Passionsspiele
Abschied nach 40-jähriger Amtszeit

13.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:23 Uhr
Mit einem von ihm restaurierten Holzkreuz überraschte Günther Schlagbauer (rechts) seinen Nachfolger Alois Gaul (links). Der stellvertretende Vorsitzende Bernd Schlagbauer nahm das schmucke Passionskreuz für die Spielergemeinschaft entgegen. −Foto: Patzelt

Eine Ära ist zu Ende gegangen. Nach einer 40-jährigen Amtszeit als Vorsitzender hat der Gründer der Passionsspielgemeinschaft Altmühlmünster, Günther Schlagbauer, die Arche verlassen.

Aber er bleibt der Gemeinschaft auch weiterhin erhalten – unter großem Beifall der auf der Jahresversammlung in Deising anwesenden Mitglieder wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger ist Alois Gaul.

Der Spielleiter Alois Gaul gab zum Beginn der Zusammenkunft bekannt, dass dem Verein zurzeit 100 Passionsspieler angehören. Dazu kommt noch eine große Anzahl an Kindern. Der Versammlung wohnten auch der Zweite Bürgermeister, Martin Schwarzmeier (BGR) aus Altmühlmünster, und Stadtratsmitglied Konrad Halbig (CWG) aus Deising bei.

Im Anschluss an eine Gedenkminute für vier gestorbene Mitglieder gab Gaul einen kurzen Jahresbericht. „Nachdem uns Corona nach 2019 ausgebremst hatte, lagen unsere Aktivitäten gegen Null“, stellte Gaul enttäuscht fest. Allerdings konnte er auch etwas „besonders erfreuliches berichten“. Den Passionsspielern wurde am 14. Oktober 2020 der mit 5000 Euro dotierte zwölfte Kunst- und Kulturpreis des Landkreises Kelheim verliehen. Landrat Martin Neumeyer (CSU) und der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Kelheim, Dieter Scholz, hatten in einem würdigen Rahmen die Urkunde überreicht. Die Begründung lautete: „Die Passionsspiele Altmühlmünster stehen in der Tradition der christlichen Passionsspiele und erzählen die Geschichten vom Leben und Sterben Jesu Christi, insbesondere den Ablauf des Karfreitags. Die Aufführungen stellen einen zeitgemäßen Umgang mit den Grundlagen und Traditionen des christlichen Glaubens dar und sprechen nicht nur religiös geprägte Teile der Gesellschaft an“. Gaul bezeichnete den Erhalt des Preises als „eine Ehre, von der wir nicht einmal zu träumen gewagt hätten“.

Leider mussten die für dieses Jahr geplanten Passionsspiele Corona-bedingt abgesagt werden. Nun müsse man den richtigen Zeitpunkt für eine Neuaufnahme abwarten. „Wann das ist, steht in den Sternen – aber eines ist sicher: Unsere Gemeinschaft lebt“, sagte Gaul abschließend. Von einem soliden Kassenstand berichtete Schatzmeisterin Andrea Porschert.

Die turnusmäßig anstehenden Neuwahlen leitete Martin Schwarzmeier. Da bereits gut vorgearbeitet worden war, gingen die Wahlen reibungslos über die Bühne. Da sich Günther Schlagbauer nicht mehr zur Wahl stellte, übernahm Alois Gaul das Amt des Vorsitzenden. Seine bisherige Funktion als Spielleiter behält er auch die nächsten fünf Jahre bei. In seinem Amt als Vize-Vorsitzender wurde von den 31 wahlberechtigten Mitgliedern Bernd Schlagbauer bestätigt. Während sich Christine Pickl künftig um die Kasse kümmert, die bislang von Andrea Porschert verwaltet worden war, tritt Jesusdarsteller Matthias Schatt die Nachfolge von Sabrina Gaul an und wird Schriftführer. Gaul hingegen übernimmt von Lorenz Erl das Amt des Pressesprechers.

Beisitzer sind Hans Scheiblecker, Stefan Hengl, Sebastian Danner, Anneliese Ebenhöch, Renate Schwarzmeier, Uli Mayer, Martin Stephan und Wolfgang Häring. Kassenprüfersind Christian Wibmer und Uli Stark.

Mit einem Essensgutschein der Deisinger Gaststätte bedankte sich der neu gewählte Vorsitzende bei den vier ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Andrea Porschert, Lorenz Erl und den Beisitzern Johann Hunner und Alois Diepold. Letzterer war auch war auch lange Jahre für den Bühnenbau verantwortlich.