Kirche
Kaplan freut sich auf Abenteuer Roding

Martin Seiberl wirkt ab September in der Pfarrei. Er will die Menschen auf ihrem Weg mit allen Höhen und Tiefen begleiten.

13.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:04 Uhr

Freut sich auf die Menschen: Martin Seiberl wirkt ab September in der Rodinger Pfarrei. Foto: Schreiner

Weißes Kollarhemd, dunkle Chinohose, sympathisches Lächeln: Martin Seiberl, Rodings neuer Kaplan war am Freitag beim Antrittsbesuch in der Pfarrei. Der Hemauer trittdie Nachfolge von Kaplan Sebastian Scherr anund zieht im September in den Pfarrhof ein. Der 29-Jährige freut sich schon auf seine Aufgabe in der Pfarrei – besonders auf die Arbeit mit den Ministranten.

Martin Seiberl kennt Roding, hat ihn Bischof Rudolf Voderholzer dochim Dezember in der Pfarrkirche zum Diakon geweiht.Die Priesterweihe hat er vor zwei Wochen zusammen mit Matthias Nowotny in Dom zu Regensburg empfangen. Bis zum Antritt seiner ersten Kaplanstelle ist er je drei Wochen als Urlaubsvertretung in seiner Heimatpfarrei St. Johannes Hemau sowie in seiner Praktikumspfarrei St. Georg in Amberg tätig. Zudem feiert Seiberl in den kommenden Tagen noch einige Nachprimizen an Orten, zu denen er einen besonderen Bezug hat und Kontakte pflegt.

In der ersten Septemberwoche will der neue Kaplan sein Zelte in Roding aufschlagen. Er hat Respekt vor der Aufgabe, freut sich aber schon auf eine spannende Zeit in der großen Pfarrei, die ihm Pfarrer Holger Kruschina am Freitag bei einer Rundfahrt vorgestellt hat. Beim Mittagessen am Heilbrünnl hat sich auch die Führungsspitze des Pfarrgemeinderates vorgestellt. „Der erste Eindruck ist sehr positiv, die Stadt schön“, bekräftigt Seiberl.

Vom Banker zum Priester

Zwar entstammt der Hemauer einer katholisch geprägten Familie und war als Kind Ministrant, dass er aber Priester wird, hat sich zunächst überhaupt nicht abgezeichnet. Nach seinem Abschluss der mittleren Reife hat er eine Ausbildung bei der Ligabank in Regensburg absolviert. „Dann habe ich aber festgestellt, dass ich mich noch allgemeiner und umfassender weiterbilden möchte“, erzählt Seiberl. Deshalb entschied er sich, an die Berufsoberschule Wirtschaft zu wechseln und das Abitur zu machen.

Nebenbei musste er sich Geld verdienen – und zufälligerweise war in seiner Heimatpfarrei eine Mesnerstelle frei, die er annahm. So zog es ihn zur Kirche hin. Über diese Tätigkeit entstanden enge Verbindungen und der 29-Jährige begann sich für den Beruf des Priesters zu interessieren. Als ihm Pfarrer Thomas Strunz damals das Priesterseminar in Regensburg zeigte, reifte in ihm der Entschluss, „es versuchen zu wollen“.

Die Zeit im Priesterseminar startete mit einem Vorbereitungsjahr in Passau, anschließend begann das Studium der katholischen Theologie im Herbst 2012 an der Universität in Regensburg, das Martin Seiberl im Sommer 2017 abgeschlossen hat. „Währenddessen habe ich gesehen, was mit einer Berufung zum Priester alles verbunden ist“, sagt Seiberl, der das externe Studienjahr in Jerusalem verbracht hat.

Am 8. Juli hat der junge Mann Primiz in seiner Heimat gefeiert. Nach der Diakonenweihe Ende 2017 kehrt er nun zurück nach Roding, wo für ihn ab September ein neues Kapitel beginnt. „Ich freue mich auf das Abenteuer“, versichert er. Am Anfang schwinge in der Liturgie freilich noch ein wenig Aufregung mit, doch nach und nach will er Erfahrungen sammeln und ein kollegiales Verhältnis mit dem Pfarrer pflegen.

Gott suchen und Spuren deuten

Wichtig ist Seiberl der Kontakt zu den Menschen, die er auf ihrem Lebensweg mit allen Höhen und Tiefen begleiten will. Als Priester gehe es ihm stets darum, Gott zu suchen und seine Spuren in unserem Leben zu deuten. In der Pfarrei wird er zunächst für die Ministranten- und Jugendarbeit sowie für Kolping zuständig sein. Zudem wird er in der Grund- und Mittelschule im Einsatz sein.

Den künftigen Kaplan, der gerne Sport macht, reist und Freunde trifft, wird man nicht nur im Messgewand oder Kollarhemd begegnen, sondern auch mal leger und in kurzer Hose. „Je nach Anlass, man ist da keinen Zwängen unterworfen“, sagt er. Bei seinen neuen Aufgaben wolle er nicht im Mittelpunkt stehen, sondern als „Werkzeug“ zwischen Gott und der Pfarrgemeinde wirken.

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