Nach dem Ausfall 2022
2023 wird „Jedermann“ in Kelheims Altstadt gespielt

29.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:45 Uhr
Am Platz vor der Kelheimer Stadtpfarrkirche soll 2023 der „Jedermann“ vom Anna-Funk-Ensemble aufgeführt werden. −Foto: Beate Weigert

Eigentlich sollte 2022 der „Jedermann“ am Kelheimer Kirchplatz aufgeführt werden. Wegen einer Verletzung des Hauptdarstellers musste das Freilichttheater kurzfristig abgesagt werden. Nun gibt es Pläne fürs kommende Jahr.

Die aus Ihrlerstein stammende Regisseurin und Schauspielerin Anna Funk will an der Idee festhalten und die abgesagten Aufführungen im August 2023 in der Kelheimer Altstadt nachholen. Angedacht sind im neuen Jahr zwei Termine – abseits der Volksfestzeit.

Das sind die geplanten Kosten

Voraussetzung für Funk sei die Unterstützung durch die Stadt Kelheim, insbesondere bei der Übernahme der Veranstalterrolle, hieß es im Hauptausschuss. Als Privatperson könne sie „eine Veranstaltung in dieser Dimension nicht stemmen und dafür haften“. Sie machte der Stadt den Vorschlag ihr zehnköpfiges Ensemble für 9000 Euro zu buchen. Für Bühne und Technik und müsse man nochmals einen ähnlichen Betrag veranschlagen, so Bürgermeister Christian Schweiger. Er geht von an die 20.000 Euro aus. Zudem seien die Personalkosten für die Bauhof-Mitarbeiter in dem Betrag noch „exklusive“, merkte Abteilungsleiterin Lena Plapperer an.

Die Stadt geht davon aus, dass etwa zwei Drittel der Kosten durch den Kartenvorverkauf gedeckt werden können.

Ticketpreise rauf?

Weil die Verwaltung bei den Produktionskosten insgesamt von einer inflationsbedingten Preissteigerung von 15 Prozent ausgeht, fragte sich etwa KM-Stadtrat Thomas Häckl jun., warum man nicht auch die Ticketpreise entsprechend anpassen wolle. „Ich glaube nicht, dass bei den Leuten das Geld so locker sitzen wird“, entgegnete Bürgermeister Schweiger.

Andere, wie SPD-Fraktionssprecher Walter Siller, sahen die komplette Konstellation des Vorhabens kritisch. „Ich sehe nicht ein, warum wir das ganze Risiko für eine professionelle Theatergruppe übernehmen sollten.“ Das Risiko sei nicht wegzudiskutieren, entgegnete Schweiger. „Ja, das liegt bei der Stadt.“ Damit sei die Entscheidung auch eine grundsätzliche, soll die Stadt in der Dimension auftreten oder nicht.

Kritik an Höhe der Kosten für die Stadt

Christiane Lettow-Berger (Grüne) war für das Theaterprojekt, Johanna Frischeisen (CSU) war die Dimension von „gut 20.000 Euro“ dagegen zu viel für eine freiwillige Leistung. „Wir müssen aufpassen, dass wir da nicht übers Ziel hinaus schießen.“ Am Ende stimmten sechs Stadträte dafür, vier dagegen.