Verein
Haderstadl sucht FFW-Chef

Martin Wals kündigt seinen Rückzug für 2021 an. Karin Bucher verspricht ein Fass Bier, wenn die Neubesetzung klappt.

12.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:24 Uhr

Drei der jungen Väter, die 2019 Nachwuchs bekommen hatten, erhielten eine Löschdecke und die Gratulation von örtlicher und regionaler Feuerwehr- und Politspitze. Foto: Holder Hierl

Die FFW Haderstadl möchte sich auf einen Generationenwechsel an der Spitze vorbereiten. Im kommenden Jahr seien Neuwahlen und ein Generationswechsel im Vorstand „notwendig und sinnvoll“, erklärte Vorsitzender Martin Wals bei der Jahresversammlung der Floriansjünger im Gasthaus Schneider.

Er kündigte an, „auf jeden Fall nicht mehr zum ersten Vorsitzenden kandidieren zu wollen“. Eine Mitarbeit im Vorstand sei aber nicht ausgeschlossen. Dafür liege ihm die FFW Haderstadl zu sehr am Herzen. Wals: „Wir haben zusammen viel bewegt die vergangenen Jahre, aber nach sechs Jahren zweiter Vorstand und 18 Jahren erster Vorstand ist die Zeit für an Wechsel gekommen.“ Wals kündigte an, gezielt geeignete Personen ansprechen zu wollen, damit sie sich für eines der Ämter im Vorstand bereiterklären. Außerdem wolle er Ende August eine Mitgliederversammlung einberufen, bei der die Bereitschaft, Verantwortung im Verein zu übernehmen, eruiert werden soll. „Was wir auf alle Fälle versuchen müssen, ist, nicht unvorbereitet in die Wahlen zu gehen.“ Ob das gelingt, dafür seien alle Mitglieder in der Verantwortung, nicht nur der Vorstand oder der Kommandant.

50-Liter-Fassl versprochen

Unter den Ehrengästen aus Politik und Feuerwehrführung waren Bürgermeisterin Karin Bucher, Stadtrat Peter Hofbauer, KBM Thomas Wittmann sowie Inspektionsjugendwart Thomas Schichtl. Bevor Bürgermeisterin Karin Bucher ihr Grußwort sprechen konnte, erinnerte Martin Wals an die Wahlen vor zwölf Jahren, als für den Kommandanten kein Mitglied kandidieren wollte und erst, als die Bürgermeisterin ein Fass Bier versprach, sich der Bauer Luk bereit erklärte, das Amt zu übernehmen.

Da ließ sich Karin Bucher nicht lumpen und versprach, wenn 2021 beim ersten Versuch ein neuer Vorstand und Kommandant gewählt seien, dann spendiere sie wieder ein 50-Liter-Fassl und dazu 50 Brezen für die Feuerwehr. Sie hoffe, dass für den Luk ein würdiger Nachfolger gefunden werde, denn die FFW Haderstadl werde ihre Bedeutung behalten, weil der Ortsteil von den anderen Wehren so weit entfernt liege, dass ohne eine eigene Wehr die Einsatzzeiten nicht eingehalten werden könnten. In seinem Jahresbericht blickte Kommandant Ludwig Bauer auf ein ereignisreiches Jahr. Die erste Alarmierung der Feuerwehr fand Anfang Februar statt, als Schneebruch ein paar Straßen blockiert hatte, die freigeräumt wurden. Weiter ging es mit Übungen, Versammlungen, einem Funklehrgang in Vilzing, einer Kommandantenversammlung in Cham, bei der eine Anhebung des Sockelbetrags für die einzelnen Feuerwehren beschlossen wurde, damit auch die mit wenig Einsätzen die nötigen Zuwendungen bekommen. Die Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands, ein Maschinistenlehrgang,

Gemeinschaftsübungen in Chameregg und Loifling, die Hilfe beim Chamer Stadtlauf, eine Einzelübung am Regen mit Wasserentnahme aus dem Fluss führten zur zweiten Alarmierung, als bei der B85 ein Brand ausgebrochen war. Ein Kaminbrand sorgte für den dritten Alarm 2019, doch es stellte sich heraus, dass bei einer Biogasanlage nur das überschüssige Gas abgefackelt worden war. Vize-Jugendwartin Theresa Fischer sagte, dass die Jugendgruppe 2019 sechs Mitglieder umfasste. Das feuerwehrspezifische Können wurde beim Jugendleistungsabzeichen überprüft wie auch beim Wissenstest in Sattelpeilnstein.

117 Mitglieder

Nach Bereinigung der Mitgliederlisten habe die FFW Haderstadl laut Vorsitzendem Martin Wals aktuell 117 Mitglieder. Davon sind zehn Ehrenmitglieder, 20 Frauen über 18 Jahre gehören der Wehr an, die Jugend hat noch vier Mitglieder. Wegen der vielen Festbesuche musste Kassier Günther Gruber ein Minus im Kassenbestand vermelden, aber es sei noch ein schöner Batzen vorhanden. Weil er sauber und korrekt gearbeitet habe, wurde er einstimmig entlastet. „Drei Einsätze, sechs Übungen“, resümierte KBM Thomas Wittmann den Bericht des Kommandanten. Trotz der 2019 wenigen Einsätze sollten sich die Feuerwehren nicht ausruhen, denn die Lage könne sich schnell ändern, vor allem wegen der Wetterkapriolen. Das habe das vergangene Jahr mit dem Schnee- und Eischaos und der folgenden Dürre- und Hitzeperiode angedeutet. Deswegen sei es wichtig, zu üben und den Kommandanten bei seinen Bemühungen zu unterstützen. (chi/gm)