Abschluss
Problemlösungen entwickeln

An der Mittelschule wurden die Absolventen der 9. und 10. Klassen ins Leben verabschiedet – und die Schulbesten ausgezeichnet.

21.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:02 Uhr
Josef Kneitinger

Die besten Schüler wurden von Bürgermeister Franz Reichold (li.) und Rektor Günter Kaniber(re.) für ihre Leistungen geehrt. Fotos: rjk

In der gut gefüllten Dreifachturnhalle begrüßte der Konrektor der Grund- und Mittelschule, Mario Kleinert, alle Absolventen der diesjährigen 9. und 10. Abschlussklassen mit den Worten: „Heute geht ein Lebensabschnitt an dieser Bildungseinrichtung zu Ende, der euch sicherlich geprägt hat und hoffentlich das nötige Rüstzeug für weitere Aufgaben im Leben gegeben hat.“

Vorausgegangen war ein ökumenischer Gottesdienst am Heilbrünnl. In diesem Zusammenhang galt ein Dank Kaplan Sebastian Scherr, dem evangelischen Pfarrer Michael Hinderer und Petra Graichen. Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgte die Gruppe „Pankratius Voices“ und die Absolventen Jessica Schreiner, Jessica Mayer und Simon Seidl.

Fähigkeiten sind entscheidend

Rektor Günter Kaniber begann mit einem Dialog. Und dieser Dialog bringt sehr anschaulich auf den Punkt, wie schnell man in einer Situation den falschen Weg wählt, weil man ein bestimmtes Bild vor Augen hält und ohne nachzudenken entscheidet. Im Leben ist nicht eine Abschlussnote entscheidend, sondern die Fähigkeit, motiviert, eigenständig, kreativ und mutig, auch unkonventionelle, eigene Problemlösungen zu entwickeln.

Überhaupt, was sagen Noten überhaupt aus? Wen beschreibt etwa die Note „befriedigend“? – einen begabten Faulpelz, einen fleißigen Durchschnittskopf oder einen klugen Denker, der schlampig gearbeitet hat? Noten drücken nichts darüber aus, welche Persönlichkeit oder welcher Charakter du hast oder wie intelligent du bist. Sie stellen nur eine Momentaufnahme einer aktuellen Leistung dar, nicht mehr – aber auch nicht weniger.

„Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“ Viele haben nach der Grundschulzeit den Weg mutig beschritten, tapfer alle Hindernisse aus dem Weg geräumt und sind ohne Umwege auf der gemütlichen Mittelschullandstraße aufs Ziel zugesteuert. Sehr viele haben das Ziel erfolgreich erreicht, so Kaniber, denn mit einer Ausnahme haben 46 M-Schüler der 10. Klassen die Prüfung zur Mittleren Reife bestanden. Ein absoluter Spitzenwert war, dass 84 Prozent den Quali erreicht haben.

Fast alle haben bereits eine Lehrstelle gefunden oder werden eine weiterführende Schule besuchen. Auffallend haben sich mehr Jungs als Mädels dem Hobby „Chillen“ verschieben, denn es konnten sich beim M-Klassen-Prüfungsrennen mehr Mädels als Jungs auf den vorderen Rängen platziert. „Echte Freunde haben euren Weg begleitet und unterstützt“, so Kaniber: „Dazu gehören auch die Klassenleiter, denen ihr auf der langen Schulstrecke zwar so manch graue Haar hinzugefügt habt, die aber heute froh sind, dass es für euch alle eine berufliche und schulische Zukunft gibt.“

„Die Schule war lange ein Lebensraum und ein wichtiger Lebensabschnitt eurer Entwicklung. Ihr habt euch gefreut, gelitten, Freundschaften geschlossen, euch mit Mitschülern verkracht, das erste Mal verliebt, Erfolge gefeiert, ein wenig gemobbt, Misserfolge wegzustecken gehabt, und, und ….“, so Kaniber: „Gerade weil die Zukunft voller unbekannte Ereignisse ist, bleibt das Leben so spannend.“

Genauso wichtig seien aber auch Werte wie Mitmenschlichkeit, Verlässlichkeit, Höflichkeit, oder auch Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. „Mit all diesen Bausteinen seid ihr gut gerüstet für das Berufsleben. Nicht der Schullabschluss, sondern deine berufliche Leistung ist entscheidend für eine positive Zukunft. Es gibt nur drei Möglichkeiten zu überleben; betteln, stehlen oder etwas leisten. Ich hoffe, ihr wählt die dritte Methode“, so Kaniber. „Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemanden überholt werden.“ Mit diesen Worten wünschte Rektor Kaniber den Schülern alles Gute.

Bürgermeister Franz Reichold sprach das „Struwwelpeter-Syndrom“ an, das für schwer kämmbares Haar steht und das erstmals vor 40 Jahren beschrieben wurde. Und für diese haarige Angelegenheit sind drei Gene zuständig. Was hat der heutige Schulabschluss mit dem „Struwwelpeter-Syndrom“ zu tun? Es zeigt, wie aus einem kleinen struwweligen Peter eine große Sache werden kann. Es zeigt unter anderem, dass es durchaus längerer Zeiträume bedarf, um die Rätsel der Menschheit zu lösen und sei es nur das Rätsel der unkämmbaren Haare. „Waren beim Beginn ihrer Schullaufbahn nicht auch Struwelpetras und –peter dabei? Heute stehen sie als junge Frauen und Männer mit einem Schulabschluss in der Tasche vor uns und ihre Lehrkräfte und Eltern können stolz auf euch sein.“ Er wünschte den Absolventen alles Gute und Glück auf ihrem weiteren Lebensweg.

„Struwwelpeter-Syndrom“

„Aus is und vorbei is mit der Schul“, so Yvonne Nachtmann, Elternbeiratsvorsitzende der Mittelschule. Leider sei es nun auch vorbei mit der täglichen Gemeinschaft auf dem Pausenhof, aber auch mit gemeinsamen Ausflügen und Unternehmungen, aber es bleiben auch Erinnerungen. „Verlieren sie auch bei Rückschlägen nicht den Mut und sehen sie immer nach vorne, denn die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern“, so Nachtmann.

Yasmin Schwarzfischer, Manuela Ditz, Lena Janker und Viktoria Ertl von der 9. Jahrgangsstufe verabschiedeten sich im Namen ihrer Mitschüler und bedankten sich bei ihren Lehrern, die sie in den letzten Jahren beschult haben. Stellvertretend überreichten sie an Stefan Straßburger, Tobias Bognitschar und Frau Schnurrer eine passende Sitzgelegenheit und eine Brotzeit.

Jana Zubix, Chiara Schweiger, Monique Weigert und Selina Fersch von der 10. Jahrgangsstufe bedankten sich bei ihren Lehrkräften. Renate Schraml (Königin der Nacht) erhielt von jedem Schüler eine Rose und Matthias Weber ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Ein kleiner Mann für die Menschheit, aber ein großer für die 10M“.

Im Anschluss ehrten Rektor Günther Kaniber und Bürgermeister Franz Reichold die jeweils Besten der Abschlussschüler, bevor die Zeugnisse an alle Absolventen verliehen wurden. Mit dem Schulsong verabschiedeten sich die Schüler und Lehrkräfte.

Qualifizierender Abschluss Mittelschule: Jonas Pongratz (1,5), Florian Schinabeck (1,5), Lena Janker (1,7), Andreas Höcherl (1,8), Christoph Stangl (1,8), Nico Krottenthaler (1,9)

M-Klasse Mittlerer Abschluss Mittelschule: Lena Sauerer (1,22), Eva Schneider (1,22), Lisa Weinschenk (1,22), Laura Todt(1,33), Jakob Bruckmüller (1,56), Laura Himmelstoß (1,56), Lena Zänkl (1,89)

DIE GEEHRTEN