Gesundheit
Das OCZ Cham schließt seine Pforten

Das Orthopädisch-Chirurgische Zentrum, die Gemeinschaftspraxis in der Bahnhofstraße, stellt Ende März 2019 den Betrieb ein.

17.10.2018 | Stand 16.09.2023, 5:59 Uhr

Ein Bild vom Dezember 2017 – damals zum Abschied von Dr. Wittmann aufgenommen – verdeutlicht die Größe des OCZ, das neben den Ärzten als Inhaber auch eine Reihe von Mitarbeiterinnen beschäftigt. Foto: Klöckner

Gerüchteweise war es in den vergangenen Tagen mehrfach zu hören gewesen – jetzt ist es amtlich: Wie die Ärzteschaft des Orthopädisch-Chirurgischen Zentrums Cham (OCZ) mitteilt, wird die fachübergreifende Gemeinschaftspraxis in der Bahnhofstraße mit dem 31. März 2019 den Betrieb einstellen.

Damit wird eine für die Stadt und den Landkreis über Jahrzehnte gewachsene, bedeutende Institution im Gesundheitswesen ihre Tore schließen. „Die Ärztin Dr. Cornelia Wersig und die Ärzte Dr. Helmut Lachhammer, Dr. Helmut Lackerbauer, Dr. Thomas Sturm, Dr. Rüdiger Ruppert und Dr. Christian Rehwald werden auch nach der Schließung des OCZ aller Voraussicht nach ihre ärztliche Tätigkeit im Landkreis Cham fortsetzen und ihren Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwochmorgen. Wie Dr. Helmut Lachhammer schreibt, dürfte damit „gewährleistet sein, dass ein wesentlicher Teil des Personals in den dann neu entstandenen Strukturen weiterhin beschäftigt werden kann“.

Dabei schien das OCZ nie unter Patientenmangel gelitten zu haben – im Gegenteil, es gab Zeiten mit langen Schlangen vor der Anmeldung, Terminvergaben mit langen Wartezeiten und stehende Wartenden im Wartezimmer, weil alle Plätze besetzt waren. Doch über die Gründe für die plötzliche Schließung des OCZ gab es in der Pressemitteilung nichts zu lesen. Auch auf Nachfrage wollte sich Dr. Helmut Lachhammer zu diesem Zeitpunkt noch nicht äußern. Wichtig sei, so Lachhammer, dass damit die Patienten Bescheid wüssten und auch die Mitarbeiterinnen. Über die Gründe für das Ende des OCZ und die Aufspaltung in Einzelärzte wolle er zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Nach unseren Recherchen sind es keine wirtschaftlichen Gründe, warum die große Gemeinschaftspraxis der Orthopäden und Chirurgen den Betrieb einstellt. Wie aus gut informierten Kreisen verlautete, soll es intern zwischen den Medizinern Differenzen zu bestimmten Themen gegeben haben.

Erst im Dezember war eines der „Urgesteine“ des OCZ in den Ruhestand gegangen: Dr. Andreas Wittmann hatte seinen Hut genommen. Er war 1993 als dritter Arzt nach der Gründung durch Dr. Karl Vetter (1986) und dem Eintritt des Chirurgen Hans Ertl (1992) dazugekommen. An seine Stelle trat Anfang dieses Jahres Dr. Cornelia Wersig, die seinen Arztsitz übernahm.

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