Mobilität
In Roding rattern die Schlagschrauber

Beim Reifenwechseln geht es zum Start in den Herbst Schlag auf Schlag in den Werkstätten. Ein Augenmerk gilt der Profiltiefe.

24.10.2018 | Stand 16.09.2023, 5:57 Uhr
Thomas Mühlbauer

Tilo Daschner macht sich in Mitterdorf ans Werk – und montiert neue Reife an das grauen Auto. Foto: rtn

Das Spätsommerwetter scheint vorbei, der Herbst hält Einzug. Der Wetterumschwung macht sich auch in den Werktstätten bemerkbar. Zwar ist es derzeit noch ruhig, doch der Monat Oktober gilt bei den Autoexperten als Startschuss für die Wintersaison. Nicht von ungefähr lautet der Rat: „Winterreifen von Oktober bis Ostern“. KfZ-Technikmeister Tilo Daschner vom gleichnamigen Firma in Mitterdorf lacht und sagt: „Der Winter kommt schneller, als man denkt.“

Doch wann ist die richtige Zeit um zu wechseln? „Eigentlich sagt man, dass Winterreifen ab einer Temperatur von unter sieben Grad sinnvoll sind“, teilt Daschner im Gespräch mit unserem Medienhaus mit. Diese Temperaturen werden in den frühen Morgen- und Nachtstunden erreicht.

An den Frostschutz denken

Was viele nicht wissen: Im Oktober bieten die Werkstätten einen kostenlosen Lichttest an – auch in Mitterdorf bei Automobiltechnik Daschner. „Es werden immer weniger, die das überprüfen lassen, obwohl es den Test schon seit 50 Jahren gibt“, sagt der Geschäftsführer. Dabei ginge es schnell von der Hand. Überprüft werden dabei, ob alle Lichter am Auto funktionieren. Das sei gerade in der dunklen Jahreszeit sehr wichtig – die Höheneinstellung muss passen. Das Wechseln der Räder von Sommer- auf Winterreifen läuft langsam an. „Es gibt auch Kandidaten, die warten, bis der erste Schnee gefallen ist“, weiß Daschner. Dass diese Taktik nicht ratsam ist, macht er an einem Beispiel deutlich: „Der Gesetzgeber gibt mittlerweile vor, dass man am Auto Reifen haben muss, die der Witterung anzupassen sind.“ Heißt im Umkehrschluss, dass es nach einem Unfall passieren kann, dass man auf den Kosten sitzenbleibt. Der Experte rät: „Am sinnvollsten ist es, einen Termin auszumachen, um die Reifen frühzeitig zu wechseln.“

Bei Daschner werden alle Reifentypen gewechselt. Dass der Service passt, zeigt sich daran, dass das Einzugsgebiet des familiengeführten Betriebes mit Tilo, Thomas, Johannes und Anita Daschner ein Einzugsgebiet von über zehn Kilometern umfasst.

Alexander Schaller, Betriebsleiter des Autohauses Leitz in Roding, sagt im Gespräch: „Es ist ratsam, bei Temperaturen unter sieben Grad, die Winterreifen aufzuziehen.“ Denn auch die Faustformel von Oktober bis Ostern sei in Zeiten des Klimawandels unerlässlich. 90 Prozent der Kunden kommen frühzeitig, um sich die Reifen für die passende Jahrszeit aufziehen zu lassen. Der Rest, der harte Kern, warte allerdings oft bis zum bitteren Ende. „Bei uns beginnt es nun langsam. Wann mit dem großen Anstrum zu rechnen ist, hängt von den Wetterprognosen der nächsten Wochen ab“, meint er.

Reifen werden eingelagert

Zum Serviceangebot zählt beim Autohaus auch das Einlagern der Reifensätze. Zurzeit sind 89 Sätze eingelagert – Tendenz steigend. „Der Kunde fragt bei uns nach, dass wird immer mehr, denn nicht jeder hat noch so viel Platz in der Garage oder im Keller für das Einlagern der Räder.“ Beim Profil rät er dazu, die Reifen ab einer Tiefe von vier Millimetern auszutauschen. Unerlässlich findet auch Schaller den Rund-um-Check für das Auto. Neben Reifen und Batterien gehören auch Bremsen und die Flüssigkeiten für das Kühlsystem gecheckt. Wichtig sei auch im Winter der Scheibenfrostschutz. Wird dieser vergessen oder im falschen Verhältnis eingefüllt, kann es schon passieren, dass das Fahrzeug streikt und man es zum Auftauen in die Garage stellen muss. Folgeschäden sind dann nicht ausgeschlossen.

Welchen Reifentypen empfiehlt Schaller? „Bei unseren Witterungsverhältnissen ist ein reiner Winterreifen das Sinnvollste, alternativ würde es auch die Allwetterreifen geben.“ Die Preise können stark variieren, sie sind jeweils abhängig von Größe und Hersteller. Neben dem Wechseln von den Reifen empfehlen beide Fachleute das Auswuchten, um ein ruhigeres Fahrverhalten zu erlangen und Vibrationen zu vermeiden. Und wenn es jetzt dann mit dem Reifenwechseln richtig losgeht, herrscht in den Autohäusern wieder Hochkonjunktur.

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