Abensberg
Abschiedstränen fließen beim Gillamoosgottesdienst

04.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:48 Uhr
Eldivar Pereira Coelho spendet Otto Zwerger die Kommunion. −Foto: Foto: Abeltshauser

Der Gottesdienst am Sonntag lockte wieder viele Besucher ins Kuchlbauerzelt. Diesmal stand nicht nur der Gillamoosheilige St. Ägidius im Mittelpunkt.

Eldivar Pereira Coelho hatte es schon im Vorfeld des Gottesdienstes gegenüber der Mittelbayerischen anklingen lassen. „Ich bin ein sehr emotionaler Mensch.“ Er rechnete damit, dass sich das auswirken wird, wenn er Abschiedsworte an „seine Abensberger“ richten werde.

Vor zehn Jahren kam der Brasilianer als Pfarrpraktikant zur Katholischen Kirche in Abensberg. Ein Jahr später feierte er hier seine Primiz. Danach ging es zwar für neun Jahre in Einsatzorte in der Oberpfalz und in Niederbayern. Aber wöchentliche Besuche sorgten dafür, dass er jetzt auch Abensberg seine Heimat nennt.



Am 15. September fliegt er wieder zurück nach Brasilien, um dort als Priester zu wirken. Sonntag stand er am Gillamoosaltar, um sich zu verabschieden. Immer wieder stockte ihm aus Rührung die Stimme. Hin und wieder musste er sich die Tränen aus dem Gesicht wischen.

Immer einen Platz zum Ausruhen

Die Abensberger im Zelt überbrückten diese Situationen mit freundlichem Applaus. „Gott hat mich so lieb, dass er mir hier in Deutschland einen Platz gegeben hat, wo ich immer meinen Kopf hinlegen kann“, beschrieb er es am Mikrofon. Dieser Platz ist Abensberg. Das sei ein großartiges Geschenk. Der Brasilianer nutzte die Gelegenheit, sich öffentlich bei einigen Abensbergern persönlich zu bedanken.

Davor war er eingebunden ins Spenden der Kommunion. Die Schlange vor ihm war dabei besonders lang. Viele wollten die Hostie aus seinen Händen erhalten. „Wir sind froh, dass Du in Abensberg eine gute Heimat gefunden hast“, sprach Stadtpfarrer Georg Birner in seiner Abschiedsrede für den Brasilianer. Auch nach seiner Primiz sei die Babonenstadt immer der bayerische Mittelpunkt seines Lebens gewesen.

Geld für den Start

Anders als in früheren Jahren war die Kollekte diesmal nicht für das Kloster Tepl in Tschechien bestimmt. Pereira Coelho wird sie mit nach Brasilien nehmen. „Sie soll eine Starthilfe sein“, formulierte es Birner.

Wie immer stand beim Gillamoosgottesdienst die versammelte Abensberger Priesterschaft samt Diakon Norbert Schach am Altar. Diesmal war auch Jean Pierre Pesenti mit dabei – der Pfarrer aus der Partnerstadt St. Gilles.

Birner betonte beim Gottesdienst: „Der Heilige Ägidius würde uns heute sagen: Samma wieder gut.“ Gerade in diesen Tagen sei es wichtig, friedlich zusammenzuleben. Und das machte dann auch Pesenti vor. Am Ende des Gottesdienstes trat er ans Mikro und rief den Abensbergern auf Deutsch zu: „Ich habe Euch lieb.“

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