Erneuerbare Energien
Gemeinderat Zell: Debatte über Photovoltaik-Anlagen

16.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:19 Uhr
Sowohl in Zell als auch in Schillertswiesen möchte eine Firma aus Trier Photovoltaik-Anlagen errichten. −Foto: PNP

In der Gemeinderatssitzung war die Solarenergie erneut ein Themenschwerpunkt. Dem Gremium lagen Anträge für zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen vor.

Zunächst ging es um Bauanträge. Auf Flurnummer 899/3 in Zell entsteht ein Einfamilienhaus. Es mussten aber noch Befreiungen erteilt werden. Bereits im August hatte der Gemeinderat dem Bauantrag zugestimmt. Weiter befürwortet wurde der Antrag auf Erweiterung einer bestehenden Geräte- und Lagerhalle auf den Grundstücken Flurnummer 503 und 521 in Mattenzell. Ebenfalls keine Diskussionen gab es beim dritten Antrag auf Neuerrichtung einer Scheune mit angebautem Carport auf dem Grundstück Flurnummer 1083 und 1094 in Hetzenbach.

Kniffliger wurde es beim zweiten Tagesordnungspunkt, wo es um den Antrag auf Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf den Grundstücken 834, 835 und 841 (alle in Zell) und auf der Flurnummer 227 (Schillertswiesen) ging. Unter den Gemeinderäten, die sich die Flächen vor der Sitzung angesehen hatten, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, bei der das Für und Wider ausgelotet wurde. Bürgermeister Thomas Schwarzfischer war schnell klar, dass es wohl dauern wird, bis man hier einen Konsens erreicht.

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Zu den Anträgen der WI Energy GmbH aus Trier sagte das Gemeindeoberhaupt: „Wir müssen schon schauen, was passt und was passt nicht. Nicht auf jeder geeigneten Fläche ist eine PV-Anlage schön.“ Auch wenn schon vorab klar sei, dass die Anlage so gestaltet werden muss, dass die Auswirkungen auf das Landschaftsbild und den Naturhaushalt auf ein Mindestmaß reduziert werden können. Bei der Beurteilung des Landschaftsbildes werde auch die fünfstufige Landschaftsbildbewertung der Landschaftsrahmenplanung von 2012 herangezogen.

Keine Einigkeit

Weiter müsse die visuelle Wirkung der Anlage durch naturschutzfachlich geeignete Eingrünungsmaßnahmen reduziert werden und die Anlage in der Gesamtschau nicht zur Entwicklung einer landschaftlichen Zersplitterung beitragen. Wie Bürgermeister Schwarzfischer weiter informierte, liegen die Grundstücke alle im Landschaftsschutzgebiet und seien im Flächennutzungsplan der Gemeinde als landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen. Den vorliegenden Antrag hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 8. September bereits zugestimmt. Nach der Diskussion über das Für und Wider und ob man nun ein Bebauungsplanverfahren einleiten soll, ging es zur Abstimmung. Alle Gemeinderäte votierte schließlich dafür, bei den Flächen 841, 834 und 835 in Zell das Verfahren einzuleiten. Keine Einigkeit herrschte hingegen bei der Fläche in Schillertswiesen. Vier Gemeinderäte stimmten dafür, dass man bei der Fläche ebenfalls sofort das Verfahren für den Bebauungsplan einleitet, die anderen Mitglieder war dagegen. So stimmte man ein zweites Mal ab mit der Frage, ob die Fläche auf die Warteliste gesetzt werden soll, und man nun die weiter eingehenden Anträge in einem Pool sammelt und dann in einem Vierteljahr das Thema erneut behandelt. Hier stimmte ein Gemeinderat dagegen, die anderen waren für diesen Antrag. So wird die Fläche auf die Warteliste gesetzt.

Einigkeit herrschte bei einer zusätzlichen, kurzfristig auf die Tagesordnung gekommenen Fläche 905. Hier waren wiederum alle dafür, das Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Insgesamt hat die Gemeinde Zell bislang Anträge für circa 18 Hektar an Freiflächen-Photovoltaikanlagen vorliegen.

Energiesparen war Thema

In einem weiteren Punkt ging es um das Stromsparen in der Gemeinde. Bürgermeister Thomas Schwarzfischer sagte, dass an der Straßenbeleuchtung definitiv nicht gespart werden solle. Dies würde zu Lasten der Sicherheit gehen. Hier kam die Anregung aus dem Gemeinderat, trotzdem die rechtlichen Rahmenbedingungen zu prüfen, was passiert, wenn es einen Unfall gibt und die Beleuchtung ausgeschaltet gewesen wäre.

− rtn