, ebenso die Demokratie. Beide sind kostbar und müssen immer wieder verteidigt und bewahrt werden.“ Das Leid, das durch Krieg und Gewalt ausgelöst werde, sei immer gleich. Frontuto: „Lassen Sie uns deshalb der Opfer aller Kriege gemeinsam gedenken, lassen Sie uns gemeinsam trauern und vor allem gemeinsam erinnern.“

Die Musikkapelle Peter Fleischmann intonierte das „Lied vom guten Kameraden“ und die Nationalhymne, während sich die Fahnen senkten. Drei Ehrensalutschüsse wurden abgegeben. Pfarrvikar Matthias segnete die Toten. Gemeinsam wurde das Vaterunser gesprochen. (kts)